
Bist du eine resiliente Führungsperson? Hat deine Seele ein resilientes Immunsystem aktiviert, das dich im Führungsalltag schützt und handlungsfähig hält? Dieser Tage ist Resilienz in aller Munde und tatsächlich braucht sie jede Führungskraft. Und nicht nur Führungskräfte profitieren von Resilienz, jeder Mensch hat einen Gewinn, wenn er oder sie diese Fähigkeit ausbildet. Resilienz schützt, hilft und ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Langstreckenlauf als Führungsperson zu schaffen. Die Herausforderungen werden ja nicht kleiner. Zunächst die Frage, was man unter Resilienz versteht?
Resilienz – worum geht es?
Der Begriff „Resilienz“ hat seinen Ursprung im lateinischen Wort „resilire“, was so viel bedeutet wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. In der Psychologie bezieht sich Resilienz auf die Fähigkeit eines Menschen, sich von Stress, Widrigkeiten oder Trauma zu erholen und gestärkt aus diesen Erfahrungen hervorzugehen.
Obwohl der Begriff selbst schon länger existiert, hat das Interesse an der Resilienzforschung in den letzten Jahrzehnten zugenommen. In den 1970er und 1980er Jahren begannen Forscher, Resilienz als positive psychologische Eigenschaft zu betrachten und zu untersuchen, wie Menschen mit schwierigen Lebensumständen umgehen. Der Psychologe Denis Mourlane formuliert es so:
Resiliente Menschen haben die Fähigkeit, „in Drucksituationen, nach Rückschlägen und in Situationen der Ungewissheit schnell wieder aufzustehen, fokussiert zu bleiben, optimistisch zu sein und ihre Sinnhaftigkeit auch in äußerst schwierigen Situationen zu finden.“
Anleitung zur Stärkung der Resilienz
- Akzeptiere Veränderungen als Teil des Lebens.
- Betrachte Krisen als überwindbare Herausforderungen und Probleme.
- Arbeite an einem positiven Selbstbild.
- Entschließe dich zum Handeln.
- Strebe die Verwirklichung deiner Ziele an.
- Bewahre eine optimistische Erwartungshaltung.
- Sorge für dich selbst. (Habt acht auf euch selbst … Apg. 20,28)
- Schätze Situationen nüchtern ein.
- Versuche, „deine Bestimmung und Identität in Christus zu finden“.
- Bemühe dich um gute soziale Beziehungen.
Diese Schritte helfen. Ich lerne allerdings gerne am Beispiel. Das biblisches Beispiel, das mich schon viele Jahre begleitet und ermutigt ist »Der resiliente Josef«
Josef, ein Meister der Resilienz!
Stress, Widrigkeiten oder Traumata? Diese Begriffe passen alle zu Josef. Nicht der Josef von Maria aus dem Weihnachtsbericht, sondern der Josef am Anfang der Bibel. Der mit den „netten“ Brüdern.
Er kennt das mit den Widrigkeiten sehr gut. Nicht nur ein Trauma hat er zu verarbeiten. Stark, wie er dabei die positiven inneren Voraussetzungen entwickelt, um mit diesen schwierigen Lebensumständen umzugehen! Es hätte auch alles ganz anders kommen können. Wenn er zum Beispiel anders abgebogen wäre: Selbstmitleid. Oder die Schuld bei anderen suchen, sie verantwortlich machen. (Er hätte gute Gründe dafür gehabt. Lies dich mal in seine Story mit 1. Mose 37ff ein). Er hätte sich auch einfach gehen lassen können. Wer hätte ihm das übel genommen?! Doch nicht Josef! Er ist wirklich ein Meister der Resilienz. In wie vielen Situationen der Ungewissheit ist er schnell wieder aufgestanden, blieb fokussiert und optimistisch. Er fand immer neu den Sinn, auch in äußerst schwierigen Situationen! Bemerkenswert!
Wie er es geschafft hat?! Allen Ungerechtigkeiten zu trotzen, Rückschläge zu verarbeiten und dabei doch positiv zu bleiben? Es lohnt sich bei ihm genau hinzuschauen. Das hat Stefan Jung mit seinem kleinen Buch gemacht.
Was Gott daraus macht
Stefan Jung, ein promovierter Pastor aus dem Süden Deutschlands hat sich Josef intensiv vorgenommen. Er geht dabei nur indirekt auf die Frage der Resilienz ein. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick zeigt er auf, wie der junge Mann ein resilientes Immunsystem aufgebaut und fit gehalten hat. Wie er sich in extremen Lebenssituationen als charakterstark und handlungsfähig erweist.
Sorgfältig recherchiert zeichnet Jung Josefs Leben nach und arbeitet dabei die Fragen und Perspektiven heraus, die für unsere Fragestellung interessant sind. Das macht das Büchlein so wertvoll. Jung zeigt, was wir von Josef auch in der Frage der Resilienz lernen können.
Das Buch gehörte im Januar zu meiner Lektüre. Auf 126 Seiten entfaltet der Autor – mit einer bemerkenswert schönen Sprache – das Leben des Träumers. Am Ende ist er der zweitmächtigste Mann im wichtigsten Land seiner Zeit. Stefan Jung hilft uns mit seiner Arbeit die resilienten Stärken von Josef zu entdecken. Der Neufeld Verlag hat es gewohnt schön verpackt und mit einem attraktiven Preis schon länger in seinem Programm.
Ein toller Lesetipp für alle, die für sich selbst mit der Frage nach der eigenen Resilienz unterwegs sind. Aber auch für Leute, die das Thema mit einer biblischen Person verknüpfen wollen oder eine Predigtreihe dazu planen. Unsere Zeit könnte so eine Reihe gut gebrauchen. Biblisches Wissen mit aktuellen Fragen verknüpfen. So gut … Nicht nur Führungsleute in unserer Gesellschaft würden profitieren, letztlich brauchen wir alle Anregungen, um ein resilientes Immunsystem, das intakt ist, zu bauen. Die Krankenkassen werden es uns danken. Noch mehr die Lebensqualität, die wir dadurch erlangen.
Wie steht es um meine Resilienz?
| Die drei wichtigsten Faktoren eines resilienten Immunsystems Oft werden die sieben Faktoren in Anlehnung an das Buch „The resilience factor“ der amerikanischen Forscher Karen Reivich und Andrew Shatté zitiert. Die Begriffe, die weitere Autoren für die sieben Faktoren verwenden, variieren dabei. Man kann sie aber vielleicht in diesen drei Bereichen zusammenfassen: 1. Emotionale Faktoren – Akzeptanz und Gelassenheit, positive Emotionen, Emotions- und Impulssteuerung, positive Selbstwahrnehmung: gesundes Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstsicherheit. 2. Kognitive Faktoren – Selbstwirksamkeit, realistischer Optimismus, Kausalanalyse, Lösungs- und Zielorientierung, Kontrollüberzeugung und Verantwortungsbewusstsein, Zukunftsorientierung, Kohärenzgefühl (lat. cohaerere ‚zusammenhängen‘). 3. Interaktionale Faktoren – Soziale Unterstützung, Netzwerkorientierung und Empathie. |
Die wichtige Frage zum Schluss: Wie steht es mit meiner Resilienz?
Einen erste Richtung kann mit einem Kurztest in Erfahrung gebracht werden. Das ist aber sicher nur mit Zurückhaltung zu verwenden. Es ist zunächst eine Selbstreflexion. Wenn die innerpsychische Situation etwas angespannter ist, rate ich zu einer profunden fachlichen Beratung!
Es gibt viele Kurztests. Zum Beispiel den des MDR, oder den der Deutschen Krankenversicherung, das Angebot von Prof. Dr. Jutta Heller und viele weitere Adressen im Netz.
Zwei weitere spannende Beiträge auf dem Leiterblog
Prof. Dr. Ulrich Siegrist hat für den Leiterblog 2015 eine knackige Einführung in das Thema Resilienz geschrieben. Klicke auf das Bild. ☺️

Mit Uli bin ich seit Jahrzehnten verbunden und kann seine beratenden, coachenden und trainierenden Angebote sehr empfehlen: https://ulrichsiegrist.de
Geistliche Resilienz
Dr. Heiner Rust hat sein Manuskript zur Frage „Geistliche Resilienz“ für den Blog bereitgestellt, der mit einem Klick auf das nächste Bild zu lesen ist.

TAG DER RESILIENZ
Emmy E. Werner ist eine der Pionierinnen der Resilienzforschung. Auch Prof. Siegrist bezieht sich auf die Studien der Soziologin. Ihre Einsichten Kauai-Studie sind grundlegend und wurden beispielsweise auch in der Mannheimer Risikokinderstudie bestätigt. Auf dieser Grundlage veranstaltet persolog am 21. März 2024 ein kostenfreies Online-Event zum Thema. Hier geht es zu weiteren Infos.

DER LEITERPODCAST
Diesen Beitrag gibt es auch „auf’s Ohr“ mit dem Leiterpodcast.


