»Geistlich zu wachsen« ist für eine Führungskraft, die Christ ist, wesentlich. Es geht – auch in der Aufgabe als Führungskraft – immer darum, wer ich werde und weniger darum, was ich tue! Denn alles Tun hat seine Quelle im Sein! Geistlich zu wachsen bedeutet deshalb der zu werden, der ich aus Gottes Perspektive sein soll! Neulich wurde ich zu der Frage interviewt, was mir in den letzten 30 Jahren zur Hilfe wurde, geistlich zu wachsen.
Die beste Version von dem werden, der ich sein kann
Sehr geholfen hat mir der Gedanke von John Ortberg, dass ich die »beste Version von mir« werden soll. Gott hat einen Plan für mein Leben (Epheser 2,10), der sich von seinem Plan für einen anderen Menschen eben unterscheidet. Und diesem Plan zu folgen, diese Person zu werden, die Gott sich gedacht hat, ist der Punkt in meinem Leben. Wenn ich versuche eine andere Person zu kopieren, verliere ich meine Echtheit und werden im Sumpf des Vergleichens versacken. Bill George, der Harvard-Professor, hat es so gesagt:
»Wer versucht eine andere Person zu kopieren, kann nicht authentisch sein!« Bill George
Aber das fällt nicht immer leicht. Vor allem wenn in meinem Umfeld Leute sind, die beliebter, erfolgreicher, sportlicher, schöner, klüger … GESEGNETER sind. Mich mit ihnen zu vergleichen führt zu Minderwertigkeit, Unaufrichtigkeit und manchmal auch zu Niedergeschlagenheit. Es kann mich depressiv machen. Ich bin nicht so toll, schlau, erfolgreich … Aber: Jammern gilt nicht! Ich habe nur eine Chance: Die beste Version von mir werden! Wie geht das für mich?
Gottes Ziel zu meinem Ziel machen
Mein Startpunkt: »Mich sozusagen mit mir versöhnen« und ein »JA« zu Gottes Plan für mein Leben finden. Die Entscheidung fest machen, dass es genau darum geht: Gottes Willen und Plan für mein Leben zu verstehen, wertzuschätzen und mit aller Kraft anzustreben. Er ist meine Herkunft, Quelle und Zukunft. Es geht also nicht um mich! Nicht um meine Karriere! Meine Erfolge! Jesus hat sein Leben für andere verschenkt. Das ist auch meine Bestimmung. Und das Beste, was mir passieren kann. Auch als Leiter. Jesus begründet das ganz klar: »Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.« Matthäus 16:25. Also, was ist sein Plan für mich als Führungskraft? In Römer 8,29 beschreibt der Apostel Paulus ihn so:
»Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind.«
Worum es geht!
Auch für mich als Leiter gilt das: Ich soll Gott gehören. Ich soll so umgestaltet werden, dass ich Jesus Christus ähnlich werde. Alles, was mir in meinem Leben begegnet hat das Potential dazu: Meine sportlichen Vorlieben, meine Beziehungen, meine Probleme, Krisen, Krankheiten, Erfolge, Misserfolge, Streit, Eifersucht, Neid, meine Karriere, meine Kinder, mein Ehepartner, mein Besitz, mein Geld … Alles. Einfach alles ist geeignet, mich auf diesem Weg der Umgestaltung zu formen und in die Arme Gottes, meines Vaters, zu bringen.
Darum geht es!
Hier ordne ich konsequenterweise meine Aufgabe als Leiter ein. Was ist das beste Ergebnis, das ich mir persönlich als Führungskraft für mich selbst wünschen kann? Gott zu gehören, ihm ganz nahe zu sein und ihn mit meinem ganzen Leben widerspiegeln. Das ist das Beste für mich, meine Mitarbeiter, meine Kunden, Gemeindeleute, Nachbarn …
Bin ich nach über 30 Jahren schon am Ziel?
Nein. Frag meine Ehefrau, meine Kinder, meine Mitarbeiter oder die Leute der FCG Gifhorn. Jesus ist noch nicht so klar zu sehen in meinem Leben, wie ich mir das wünsche. Soll ich hinschmeißen? Absolut nicht. Alternative? Der Apostel Paulus gibt Orientierung für uns Leiter, die wir als Christen verantwortlich in dieser Herausforderung stehen:
»Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen … Wir alle, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat, wollen uns ganz auf dieses Ziel ausrichten.« Philipper 3:13-15
Was hilft mir auf dem Weg?
Welche Einstellungen, Gewohnheiten, Lebensmuster … helfen mir darin? Im oben angekündigten Interview habe ich die letzten 37 Jahre meines Lebens mit Gott etwas reflektiert. Es ist auf der Seite http://www.wachstumskatalysator.de veröffentlicht worden. Die Seite von Markus Schmidt beschäftigt sich insgesamt mit dieser Fragestellung und postet jeden Monat unter anderem ein Interview dazu. Sie ist sehr zu empfehlen. Hier geht es zu meinen Antworten.