Kann ich Team? Tja, gefordert ist es fast überall! Aber bin ich teamfähig? Liegt mir die Teamarbeit? Kann ich selbst effektiv in der Form arbeiten und bringe ich Teams voran? Ist diese Frage überhaupt erlaubt? Woran kann ich erkennen, ob ich „Team kann“?
Muss ich Team können?
Teamarbeit ist allgegenwärtig: Im Beruf, im Ehrenamt, in der Freizeit …! Muss nicht jeder heute teamfähig sein, „Team können“? Hab ich überhaupt eine Wahl? Erfordert die Komplexität unserer Arbeit, aber auch unserer ehrenamtlichen Rollen, diese Fähigkeit nicht per se? Frank Kafka schrieb: „Unfähig, mit Menschen zu leben, zu reden. Vollständiges Versinken in mich. Stumpf, gedankenlos, ängstlich. Ich habe nichts mitzuteilen, niemals, niemandem.“ – Vermutlich wird jeder Einzelkämpfer von Kafkas Zeilen berührt.
Braucht es auch Einzelkämpfer?
Einzelkämpfer, darf man das überhaupt noch sein? Ich meine ja. Auch in einer Zeit, in der fast alle Stellenausschreibungen die Teamfähigkeit fordern. Ich denke an Aufgaben für Spezialisten, die als Einzelkämpfer besser zu meistern sind. Ein Einzelkämpfer ist sicher nicht immer in sich gekehrt oder gar ein Egoist. Einzelkämpfer sind oft Spezialisten, die eine anspruchsvolle (Teil)Aufgabe lösen können. Wo seht ihr als Blogleser wichtige Aufgaben, die von Einzelkämpfern besser ausgefüllt werden können?
Echte Teamarbeit
Grundsätzlich wird echte Teamarbeit da sinnvoll, wo komplexe Aufgaben gelöst werden müssen, die das Know-how mehrerer Experten oder Fachkräfte erfordern. Und das klärt auch einen wesentlichen Punkt echter Teamarbeit: Zusammenarbeit von Fachkräften! Es ist eben nicht so, dass z.B. 8 Leute um den Tisch sitzen und gemeinsam ein Thema erarbeiten. Von einem Team reden wir dann, wenn 8 Fachleute um den Tisch sitzen und jeder so vorbereitet und qualifiziert ist, dass er oder sie mit speziellem Know-how dazu beitragen kann, dass eine komplexe Aufgabe gut bearbeitet wird.
5 Fragen zur Klärung: „kann ich Team“
- Wie bin ich gestrickt? Fühle ich mich in Gruppen und Teams wohl? Blühe ich auf? Bringe ich den Trupp voran? Oder strengt mich das Team an? Überfordert mich der Prozess und später, nach dem Teamtreffen, fallen mir die besseren Antworten und Beiträge ein? Hier ehrlich zu sich selbst zu sein kann viel Stress vermeiden!
- Was ist mein Teil? Kann ich erkennen, was mein Teil im Team ist? Wofür werde ich geschätzt? Wodurch qualifiziere ich den Prozess und das Team? Kenne ich meinen Beitrag und meine Rolle? Fühle ich mich sicher darin?
- Passt es? Passt die Teamsituation zu mir, meiner Lebenssituation, meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung, meiner Persönlichkeit, meinen Emotionen, zu meinen Prioritäten … Vielleicht könnte ich ja Team, aber es passt einfach nicht!
- Bin ich für den Erfolg ausgestattet? Kann ich den Beitrag tatsächlich bringen, der gebraucht und von mir erwartet wird? Bin ich dazu ausgebildet, fähig, motiviert, qualifiziert? Bringe ich das Team voran? Bin ich ein positiver Faktor? Oder sitze ich meine Zeit nur ab. Bleibe hinter dem zurück, was den Prozess, das Projekt, die Kirche … wirklich voranbringen könnte. Time out: EHRLICH! Bist du ein Gewinn oder eine Last für dein Team?
- Ist es bedeutsam, woran wir arbeiten? Wie siehst du es? Glaubst du daran? Bist du „Feuer und Flamme“ dafür? Hast du Energie dazu? Oder benutzt du das Team für einen anderen Zweck (Deine Karriere, deine wirtschaftliche Absicherung, deine soziale Einbindung …?) Das sind im besten Fall „Nebenprodukte“. Das Team kommt dann zur Höchstleistung, wenn du an den Auftrag, die Zusammensetzung und das Miteinander des Teams wirklich glauben kannst.
Das gilt im gleichen Maß für Teams in der Wirtschaft als auch für Teams in der Kirche. Manchmal nimmt es die Wirtschaft ernster …
Es kommt ja darauf an, was mal als Einzelkämpfertum genau bezeichnet. Den Propheten oder Lehrer, der von Gemeinde zu Gemeinde reist, der aber keine eigene Gemeinschaft hat, den Einzelkämpfer sehe ich eher kritisch. Die Erfindung von Gemeinde impliziert ja Teamfähigkeit.
Ich bin selber eher ein Pioniertyp, der gerne mal alleine was anfängt. Genauso wie ich gerne auch mal abends alleine weggehen kann. Aber wenn es mir nicht gelingt, in meiner Arbeit ein Team aufzubauen, dass die Arbeit weiter führt, dann war meine Pionierarbeit umsonst. Deshalb muss ich auch Team können. Und natürlich weil ich ein Team und eine Gemeinde brauche, in der ich selbst Ermutigung und Korrektur erfahre.