Einen Veränderungsprozess gestalten: Wie? | Teil 5

WandelWelche „Stufen“ der Erneuerung muss eine Gemeinde nehmen, um tatsächlich erneuert zu werden? Für die FCG Gifhorn habe ich diese fünf Stufen im Sinn, die wie Stationen auf unserem Weg sind, die wir anfahren müssen. Und zwar genau in der Reihenfolge! Sie gelten auch für andere Gruppen der Gemeinde! Und mit leichten Abwandlungen auch für jede Organisation, die sich erneuern will. 

Es geht um unser HERZ, unsere BEZIEHUNGEN, unsere SENDUNG, unsere KULTUR und unsere STRUKTUREN!

1. Persönliche Erneuerung

STUFE !: Es beginnt immer mit dem eigenen Herzen. Unser Herz ist der Ort, an dem alles entschieden wird. Die Bibel spricht von einem „ungeteilten Herzen“. Ein „neues Herz“ erbitten die Beter und mit „ganzem Herzen“ wollen Christen Jesus folgen. 951 Treffer findet der Bibelserver in der Elberfelder Bibel zu dem Begriff! Hier sind sie :-). Gott geht es nicht um religiöse Übungen, um Moral oder Leistung. Das sind immer nur Folgen, Konsequenzen, die die Echtheit belegen. Gott geht es um unsere Freundschaft mit ihm. Jesus Christus nennt seine Jünger Freunde (Johannes 15,13). Jesus versöhnt den Menschen mit Gott (2. Korinther 5,19), stiftet also eine Beziehung. Darum geht es Gott mit uns!

2. Erneuerung der Beziehungen

STUFE 2: Wenn das Herz ungeteilt bei Gott ist, kann es sich auf gesunde Art seinem Nächsten zuwenden! Die Anfälligkeit für ungute „Gifte“ wie „Selbstmitleid, Minderwertigkeit, Selbstdarstellung, Menschen für eigene Zwecke benutzen …“ ist reduziert! Der Auftrag: „Dient einander durch die Liebe“ (Galater 5,13) kann jetzt angepackt werden! Der Ruf von Jesus zu Einheit und Liebe (Johannes 17, Matthäus 22,37-40) ist so lange theoretisch, bis ein anderer Mensch in die Szene kommt. Wenn die Beziehungen nicht erneuert werden, bleibt die Erneuerung der Gemeinde ein „frommer Wunsch“!

3. Missionale Erneuerung

STUFE 3: Jetzt ist der Lebensstil dran. Wir sind ein offener Brief, den alle lesen sollen. (2. Korinther 3,3) Unser Leben transportiert die Botschaft. Wir sind als Botschafter in diese Welt gestellt. Ob wir Handwerker, Lehrer, Mütter, Väter, Ingenieure, Manager, Geschäftsführer, Pastoren, Autoren, Künstler … sind. Jesus sagt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ (Johannes 20,21). Auf diese Sendung richtet sich eine Gemeinde aus, die in Erneuerung lebt. Wir lassen uns gemeinsam als Kirche rufen. Gemeinsam dienen wir einer Welt, die fern von Gott lebt. Aber von Gott geliebt ist. Er ist da! Durch seine Gemeinde!!! Diese Welt hat Zukunft! Weil Gott sie ihr schenkt, verheißt, sich selbst dafür „krumm gemacht hat“! Wir lieben deshalb diese Welt, Gottes Welt! Und wir haben Hoffnung, weil wir von Gottes Projekt mit ihr wissen. Als seine Kirche sind wir sein Instrument, durch das er in dieser Welt für Menschen handelt. Jeder Christ lebt jeden Tag in dieser Sendung! Nicht nur dann, wenn wir uns zu Veranstaltungen treffen. Wir sind die Gesandten. Immer und überall.

4. Erneuerung der Gemeindekultur

STUFE 4: Wenn die ersten drei Erneuerungsschritte greifen, leben und wirksam werden, ändert sich Zug um Zug die Kultur der Gemeinde. Das, was wir sind, prägt zunehmend das, was wir tun. Und wie wir es tun! Hofstede definiert Kultur als „mentale Software“, die in einem Sozialisationsprozess kulturell „programmiert“ wird. Kluckhohn sagt, dass Kultur aus den Mustern von Denken, Fühlen und Handeln besteht und durch Symbole, Ideen und Werthaltungen übertragen wird. Was ist die Kultur der FCG Gifhorn? Die Erneuerung der Gemeindekultur ist immer ein Werk des Heiligen Geistes. Er gebraucht dazu das Wort Gottes, die Herzensveränderung, die Veränderung von Beziehungen und die erneuerte Sicht auf diese Welt. Immer wieder setzt Gott für diesen Erneuerungsprozess auch Führungskräfte ein, wie sie in Epheser 4,11 genannt werden.

5. Strukturelle Erneuerung

STUFE 5: Um als erneuerte Christen, in erneuerten Beziehungen effektiv zu leben, brauchen wir Strukturen. Sie sind Hilfsmittel. Helfen uns unsere Strukturen das zu tun, was unserer Identität entspricht und unser Auftrag ist? Oder beschäftigen sie uns nur? Unterstützt sie uns dabei, Menschen zu erreichen, zu prägen und zu senden? Das ist unsere Frage in Gifhorn. Denn diese drei Punkte beschreiben unseren Auftrag. Dabei geht es uns nicht nur um die Strukturen als solches, sondern um unser Bewusstsein, unsere Identität und um alle weiteren Elemente, die unser Gemeindeleben beeinflussen. Unsere Kultur!

Alles was wir tun und sind, soll das atmen: ERREICHEN | PRÄGEN | SENDEN. Oder in NT Sprache: Evangelisation | Jüngerschaft | Mission. Das sind weite Wege, die wir als Gemeinde zu gehen haben. Aber sie sind alternativlos!

Foto: Gerhard & Lucia Jung

Bisherige Teile der Reihe: 1 | 2 | 3 | 4

Praxisbericht zu den Gemeindeabenden:
Praxis Teil 1: Der biblische Auftrag
Praxis Teil 2: Die Geschichte der FCG und ihre DNA
Praxis Teil 3: Das Bild der Zukunft, das uns begeistert – die VISION
Praxis Teil 4: Der Fahrplan – Wege in die Zukunft (Strategie, Methoden, Strukturen)
Praxis Teil 5: Strategien und Methoden

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Über Lothar Krauss

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2 Antworten zu Einen Veränderungsprozess gestalten: Wie? | Teil 5

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