Warum große Teams ätzend sind!

Was ist die ideale Teamgröße? Ab welcher Größe sind Treffen völlige Zeitverschwendung? Wann setzt Gleichgültigkeit ein, die die Wirksamkeit des Teams lähmt? Wann verschlingt die Koordinationsaufgabe mehr Zeit als die eigentliche Arbeit, die das Team leisten soll? Der Stanford Professor Bob Sutton forscht seit vielen Jahren dazu. Hier seine Kerneinsichten kurz und knapp:

Die ideale Teamgröße

Sutton kommt mit dem verstorbene Harvard-Forscher J. Richard Hackman zu dem Schluss, dass vier bis sechs Mitglieder für die meisten Aufgaben die beste Teamgröße sind! Definitiv sollte kein Arbeitsteam mehr als zehn Mitglieder haben! Leistungsprobleme und zwischenmenschliche Reibungen nehmen „mit zunehmender Teamgröße exponentiell zu“.

»Vier bis sechs Mitglieder sind für die meisten Aufgaben die beste Teamgröße!«

Variationen dazu: 7 – 5 – 9

Die berühmte Schlussfolgerung des Psychologen George Miller zur  Gruppengröße ist, dass die Sieben eine „magische Zahl“ sei, weil die Menschen im Kurzzeitgedächtnis nur „sieben, plus oder minus zwei“ Zahlen halten könnten. Sowohl Hackman als auch Miller stellten fest, dass die gedankliche (kognitive) Überlastung ihren Tribut fordert, sobald Menschen anfangen, mit zweistelligen Zahlen umzugehen.

Gleichgültigkeit überwinden? So geht es!

Viele Teams leiden daran, dass etliche Leute im Team sich gleichgültig verhalten, Termine versäumen, zu spät kommen, nicht aktiv an guten Lösungen mitwirken usw. … So trifft das Team kaum überragende Entscheidungen und bringt Projekte gut voran.

Prof. Sutton berichtet, dass Teams bei ihm immer wieder um Beratung nachfragen, wie sie diese Missstände überwinden können. Seine erste Frage sei dann, „Wie groß das Team ist?“ Wenn die Antwort auf diese Frage mehr als fünf oder sechs Mitglieder, insbesondere mehr als zehn, lautet, kann eine geschickte Verkleinerung bzw. Teilung in kleinere Teams zu bemerkenswerten Verbesserungen führen.

Ihre Studienergebnisse zeigten, dass Führungskräfte effektiver seien, sich die Effizienz verbesserte und zwischenmenschliche Reibung abnehmen würde, wenn die Teams zur richtigen Größe „schrumpfen“. Und aus „Fremden“ würden sogar „Freunde“ in der passenden Teamgröße!

Zwei Pizza-Regel von Jeff Bezos, Amazon

Der Chef von Amazon hat die Frage nach der richtigen Teamgröße dann in ein Bild gepackt, dass viele auf Anhieb verstehen: die »Zwei-Pizza-Regel«. Das äußerte er kürzlich in einem Talk des „Economic Club of Washington“. Er ist überzeugt, dass kleinere Gruppen effizienter sind und sich leichter moderieren lassen. Seiner Meinung nach sollten nur so viele Personen in einem Meeting sitzen, dass diese von zwei Pizzen satt werden. Mahlzeit! 👊

Weitere Ressourcen zum Thema Team auf dem Leiterblog:

  1. Team-Regeln der Saddleback Church
  2. 10 Kennzeichen eines gesunden Teams
  3. Die 5 Krankheiten eines Teams
  4. Teamtreffen moderieren
  5. Als Team Entscheidungen treffen: Richtig schwierig!
  6. Als Team Entscheidungen treffen: Konkret, sachlich, kompetent? So geht es!
  7. Kann ich Team?

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Materialsammlung für kirchliche Leitungsteams

Die Idee

  1. Reserviere 15 – 30 Minuten für eine Austauschrunde in der Tagesordnung
  2. Drucke den kurzen Impuls für alle Teilnehmer aus
  3. Gebe jedem Teilnehmer eine angemessene Zeit den Impuls durchzulesen, zu reflektieren und persönlich zu bearbeiten
  4. Je nach Gruppengröße: Rege den Austausch über die Inhalte in Untergruppen (2 – 4 Leute) an und fasst es dann in der Großgruppe zusammen. Alternativ: Direkt in der Gesamtgruppe austauschen
  5. PERSÖNLICH austauschen: Jeder Teilnehmer redet von sich, seinem Erleben, seinen Hoffnungen, Ängsten, Erfahrungen …
  6. FÜREINANDER austauschen: Was sehe ich bei Dir? Wie erlebe ich Dich? Was schätze ich dabei an Dir? – Ermutigung, ehrliche Rückmeldung, aufbauender Austausch als Team!
  7. Konsequenzen für das Team, die Gruppe, Bereich, Gemeinde … direkt entscheiden

Impulse für den Austausch

  1. Leben wir Gemeinschaft miteinander?
  2. “Räume” in denen Gemeinschaft erlebt wird! Haben wir sie? | Teil 1
  3. “Räume” in denen Gemeinschaft erlebt wird! Haben wir sie? | Teil 2
  4. Wachsen wir geistlich?
  5. Welcher “Typ” Leiter bin ich?
  6. Wenn der Dienst für Gott die Beziehung zu Gott belastet
  7. Vergleichsweise … Chance und Gefahr des VERGLEICHENS
  8. Hochmut kommt vor dem Fall
  9. Voraussetzungen für einen Leiter
  10. Kernaufgaben eines Leiters
  11. Bin ich bereit für Verantwortung?
  12. Leiten wir Leiter tatsächlich? Werden wir für Azubis interessant?
  13. Sind wir eine auftragsorientierte Gemeinde?
  14. Haben wir starke Leiter?
  15. Klein aber fein! Wie groß darf unsere Gemeinde werden?
  16. Wollen wir als Gemeinde eine „Bewegung“ werden?
  17. Ticken wir „missional“ – „attraktional“ oder beides?
  18. Was ist der Kern unserer Gemeinde – was „kommt bei uns raus“?
  19. Bilden wir Leiter Jünger aus?
  20. Werden aus unseren Wünschen auch realistische Ziele?
  21. Als Team Entscheidungen treffen: Warum das richtig Stress machen kann!
  22. Entscheidungen im Team: Sachlich, kompetent, konkret? So geht es!
  23. Richtig delegieren! Wie geht das?
  24. Von der Macht! Wie viel Macht sollen Führungskräfte haben? 1 | 2 | 3
  25. Feebackregeln – Hilfen zur Teambildung und Arbeit als Team
  26. Wie Verantwortliche eine gesunde Identität entwickeln
Foto (C) Prof. Sutton: Eugene Kim, https://www.flickr.com/photos/eekim/13406215094/

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
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