Finden wir Mitarbeiter, oder müssen wir sie formen? Sind sie da, oder müssen wir sie entwickeln? Manchmal entdeckt man tolle Leute in den den „eigenen Reihen“ erst sehr spät. Dann eröffnet man ihnen ein paar Gelegenheiten und sie kommen super zur Entfaltung. Der Bilderbuchweg! Das ist ein Geschenk für jede Organisation, Gemeinde, Gruppe. Aber ein recht seltenes, wenn ich so die letzten 30 Jahre zurückdenke, seit ich leite.
Für mich sind die nachfolgenden Gedanken die Grundlage für meinen Engagement. Deshalb will ich Menschen fördern und zur Mitarbeit und Verantwortungsübernahme begleiten.
Meine vier Überzeugungen, aus denen ich Mitarbeiter forme
- Menschen fördern – eine zentrale Aufgabe für Leiter!
- Jüngerschaft – der Kern der Mitarbeit und Leitung!
- Gott hat gesetzt: Alle Berufungen verwirklichen!
- Was bleibt: Den Jesus-Weg gehen
1. Mitarbeiter fördern u. formen – Eine zentrale Aufgabe für Leiter!
Eine der ganz zentralen Aufgaben von Führungskräften besteht darin, Mitarbeiter zu entwickeln, Leiter zu formen und einen Rahmen zu schaffen, in dem Leute ihr Potential erkunden und entfalten. Das geht leichter mit Leuten, deren Begabungen schon sichtbar sind. Aber gerade im Bereich der christlichen Kirche ist das eher die Ausnahme: Wir müssen an die Seite von Menschen kommen, die sich oft noch nicht so klar über ihre Begabung sind. Sie brauchen unsere Begleitung, Mentoring, Coaching … Christliche Leiter tun das aus der starken Überzeugung, dass Gott jeden Menschen begabt hat (1. Kor. 12,7; 1. Petr. 4,10). Wie formt man Menschen von diesem Punkt aus? Das bringt mich zu meiner zweiten, starken Überzeugung:
2. Jüngerschaft – der Kern der Mitarbeit und Leitung!
Alle Mitarbeit und alles Leiten im Sinne Jesu muss im Kern Jüngerschaft sein. Es geht immer darum, dass wir Jesus folgen! Er ist die Mitte! Christuszentriert, nennt Willow diese Christen in ihrer Reveal – Studie und sagt, dass sie den größten Beitrag für eine gesunde Gemeinde und die Gesellschaft geben. Nie herrschen, regieren, Chef sein wollen … Wir sind immer Diener. Alles christliche Leiten ist „abgeleitetes Leiten“. Wir stehen „unter höherem Befehl“. Aus dem Wirken von Jesus in der Welt ergibt sich für uns der Auftrag. Wir empfangen von IHM die Vollmacht, Autorität und den Auftrag dazu. Ihm nachzufolgen, ist unsere eigentliche Lebensaufgabe. Wenn einmal alles getan ist, was uns aufgetragen wurde und nötig war, dann bleibt ER! Es geht immer um IHN! (Philipper 3,8-10). Seine Ehre suchen wir, für IHN leben, arbeiten und leiten wir. (Offenbarung 4,11; Matthäus 17,8). Die wichtige Konsequenz für mich lautet:
3. Gott hat gesetzt: Alle Berufungen verwirklichen!
Wir rufen daher Menschen nicht zuerst in die Mitarbeit, sondern in die Nachfolge! Mitarbeit wird immer nur eine Folge der Nachfolge sein. Gleiches gilt für Leitung. Wegen Jesus und für Jesus sich einzubringen, ist die gesunde Grundlage der Mitarbeit und Verantwortungsübernahme. Paulus spricht das z.B. in Galater 1,10 an. Wir leben eine Berufung! Zuerst ist es eine Berufung in eine Beziehung (Markus 3,14, 1. Korinther 1,9), dann in die Gemeinschaft der Christen (1. Johannes 1,7) und schließlich zu einer Aufgabe (Apostelgeschichte 13,2). Alle drei Berufungen fließen zusammen, gehören zusammen und müssen von Anfang an „auf dem Schirm“ sein, wenn wir der individualistischen Versuchung (Berufung als Selbstverwirklichung, als Weg die eigenen Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, als Ego – Trip) widerstehen wollen.
1. Petrus 4,10-11 bringt es auf den Punkt:
„Jeder soll den anderen mit der Gabe dienen, die er von Gott bekommen hat. Wenn ihr das tut, erweist ihr euch als gute Verwalter der Gnade, die Gott uns in so vielfältiger Weise schenkt. … Jede einzelne Gabe soll mit der Hilfe von Jesus Christus so eingesetzt werden, dass Gott geehrt wird. Ihm gehören der Ruhm und die Macht für immer und ewig. Amen.“ Petrus zeigt uns den Jesus-Weg:
4. Was bleibt: Den Jesus-Weg gehen!
- Motiv: Gottes Ehre!
- Potential: Mit der Gabe dienen, die einer von Gott bekommen hat!
- Umfeld: Einer dient dem anderen!
So hat es Jesus gemacht: Er hat die Ehre Gottes in allem gesucht, was er getan hat. Er nutzte die Gaben, die ihm anvertraut waren und diente damit uns allen.
Das wird auch in alle Zukunft das Grundmuster sein, wie Gottes neue Welt gelingt. Das soll uns als Christen heute schon bewegen und unser Leben bestimmen. Als Mitarbeiter, Führungskraft, Leiter, Vater, Mutter, Angestellter, Handwerker, Techniker, Pfleger, Lehrer, Ingenieur …
Vorschau: Teil 3: Wie packe ich als Leiter den Prozess praktisch und konkret an?
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