„Wir haben Freude am Kleinen. Es ist bedeutungsvoll, wie uns das Senfkorn zeigt. Wir sind aber auch sehnsuchtsvoll nach dem Großen.“

Peter Schneeberger

Der Präsident des Freikirchenverbandes in Schweiz, Peter Schneeberger, ermutigte am 5. Dezember auf ihrer Leiterkonferenz eine Spannung auszuhalten: „Wir haben Freude am Kleinen. Es ist bedeutungsvoll, wie uns das Senfkorn zeigt. Wir sind aber auch sehnsuchtsvoll nach dem Großen.“

Sehnsuchtsvoll nach dem Großen

Er zitierte dazu zwei Propheten aus dem Alten Testament:

„Verachte nicht den Tag der kleinen Anfänge“ (Sacharja 4,10) und „Belebe unser Werk noch einmal. Mach es offenbar in unserer Zeit.“ (Habakuk 3,2).

Damit spricht er vielen Verantwortlichen in Kirchen und Gemeinden aus dem Herzen. Danke Peter!

Mit diesem letzten Beitrag für das Jahr 2023 bringe ich die sieben Erkenntnisse aus der Kirchengründerszene der Schweiz. Stefan Fuchser (Viva Kirche Schweiz) und Aaron Stutz (G-Movement) stellten sie als Vorstandsmitglieder des Vereins Kirchengründung Schweiz aus den Einsichten ihrer Arbeit zusammen:

Sieben Erkenntnisse

1. Die naive Antithese „lieber eine Bewegung als eine Institution“ zu sein, ist nicht hilfreich. Oft müssen Gründer aus Kirchen austreten, weil ihre Gründung nicht zugelassen wird.

2. Soziale Plattformen sind wichtig, aber man sollte sich keine Illusionen machen: Gemeindegründung ist Knochenarbeit und geschieht nach wie vor durch Investition in persönliche Beziehungen. 

3. Attraktionale Kirche (Start mit Gottesdienst) versus missionale Jüngerschaftsgruppen (Start mit Kleingruppen): Einseitigkeit ist nicht gewinnbringend, es braucht beides.

4. Klarheit im Team schaffen, was überhaupt das Evangelium ist und wie es erklärt wird.

5. Die Schulung, Rekrutierung und Suche nach Pionieren für Gemeindegründung ist im Jugendbereich am effektivsten.

6. Kirchenverbände brauchen eine Kultur der Gemeindegründung und ein Strategieteam, das Zugang zur Leitung des Verbandes hat.

7. Es werden kaum postevangelikale Gründungsteams tätig, sondern vor allem Teams mit einem radikalen Fokus auf Jüngerschaft, Evangelisation und Mission.

Darüber hinaus ist spannend zu lesen, dass es in der Schweiz mehr Gemeindegründungen im interkulturellen und eher städtischen Bereich gibt, denn auf der Fläche. Das erinnert mich an die Missionsstrategie des Paulus, der in die kulturellen und urbanen Zentren ging, Menschen erreichte, Gemeinden gründete, die dann ihrerseits Christen in die Fläche aussandten, wenn ich meine Dozenten seinerzeit richtig verstanden habe.

Zusammenfassend sagt Stefan Fuchser:

„Wenn nicht Jesus Menschen entzündet, können wir es vergessen.“

Ich finde, dass diese sieben Einsichten uns Gemeindebauer unter den Lesern des Leiterblogs auch für 2024 beschäftigen, bewegen und inspirieren können.

Danke!

Danke für eure Rückmeldungen zum Leiterblog. Danke, dass ihr ihn nutzt (größter Lohn für meine Arbeit), ihn empfehlt und unterstützt.

Frohe Weihnachten und einen Start mit dem Rückenwind des Himmels ins neue Jahr. Möge Jesus, das Licht der Welt, durch uns Beweger leuchten, wärmen und den Weg sichtbar machen.

Im Laufe des Januars geht es dann hier auf dem Blog wieder weiter. ☺️