Ein Sehtest: Möglichkeit oder Widrigkeit?

Welche Möglichkeiten, sind in den derzeitigen Widrigkeiten verborgen? Eine spannende Frage! Sie zu stellen ist vergleichbar, wie wenn man sich auf eine Schatzsuche begibt! Und das ist eine Aufgabe, die für jede Person, die Verantwortung trägt, unerlässlich ist! Sozusagen eine „Leadership-Challenge“.

Diese Frage stellt aber gleichzeitig einen selbst in Frage! Sehe ich die Möglichkeiten, oder bleibe ich an den Widrigkeiten hängen? Bin ich entnervt, mutlos und ziehe mich zurück? Oder steigen Kräfte in mir auf und die Lust, die Möglichkeiten am Schopf zu packen, wächst? (Auf) was sehe ich? Gerade jetzt ist es wichtig, sich darüber klar zu werden. Einen „Sehtest“ zu machen und möglicherweise ein passendes Sehtraining zu absolvieren. Der Reihe nach:

Der Sehtest

Was sehe ich? Eine Schlüsselfrage, die für jede Führungskraft kritisch ist! Warum? Weil die eigene innere Einstellung stark davon beeinflusst wird! Meine innere Einstellung ermöglicht oder aber verstellt mir den Blick auf die Chancen!

Was siehst du?

Man könnte auch fragen: worauf siehst du? „Halbvoll“ oder doch „halbleer“? Zwei Verantwortliche sehen auf das gleiche Glas, sehen aber unterschiedliches. Das berührt ihre Emotionen, Gedanken, Entscheidungen. Und wirkt sich aus, wie mutig, besonnen und klug wir leiten.

Mein Vorbild prägt die Atmosphäre, Kultur und Moral im ganzen Team:  „Speed of the leader, speed of the team!“ Als Verantwortlicher setze ich den Ton. Also, was ist in meinem Blickfeld?

Wie gut kann ich sehen? Das ist so entscheidend, man kann es kaum überbetonen! Gerade jetzt. Wir sollten einen „Sehtest“ machen und – wenn nötig – ein „Sehtraining“ absolvieren.

Selbst Abraham, der Vater des Glaubens schlechthin, durchläuft diesen Test. Sarah, seine Frau, auch. Beide fallen zunächst durch (1. Mose 17,17-18,17)! Sie lachen, als Gott Abraham zeigt, was die Zukunft bringen soll. Unmöglich, denken sie. Sarah lügt sogar. Gott fragt sie: „Sollte für den HERRN eine Sache zu wunderbar sein?“

Zwischenfrage: Kannst Du Dich an eine Situation erinnern, in der es Dir ähnlich erging? Mit wem kannst Du Dich identifizieren: Abraham, Sarah? Denkst Du gerade auch: unmöglich! Wie ist Dein Bild von Gott in dieser Zeit. Ist er auf Deiner „Rechnung“?

Mein Gottesbild spielt im Sehtest eine große Rolle. Wer glaube ich, dass Gott ist und was traue ich ihm zu? Weiß ich, was seine Absichten sind. „Er will uns mit seinen Augen leiten.“ (Psalm 32,8) Blickkontakt! Habe ich als Führungskraft diesen Blickkontakt zu Gott durch Jesus? (Hebräer 12,1-2) Ob ich nun eine Kirche leite, ein Business, ein Team, eine Familie … oder mich selbst. Die Ressourcen, die gerade jetzt nötig sind, liegen nicht in mir. Aber in ihm! (Kolosser 2,3)

Das Sehtraining! – Blickkontakt

Darin liegt jetzt die Chance! »Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?«, fragte Vincent van Gogh. Ein Teil der Führungsaufgabe besteht darin, dieses Risiko einzugehen und die Chancen zu suchen. Der Blickkontakt zu Gott eröffnet uns weitere, manchmal andere Perspektiven. Deshalb trifft man immer wieder auf die Aufforderung: „Suchet den Herrn!“ (Jesaja 55,6) Anders gesagt: nimm Blickkontakt zu Gott auf. Aus seiner Perspektive stellen sich die Dinge anders da. Er hat immer noch eine Möglichkeit im Ärmel!

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Praxisbeispiel: Aktuelle Ermutigung …

16’000 Bekehrungen: »Wir erleben Erweckung«

Während so manche Kirche darum ringt, die Leute bei der Stange zu halten, erlebt die Saddleback Church etwas ganz Erstaunliches und ganz Andersartiges: einen unglaublichen Aufbruch. Pastor Rick Warren zeigt, wie man in den Widrigkeiten der Pandemie Gottes Möglichkeiten erleben kann. Reinhold Scharnowski berichtet:

Durch die Saddleback-Kirche in Südkalifornien kommen seit der Corona-Krise jeden Tag rund 80 Menschen zum Glauben an Christus. Pastor Rick Warren erklärt, warum – und erklärt die «fundamentale Schwäche» vieler Kirchen.  

Viele Gemeinden in den USA kämpfen in der COVID-19-Krise, weil sie sich vor allem auf den Gottesdienst konzentrieren statt auf andere Aspekte des Dienstes, erklärt Rick Warren. «COVID hat eine grundlegende Schwäche der Kirche aufgedeckt», erklärte der Pastor der Saddleback Church kürzlich im «Relevant Magazine».

Fünf Säulen

«Die meisten Kirchen haben nur ein Ziel: den Gottesdienst. Und wenn man den wegnimmt, bleibt nicht viel übrig. Sie wollen so schnell wie möglich zum Gottesdienst zurück, denn das ist alles, was sie haben.» Die Saddleback-Gemeinde ist nicht auf einer, sondern auf fünf Säulen aufgebaut. »Wenn man einen Kreis – den Gottesdienst – wegnimmt, bleiben immer noch vier übrig«, erklärt Warren. »Die Dienste gehen weiter. Die Mission geht weiter. Die Gemeinschaft geht weiter, und die Jüngerschaft ebenfalls. Diese Bereiche funktionieren alle selbständig.«

16’000 Bekehrungen: «Wir erleben Erweckung»

Das Ergebnis: Das Gottesdienst-Verbot hat die Kirche nicht geschlossen. Stattdessen sind seit März 2020 nach Angaben Warrens über 16’000 Menschen durch den Dienst von Saddleback zum Glauben an Christus gekommen – weiterhin bekehren sich rund 80 Menschen pro Tag. «Wir erleben Erweckung», sagt Warren. Als die Pandemie zuschlug, traf sich die Saddleback-Leitung, machte eine Liste aller Probleme, die COVID hervorrief – und begann dann, sich dieser Probleme in ihrem Einflussbereich anzunehmen.

Grösster Nahrungsverteiler in Südkalifornien

«Das erste war Nahrung», erklärt Warren. Saddleback suchte Beziehungen zu jedem Schuldistrikt in Orange County und half, Nahrungsverteilungszentren aufzubauen. «Heute ist die Kirche der grösste Nahrungsverteiler in Südkalifornien und hat bisher fast zwei Millionen Kilo Nahrung an über 300’000 Familien verteilt.»

«Wir lehren unsere Leute, dass jedes Mitglied der Gemeinde einen Dienst hat», sagt Warren. «Jeder ist auch ein Missionar. Du bist ein Zeuge. Die Gemeindeglieder wissen, wie sie über ihren Glauben reden können. Wenn Leute kommen, reden sie über Jesus.» Von den 16’000 Bekehrungen seien 12’000 nicht durch Predigten, sondern durch das persönliche Eins-zu-Eins-Zeugnis von Christen zum Glauben gekommen.

Keine Diskriminierung der Kirchen

Obwohl manche Pastoren in Kalifornien das behaupteten, erklärt Warren, dass die coronabedingten Schliessungen von Kirchen keine Diskriminierung darstellten. «Das ist eine Sicherheitsmassnahme. ‚Regal Cinemas‘ hat 650 Kinos geschlossen. Disney hat 28’000 Menschen entlassen. Wir werden nicht diskriminiert. Aber ich will nicht, dass unsere Gemeinde ein Super-Spreader ist.» Einige Kirchen spielten Lotto mit der Gesundheit ihrer Mitglieder, erklärte Warren – er wolle das nicht.

Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

Originalquelle kann hier als Video auch eingesehen werden: 

https://saddleback.com/give/annual-review/2020/a-year-in-review#OpenDoors

Über Lothar Krauss

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