Internationale Gemeinden stellen uns in Frage!

Auch in Deutschland wirft das Fragen auf …

In Deutschland gibt es immer mehr internationale Gemeinden. Der Schwerpunkt der Weltchristenheit verlagert sich nach Afrika, Asien, wie die Lausanner Bewegung es auf ihrem Jubiläumskongress in Seoul aufzeigte.

Europa beginnt das zu realisieren, erläuterte Dr. Mike Lee, Dezernent für Gemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft und Interkulturelle Öffnung in der rheinischen und westfälischen Kirche bei einem Konvent der Evangelischen Allianz Detuschland (EAD) im September 2024.

Was beobachtet er?

Eine falsche Dominanz

Angesichts der veränderten Verhältnisse in der Weltchristenheit sprach er bei dem Konvent davon, dass sich die westlichen Christen tendenziell so verhalten, wie die ersten Christen in Jerusalem in neutestamentlicher Zeit: zurückhaltend, skeptisch und auf ihre Dominanz pochend. Z.B. wurden internationale Gemeinden in der letzten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (2023) der Evangelischen Kirche in Deutschland kaum wahrgenommen.

Gebetspraxis

Hier sieht er einen Nachholbedarf: „Lernfelder für eine wachsendes Miteinander sah Lee insbesondere in der ausgeprägten Gebetspraxis internationaler Gemeinden und der Hingabe an die Fürbitte für Deutschland.“

Schriftverständnis:

»Historisch-grammatisch vs. historisch-kritisch«

Weiter sei das Schriftverständnis vieler internationaler Gemeinden historisch-grammatisch und weniger historisch-kritisch. Diese Gemeinden brächten oft eine Hochachtung gegenüber heiligen Büchern mit (beispielsweise die chinesische Kultur mit dem Konfuzianismus).

Eine kritische Haltung gegenüber der Bibel könne deshalb in internationalen Gemeinden oft nicht nachvollzogen werden und wirke befremdlich. Das wiederum habe Folgen z.B. für ethische Debatten.

Mission – Evangelisation

Mission, im Verständnis internationaler Gemeinden sehr oft gleichzusetzen mit Evangelisation, sei Teil gemeindlicher Identität. Internationale Gemeinden praktizieren sie auf eine aktive und natürliche Art.

Außerdem gäbe es in Asien und Afrika mehr theologische Forschung zu Fragen der Mission als in Europa und Nordamerika.

Soweit der Auszug aus dem Bericht der EAD.