Ein Mann Gottes hat seinen Lauf vollendet

Wir sind unterschiedlich begabt, berufen und gesetzt. Wir Frauen und Männer im Reich Gottes, die wir Verantwortung übernehmen, unsere Herz investieren, Lasten tragen und auf dem Ausdauerlauf bleiben. Wir alle sind wertvoll in den Augen unseres Gottes und wenn wir abtreten ist das Herz unseres Gottes bewegt:

^{Psalm 116,15} Kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Getreuen. 

Gleich wertvoll – unterschiedlich gesetzt

Und dann gibt es schon Unterschiede, die aber unseren Wert nicht berühren. Und dennoch sind sie nicht zu übergehen. Paulus schreibt zum Beispiel in Galater 2,2:

In Jerusalem legte ich die Gute Nachricht vor, die ich den Völkern verkünde. Bei einer eigenen Zusammenkunft erklärte ich sie den maßgebenden Leuten. Denn ich war besorgt, dass ich mich vergeblich abmühe – oder schon abgemüht habe. 

Heiner Rust hatte eine Setzung vom Himmel, zu den maßgebenden Leuten seiner Generation zu gehören. Und er ist als ein Diener, Brückenbauer und bescheidener Mann Gottes dieser Berufung nachgekommen. Sein Leben hat viele inspiriert, seine Bücher, Predigten und Vorträge viele von uns weitergebracht, herausgefordert, gelehrt und ermutigt. Einige auch geärgert.

Dass er an ALS litt, gesundheitlich zu kämpfen hatte, gleichzeitig Gott ein heilendes und helfendes Eingreifen zutraute und darum betete, gehört auch zu diesem besonderen Menschen. Abgehalten hat ihn der Kampf nicht, leidenschaftlich Gemeinde zu bauen, Bücher zu schreiben, zu ermutigen, zu lehren und in neue Felder vorzudringen.

Die Krankheit konnte ihn auch nicht davon abhalten, bis zuletzt den Prioritäten seines Lebens treu zu bleiben. Noch am vergangenen Mittwoch nahm er am Christlichen Convent in Würzburg teil. Mit den anderen Nachfolgern gemeinsam Jesus suchen, Brücken bauen, die Zukunft denken, sozusagen „ein Apfelbäumchen pflanzen“.

Brücken bauen …

Brücken gebaut für eine umfassende geistliche Einheit von Jesusnachfolgern aller Couleur. Die Formulierungen der 4 Dimensionen der Einheit stammen aus seiner Feder. Auch nach 6 Jahren immer noch genial:

Die 4 Dimensionen der Einheit hat er so beschrieben:

• Einheit in der Wahrheit,
• Einheit der Herzen,
• Einheit im Auftrag
• Einheit in der Anbetung.

Für viele wurde er zu einem »Hero Maker«

Andere sehen, fördern und in ihrer Berufung begleiten. Meine wenigen Begegnungen als kollegiale „Nachbarn“ (Gifhorn – Braunschweig) oder im freien Redaktionsteam bei Aufatmen haben mich stärker gemacht. Seine Ermutigung, seine klugen Impulse, sein leidenschaftliches Herz und sein Glaube, Zuspruch … Ich habe auch von ihm profitiert! Danke Heiner.

Michael Bendorf, der sein Nachfolger in der Friedenskirche in Braunschweig wurde, hat das zu ihm auf Facebook geschrieben:

Heiner: Zuerst war er mein Mentor, dann mein Vikariatsbegleiter, dann ein Freund und theologischer Weggefährte, als ich Pastor in der EFG-Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hannover-Walderseestraße wurde. Nachdem ich im Jahr 2015 in die Braunschweiger Friedenskirche berufen wurde, hat er mir in 2016 die Gesamtleitung der Gemeinde übertragen. Drei weitere Jahre haben wir eng Seite an Seite gearbeitet. Es war eine geschenkte Zeit. Zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand war es mir ein tiefes Bedürfnis, ihm mit einer ökumenischen Festschrift über das Reich Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes zu danken. Im Neufeld Verlag ist sie erschienen. Es war sein Wunsch, dass ich ihn nun beerdige – ein Vorrecht und Liebesdienst an ihm und seiner Familie zugleich. Aus vielen Spaziergängen und Begegnungen mit ihm heraus, aus dem Hören vieler seiner Predigten und nicht zuletzt aus dem Lesen seiner Bücher habe ich in der Festschrift Schlaglichter seiner Theologie formuliert. Als ich die Festschrift damals auf den Weg brachte, war ich dankbar, dass sie noch kein Nachruf war. Nun ist dieser Text über Heiners Theologie mir wie ein Nachruf geworden. Gerne möchte ich diesen Text nun hier teilen.

Schlaglichter zur Theologie von Heiner Rust. Hier ist der Text von Michael verlinkt.

Gut enden!

Gut den Lauf vollenden. Das gelingt nicht zu vielen prominenten christlichen Führungspersonen, wie uns in den letzten Jahren schmerzlich vor Augen geführt wurde. Heiner hat seinen Lauf gut vollendet. Auf ihn trifft zu, was den Hebräern gesagt ist:

»Erinnert euch immer wieder an die, die einst die Verantwortung für eure Gemeinde trugen und euch die Botschaft Gottes verkündeten. Haltet euch vor Augen, wie sie Gott bis ans Ende ihres Lebens vertrauten, und nehmt euch ihren Glauben zum Vorbild.« | Hebräer 13,7

Und so möchte ich meine Möglichkeit auf dem Blog mit der Reichweite zu euch, liebe Lesern nutzen, um Heiner zu ehren. Ich möchte an sein Lebensvorbild erinnern und uns vor Augen halten, dass Vertrauen gefragt ist. Durchhalten ist nötig, auch wenn vieles (noch) nicht so ist, wie es sein sollte.

Bei Heiner – u.a. ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), das ist eine bisher medizinisch nicht heilbare degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems..