Spielentscheider. Leute, die den Unterschied bewirken. |1|

Spielentscheider. Jede Organisation, die sich entwickeln soll, braucht sie. Jeder Konzern, jeder Mittelständler, jede Mannschaft und jede Band. Mal ist es die Frontfrau „on Stage“, mal eine Person im Hintergrund. Mal ist es offensichtlich, mal unvermutet, dass es gerade diese Person ist, die so einen Unterschied bewirkt. Ich spreche von „Spielentscheidern“.

Das sind Leute, die mit Leidenschaft und Hingabe ein Thema zu ihrem machen und es mit Kompetenz, Ausdauer und Charakter vorantreiben. Sie sind ein Geschenk für jedes Team. Und sie sind Menschen, die tatsächlich Verantwortung übernehmen. 

Verantwortliche, die zu Spielentscheidern werden!

Ich bin offen: Diese Leute sind rar gesät. Ich hatte nie ein Überangebot. Auch aktuell haben wir – nach wie vor – einen Mangel an Verantwortlichen in der Viva Kirche in Mannheim. Verantwortliche, die selbstmotiviert und mit Hingabe sozusagen spielentscheidend zupacken. Wir sind da nicht die Einzigen. Ich höre das von vielen Kirchengemeinden, Vereinen, Firmen, Mittelständlern. Stichwort: Fachkräftemangel. Gleichzeitig wächst bei uns die Gruppe derer, die sich in diese Richtung entwickelt. Das ist super. Doch zurück zum Ausgangspunkt. Es fehlt an solchen Leuten. Was aber jetzt tun?

Man könnte die Erwartungen reduzieren, sicher. Eine Fachkraft braucht nicht wirklich Fachkraft zu sein, könnte man sagen. Ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin braucht nicht so verfügbar, engagiert und leidenschaftlich zu sein. Es gibt ja noch viele andere Themen im Leben. Denken wir den Ansatz einmal bis zum Schluss:

Zum Beispiel für eine Profi-Fußballmannschaft in der Bundesliga: 

Der hochbezahlte Profi möchte nicht so verfügbar sein, sich nicht so verpflichten! Er ist der Meinung, dass er auf’s regelmäßige Training verzichten kann. Und auch nicht mit Leidenschaft bei der Sache sein muss, um eine gute Leistung zu bringen. Bei der Ernährung will er sich auch nicht zu hart rannehmen, der Sport ist doch nicht alles im Leben … 

Natürlich: Für eine Hobbymannschaft, die keine weiteren Ambitionen verfolgt, als ab und an einen netten »Kick« aus Spaß an der Freud zu haben, kann das voll ausreichen. Und es gibt viele Themen im Leben, wo man das so machen kann. Aber sobald man etwas erreichen möchte, wird es schwierig.

Was wollen wir erreichen?

Das ist die Schlüsselfrage! Was streben wir an? Eine Profimannschaft hat andere Ziele als die Hobbykicker. Da reicht diese (Hobby)Einstellung nicht. Ein Schüler, der einen guten Abschluss anstrebt, um seinen Wunschstudienplatz zu bekommen, muss es auch anders angehen. Oder ein junger Mensch, der von einer Karriere als Künstler, Musiker, Maler … träumt, auch. Wer in der Wissenschaft sein Talent hat, wird seinen Doktor auch nicht nebenbei schaffen und Durchbrüche in seinem Feld erzielen. Wir könnten das noch lange fortsetzen.

Fokus ist ein Geheimnis des Erfolges!

Nur Leute, die einen Fokus setzen können, werden Einfluss entfalten und „das Spiel verändern“ können. Sie sind es, die es manchmal sogar entscheiden. Wie? Wer etwas bewegen möchte, übernimmt Verantwortung für sich selbst, dann für ein Thema, für Prozesse und Projekte und baut ein Team um diese Leidenschaft. Er oder sie hat dann einfach eine andere Einstellung und bezahlt gerne einen Preis dafür, weil sie von der Sache überzeugt sind. Andere können sich auf ihn oder sie voll verlassen. Hier zeigt sich das Potential, ob jemand zum Spielveränderer, oder sogar zum Spielentscheider wird.

Perspektive: Beweger, die zu Spielentscheidern werden

Denn Leute, die Verantwortung aus der richtigen Gesinnung übernehmen, kompetent und engagiert, haben beste Aussichten zu Spielentscheidern zu werden. So ist das im Sport, im Unternehmen, der Familie oder in der Kirche. Genaugenommen ist das letztlich so in jedem Thema des Lebens.

Dabei spielt es keine Rolle, wie bahnrechend, umwälzend oder überschaubar diese Veränderung ist, die diese Spielentscheider bewirken. Das kann sehr unterschiedlich sein. Aber eines ist für mich klar: Jede Gruppe braucht solche Leute! Wir beobachten das schon im Kindergarten, dann in der Schule oder in der Ausbildung. Leute, die Verantwortung übernehmen, sich also zuständig fühlen. Die nach ANTWORTen suchen, wo andere abwinken. Das bewirkt den Unterschied. 

Was zeichnet sie aus?

  • Sie haben selbst eine Leidenschaft für ihr Thema und sehen eine gute Zukunft, mit der sie andere anstecken und inspirieren.

»In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.«

Aurelius Augustinus
  • So bringen sie Menschen zusammen
  • Sie treiben, gemeinsam mit anderen, Projekte voran
  • Dabei gehen sie Probleme lösungsorientiert an 
  • Dazu übernehmen sie Verantwortung, zeigen sich zuständig und gehen mit ihrem Team aktiv voran
  • Die falsche Alternative wäre: darauf hinweisen, dass MAN das tun müsste.
  • Das kommt für sie nicht in Frage
  • Im Gegenteil: Sie werden aktiv, weil sie sich entschieden haben für das Thema zuständig und verantwortlich zu sein. Niemand muss ihnen das sagen
  • So setzen sie Prozesse und Projekte in Gang, die zu einem Mehrwert, einem Geschenk, einem Segen für andere werden

Leute die so drauf sind, verändern das Klima, die Haltung und letztlich die Performance in jedem Kontext, wenn man sie lässt, aktiv unterstützt und ihnen Raum gibt.

Intrinsisch motiviert

Ihr Geheimnis liegt in ihrer interinsische Motivation. Ihr Antrieb kommt von innen. Sie wartet nicht auf jemanden, der sie antreibt. Sie nehmen gerne Anstöße auf, lernen Neues, lassen sich von anderen inspirieren. Das setzt sie in Bewegung. Verantwortliche sind Beweger, Gestalter, Vorangeher. Eben Führungspersonen.

Jede Organisation braucht solche Leute. 

In allen Kirchen, in denen ich tätig war, waren es diese Leute, die die Weichen stellten. Auf sie trifft das Sprichwort zu:

Alle sagten: »Das geht nicht!« Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

unbekannt

Wenn eine Organisation mit solchen Leuten beschenkt ist, blüht sie auf. Dann kommt es zu den Veränderungen, Entwicklungen und Innovationen, die unsere Welt zum Guten verändern. 

Schlussreflexion

Seht ihr das auch? Habt ihr solche Leute in euren Reihen? Fördert ihr sie? Feiert ihr sie? Öffnet ihr Räume für sie, oder sind sie eher lästig. Wenn wir etwas in unserer Welt in Bewegung bringen, verändern wollen, dann brauchen wir solche Typen.

Spielentscheider. Mutter Teresa. Nelson Mandela. Steve Jobs. Henry Dunant. … Aus der Bibel sind uns viele Spielentscheider bekannt: Abraham, Mose, David, Jeremia, Petrus, Paulus … Bei ihnen sehen wir, dass sie unabhängig vom Erfolg (!) ihren Überzeugungen und Berufungen folgten, die sie schließlich zu Spielentscheidern machten. Zu Lebzeiten, oder später. Hebräer 11 erzählt von ihnen.

Und darüber hinaus hat unsere Welt unzählige, uns allen oft unbekanntere Leute, die zu Spielentscheidern in ihren Feldern, Ländern, Zeiten … wurden. Wir kennen ihre Namen nicht, aber Gott schon. Und das zählt.

Willst Du ein Spielentscheider werden? Spricht das etwas in dir an? Bist Du schon so eine Person? Oder machst DU DICH gerade auf, um zu so einer Person zu werden?

Lasst uns weiter darüber nachdenken. Die nächsten Beiträge wollen dabei helfen.

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Über Lothar Krauss

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3 Antworten zu Spielentscheider. Leute, die den Unterschied bewirken. |1|

  1. Volker schreibt:

    Hallo Lothar,
    vielen Dank für Deine inspirierende Seite. Nach meiner Wahrnehmung herrscht kein Mangel an Spielentscheidern, sie scheitern nur an den Spielbegrenzern. In einer Atmo der strengen Tanzbereiche, Ausschussarbeit und Beschlusseinholung verlieren wir Spieler einfach die Lust. Einfach mal machen, mal Scheitern dürfen, mal nicht 100 % scheint noch lange nicht etabliert zu sein.

    Viele Grüße
    Volker

    • obstschale schreibt:

      Ich finde, was du sagst, Volker, ist wichtig. Unsere Fehlerkultur (gerade hier in DE) ist leider falsch geprägt. Fehler machen muss dazu gehören.

  2. Peter schreibt:

    Danke Volker und Obstschale. Ich geb mal meinen Senf dazu.
    Wir leben ja in einer Welt in der lieber über das Spiel anderer entschieden wird als selbst in den Ring zu steigen. Und wenn dann jemand in den Ring steigt erwartet er oft erstmal Applaus und Anerkennung ohne etwas oder nur wenig gemacht zu haben… die oft stillen und beharrlichen Spieler gilt es aus meiner Sicht zu erkennen und zu Spielentscheidern zu trainieren. Mentoring /Coaching spielt da sicher eine große Rolle.

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