Standort klären. Ziel bestimmen. Route finden.

Führungskräfte gehen voran!

Das ist eine super wichtige Aufgabe von Führungspersonen. Wie gehen sie das an? So: Standort klären. Ziel bestimmen. Route finden. Mark Twain (1835 – 1910) fand für die Wichtigkeit dieser Führungsaufgabe eine schöne Illustration:

»Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen

Oder wie es mein früher Kollege bei JMS Altensteig (Gerhard Kirschenmann) wunderbar auf den Punkt gebracht hat, als unser Leitungsteam wieder einmal viel Aktivismus an den Tag legte: „Bei uns bewegt sich viel, im Kreis herum!“

Standort. Ziel. Route. Das gehört zu den Basics erfolgreicher Führung, oder?! In einer Zeit, in der so viel „im Fluss“, im Wandel ist, ist das gar nicht so einfach. Das fordert uns heraus: in der Politik, der Wirtschaft und auch in der Kirche.

Die Route finden: Standort klären – das Ziel bestimmen!

Viele in meiner christlichen Community ringen damit dieser Tage! Was ist tatsächlich unser Standort? Und wie steht es um das Ziel? Das schien bislang so klar. Ist es tatsächlich (noch) so klar? Oder haben wir grundlegende Punkte falsch verstanden?

Das alles hat massive Auswirkungen auf die Route. Also, Klärung tut not. Time out: Nachdenken, reflektieren, schwierige Fragen zulassen … Und dann? Neu den Standort klären, das Ziel bestimmen und gemeinsam die Route finden, die uns zum Ziel bringt. Ein Prozess, der mir sehr vertraut ist. Wie das?

So fing es bei mir an!

Als ich vor 45 Jahren zum Angebot von Gott für mein Leben JA sagte, begann es mit genau so einer Standortbestimmung: ich anerkannte, dass ich so, wie ich lebte und war, vor Gott nicht bestehen kann. Gleichzeitig wollte ich zu diesem Ziel: in Verbindung leben mit Gott. Für Zeit und Ewigkeit. Mein Herz war aufgeweckt worden. Das war mir von einem auf den nächsten Moment bedeutsam, obwohl ich zuvor kaum Bezug zu der Frage hatte.

Meine Bestimmung im Leben, wie ich das aus dem Wort von Gott 1979 erkannte, lag darin: Gott kennen und lieben. Mich selbst annehmen und lieben. Meinen Nächsten lieben. So einfach. So schwer!

Das zu verstehen ist ein Werk des Heiligen Geistes. Durch Grübeln und Nachdenken nicht zu erlangen. Es muss enthüllt, offenbart werden. Das ist ein Geschenk. Nun stand die Frage im Raum:

Welcher Weg würde mich zum Ziel bringen? Wir passten auf den ersten Blick nicht zusammen: der heilige Gott und ich! Das geht nicht zusammen! Schon klar. Die Kluft musste überbrückt werden. Das ist die Grundfrage der Religionen. Braucht es Opfer? Leistung? Kasteiungen? Oder muss man „gut sein“, jeden Tag … Auf welcher Route könnte man zum Ziel gelangen?

Die Route: schnell war mir klar, dass es nicht die eigene Leistung oder das moralisch gute Leben sein würde. Auch gute Werke oder fleißiges Engagement in Kirche und Gesellschaft würden die Kluft nicht überwinden können. Für sich genommen alles durchaus ehrenwerte Dinge. Aber ich verstand, dass ich auf diesen Wegen mir eine Last aufladen würden, die ich nicht lange tragen konnte. Und wenn es eine Zeit gelingt, würde mich das sicher stolz machen. Dann hätte ich das nächste Thema am Hals. Aus dem „verlorenen Sohn“ wäre der „ältere Bruder“ geworden. Es war klar: Der Weg würde zu einer Sackgasse werden, weil er am Ende doch nur eine Variante der Selbsterlösung wäre.

Doch dann traf mich unvermittelt wieder so ein Geschenk, eine Enthüllung des Heiligen Geistes durch das Wort von Gott: Der Weg aus dem Labyrinth frommer Selbsterlösungsphantasien ist eine Person: Jesus Christus. Zu diesem Weg galt es jetzt JA zu sagen, nachdem „der Weg“ zu mir bereits JA gesagt hatte.

Gnade öffnete mir einen Raum zur Umkehr. »Bitte wenden!« So gut! Das wurde mir zum Geschenk meines Lebens. Bis heute. Viel Gutes ist daraus für andere geworden. Und selbst erlebe ich mich überreich beschenkt. Das Grundmuster, das ich dabei für mein Leben entdeckte, half mir in vielen weiteren Lebensaufgaben.

Gemeindeerneuerung: drei Schritte!

Nach über 40 Jahren Erfahrung ist mir klarer denn je: Eine Kirche wird nur den Weg der Erneuerung finden, wenn sie diese drei Schritte geht. Mit allen notwendigen Zwischenschritten. Mehr dazu habe ich hier geschrieben.

Aber genau da setzt aktuell zunehmend Verwirrung unter vielen Führungspersonen in den Kirchen, Freikirchen, Gemeinschaften … ein:

  • was ist tatsächlich der Standort, die Ausgangslage?
  • Und von welchem Ziel reden wir?
  • Können wir das Ziel auf vielen Wegen erreichen, oder gibt es nur einen Weg, den wir dann durchaus unterschiedlich gehen oder befahren?

»JESUS 25« – Standort klären, Ziel bestimmen, Route finden!

Aber nicht nur die Ortsgemeinde ist herausgefordert, auch die christliche Szene insgesamt. Wir stehen an einer Schwelle. Und da setzt ein Angebot an, auf das ich hinweisen möchte, weil ich es richtig gut finde und deshalb selbst ein Teil davon bin: »Jesus 25«

»Jesus 25« Das meint: Standort bestimmen. Ziel klären. Route berechnen. Nächstes Jahr im Mai treffen sich 600 Leiterinnen und Leiter, um miteinander die Herausforderung dieser drei Schritte für unsere Zeit anzunehmen. Sie sind nicht die Einzigen, die sich der Herausforderung stellen. Weil ich aber zu vielen der Initiatoren Bezug habe, lege ich den Spot auf dieses Angebot.

Ich finde das gut, was JESUS 25 beabsichtigt. Und wenn ich an die Personen denke, die da miteinander auf den Weg gehen, bin ich selbst gerne mit dabei. Leute wie Dr. Bernhard Olpen, Reto Pelli oder Dr. Roland Werner, schätze ich schon lange. Und viele weitere Personen, mit denen ich mich verbunden weiß, sind mit am Start. So habe ich mich entschieden, diese Konferenz mitzutragen und bin dem Trägerkreis beigetreten. Ich finde das gut, was die Intention der Konferenz ist. Deshalb lade ich Dich gerne ein, ein Teil von diesem Prozess zu werden.

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