Es ist wieder Zeit für ein kurzes Update zum Prozess der Gemeindeerneuerung in der VivaKirche Mannheim. Für Heike und mich ist es bereits der sechste Erneuerungsprozess, den wir begleiten und leiten. Wir hoffen, dass es unser letzter sein wird, denn die vergangenen Jahrzehnte haben uns viel Kraft gekostet – und gleichzeitig auch viel Freude bereitet. Lässt sich das überhaupt voneinander trennen? Vielleicht sind es einfach zwei Seiten derselben Medaille.
Viele Kirchen und Gemeinden in Deutschland und Europa stehen vor der Herausforderung der Erneuerung. Ohne eine echte Revitalisierung droht ihnen das Verschwinden – und das schneller, als uns lieb ist. Doch unser Kontinent braucht lebendige, erneuerte Gemeinden.
Die VivaKirche hat sich auf diesen Weg gemacht. Sie will eine Gemeinde sein, die liebt, lebt und denkt – die also leidenschaftlich und klug unterwegs ist. Bewegt vom Geist Gottes, verwurzelt im Wort Gottes und voller Liebe für die Welt, so wie es der Herr der Kirche vorgelebt hat. Bewegte Beweger wollen wir werden, sein. Hier ein kleines Update:
Der Beginn in Mannheim

2021 starteten wir diesen Prozess in Mannheim, und er hat uns so viel abverlangt wie kein anderer zuvor – in Gebet, in körperlicher Kraft, in „Blut, Schweiß und Tränen“. Wer mehr zur Historie des Prozesses nachlesen möchte, findet hier weitere Informationen.
Ein entscheidender Schritt
Einer der bedeutendsten Schritte auf diesem Weg betraf die Gesamtleitung der Kirche. Zum ersten Mal in unseren über 35 Jahren hauptamtlichen Dienstes baten wir die amtierenden Ältesten, ihre Positionen aufzugeben. Es folgten zwei gute Jahre mit einer Interimsleitung. Doch gestern war es so weit: Wir durften als Gesamtgemeinde ein neues Team von Ältesten berufen. Ganz bewusst halten wir an dieser „Old-School“-Vorgehensweise fest – aus Überzeugung.
Ein bewegender Zwischenstand

Hätten wir 2021 gedacht, dass wir 2025 so weit sein würden? Eher nicht! Die Liste ist so lang. Richtig viele Menschen fanden ihren Platz, übernahmen Verantwortung und sind heute sehr prägend in der VivaKirche. Wir sind schwer begeistert. Und nun kündigt sich so (ganz 😉) langsam die Phase an, in der wir beginnen zu übergeben und loszulassen.
Heike, meine Frau und Dienstpartnerin, mit der ich seit Jahrzehnten in der Leitung stehe (und ohne die so vieles in den Jahrzehnten nicht möglich gewesen wäre – wir leiten schon immer gemeinsam als Team), konnte nun aus ihrer Leitungsrolle „entpflichtet“ werden. Ich werde in ca. fünf Jahren mein Ruhestandsalter erreichen. In 3 – 4 Jahren wird der aktive Übergang in der Gesamtleitung eingeleitet. Loslassen ist ein wesentlicher Teil in Prozessen der Revitalisierung. Für alle Seiten! Zurück in die Gegenwart:
Ein neues Ältestenteam wurde berufen. Unser Herzschlag war es stets, andere in ihre Berufung zu führen und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben. Wir bauen die Bühne für andere – und wenn die Zeit gekommen ist, machen wir Platz. So war es in Gifhorn in der Kirche im Brauhaus, so war es an den anderen Orten, in den anderen Diensten.

Das nächste Kapitel beginnt
Die Gemeindeerneuerung schreitet weiter voran. Mittlerweile sind sonntags durchschnittlich über 400 + Menschen in der VivaKirche. Noch viel mehr Leute besuchen im Laufe eines Monats die Church. Das neue Ältestenteam, bestehend aus sechs Personen, wird am 1. April offiziell seine Verantwortung übernehmen. Darüber hinaus besteht unser Lead Team aus neun Teil- und Vollzeitmitarbeitenden, die den Alltag, die Angebote und die Projekte der VivaFamily gestalten. Das Wachstum zeigt sich auch an vielen weitere Stellen. Aus 3 Hauskreisen sind 30 VivaGroups in 2,5 Jahren gewachsen.
Die Gemeinde vereint Menschen aller Generationen, ist multiethnisch geprägt und zieht Menschen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen an. Die YoungGeneration erreicht so viele Kids, Teenies und junge Erwachsene – das ist eine große Freude. Am kommenden Wochenende findet ein großes, bereits ausgebuchtes Frauenfrühstück statt, und am Sonntag feiern wir erneut einen bewegenden Taufgottesdienst. Die Alpha Kurse, der dynamische VivaMusic Bereich, unsere Best Ager, Seelsorge, Begleitung, Coaching … Viele Menschen wirken mit ihren Gaben mit. Ein Schatz. So viel mehr wäre noch zu berichten …
Großzügig!
Auch im Bereich der Großzügigkeit, der Finanzen entwickelt sich die Viva. Wir geben nicht, um noch mehr zu bekommen. Das würde uns auf einen geistlichen „Ego-Trip“ führen können. Wir geben, weil unser Vater im Himmel so ist: GROSSZÜGIG. FREIGEBIG. LIEBEVOLL. Wir wollen werden wie ER! Und seine Versorgung für uns steht ja nicht in Frage. Alles, was wir „brauchen“, ist versprochen!
Gottes Herz für seine Kids:
Ps 23,1 »Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.«
Phil 4,19 »Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.«
2. Kor 9,8 »Gott aber vermag euch jede Gnade überreichlich zu geben, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk;«
Ps 34,11 »Junglöwen darben und hungern, aber die den HERRN suchen, entbehren kein Gut.«
Über 500.000,- € an Spenden und Opfer hat die VivaKirche 2024 zusammengelegt. 19,2% davon als „Zehnten“ (doch, wir können rechnen 😂) weitergegeben!
Die Viva „bebt“ – was für eine Dynamik …
Ende März durften wir einen bewegenden Taufgottesdienst feiern. Das Haus war mit ca. 470 Menschen gefüllt – darunter viele Gäste, die offen für Glaubensfragen sind und sich bei uns wohlfühlen. Unsere VIP’s 🙂

Die Berichte der Täuflinge waren so besonders, so berührend. Sie kamen als Suchende zur Viva, fanden offene Herzen und ehrliche Begegnungen in unserer Gemeinde. Es entstanden Beziehungen, eine authentische Gemeinschaft wuchs, und gemeinsam gingen sie ihren Fragen nach. Und dann wirkte Gott auf wunderbare Weise – etwas, das man nicht erzwingen kann.
Aber eines kann eine Gemeinde tun: Liebe leben, Menschen mit echtem Interesse begegnen und ihnen Raum geben. Jeder Einzelne zählt – ob Teil der Viva oder einfach nur neugierig hereinschauend. So soll es in der VivaFamily sein.
Es war ein tiefes Privileg, an diesem Sonntag ihre Geschichten zu hören – Geschichten davon, wie Gott ihnen begegnet ist, wie ihre Herzen verwandelt wurden, wie aus Dunkelheit Licht wurde. Jeder einzelne Bericht war ein Zeugnis von Hoffnung, von Gnade, von einem Neuanfang, den nur Er schenken kann. Genau das bedeutet die Taufe: Das Alte ist nicht mehr (Galater 2,20) – es wird begraben, ein neues Leben beginnt.
Es war unmöglich, die Tränen zurückzuhalten – und viele ließen sie einfach fließen. Ein Moment voller Schönheit, voller Ehrfurcht, voller Leben.
Fazit
Nach fast vier Jahren in diesem sechsten Prozess der Gemeindeerneuerung sind wir ermutigt zu sehen, wie aus einem „dicken Brett“ ein beeindruckendes „Möbelstück“ wird. Ja, es macht Freude, Pastor zu sein – meistens jedenfalls. Liebe Leiterinnen und Leiter, unterschätzt nicht, was Gott tun kann, wenn wir uns ihm zur Verfügung stellen! Only God! SDG.
Oder, um es mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer zu sagen:
„Wir dürfen wissen, dass Gott weiß, was wir bedürfen, ehe wir darum bitten. Das gibt unserem Gebet größte Zuversicht und fröhliche Gewissheit.“ – Dietrich Bonhoeffer


soooo gut 🙌🏼
Ganz herrlich! Sehr bewegend! Danke, Lothar, Heike und Team!