In unserer Christengemeinde Elim in Hamburg gab es vor drei Jahren eine große Veränderung in der Lobpreisarbeit. Mit weitreichenden Folgen: Nun arbeiten wir nicht mehr in einzelnen Bands, sondern wir haben uns mit allen Musikern zusammengeschlossen und sind nur noch mit einem Team unterwegs. In mittlerweile fünf Gottesdiensten jede Woche. Unser Name ist Programm: One Team – Ein Team, wir wollen der Gemeinde in Einheit dienen. Worum geht es?
Von Konkurrenz, Exzellenz und 45 Mitarbeitern
Konkurrenzgedanken haben keinen Platz mehr. Wir helfen uns gegenseitig besser zu werden. Es geht nur noch darum, wie wir mit exzellentem Lobpreis der Gemeinde jeden Sonntag immer wieder neu die Tür öffnen können, damit sie Gott begegnen.
Mittlerweile haben wir einen Pool von 45 Musikern. Jede Woche treffen wir uns am Donnerstagabend, um uns über Lobpreis auszutauschen, gemeinsam Lobpreis zu erleben und natürlich auch um zu üben. Mit einer „One Team Academy“ haben wir Musiker zusammengebracht, eine weitere „One Team Academy“ kommt und wird weitere Musiker aktivieren. Unsere erste CD „Einzig wahrer Gott“ mit zehn selbstgeschriebenen Liedern ist letztes Jahr erschienen und auch bei Spotify oder iTunes erhältlich.
Bandprobe mit 45 Leuten! Wie ist so etwas möglich?
Wie kann man feste Lobpreisteams dazu bewegen sich für so ein großes Team aufzulösen? Wie kann man mit 45 Musikern an einem Abend zusammen üben?
Gerne möchte ich euch in den großen Veränderungsprozess Einblick geben. Aber gleich zu Anfang auch eine deutliche Warnung aussprechen: Bitte das Konzept nicht einfach kopieren. Das funktioniert nicht. Nehmt euch die Zeit die Artikelreihe auf dem LEITERBLOG zu lesen um die Hintergründe zu verstehen. Erst dann kann man überlegen, wie die Idee am besten in der eigenen Gemeinde umgesetzt werden kann.
Denn es wird nicht nur Zuspruch finden! Ich wurde schon angerufen und gefragt: Jens Martin, wieso funktioniert das bei uns nicht? Wieso wollen Musiker dieses Konzept nicht?
Zu wenig Leute für die Bands, unterschiedliche Arrangements, Terminprobleme
Wir kamen mit der Lobpreisarbeit nicht mehr weiter. Es musste etwas passieren. Nur die Frage war: was? Wir hatten vier feste Bands, die jeweils entweder auf zwei Morgengottesdienste oder einen Abendgottesdienst spielten. Immer wieder fehlten Musiker aus der Band. Zum einen deshalb, weil wir zu wenig Leute für vier Teams hatten. Aber auch aufgrund von Arbeitssituationen und Krankheit. Man konnte aus den anderen Bands Musiker anfragen, aber sie kannten die Arrangements nicht. So verbrachten wir entweder die Zeit vor dem Gottesdienst um die Arrangements abzusprechen, oder man spielte eben einfach nur mit kleiner Besetzung. Die Bands haben wenig geübt. Probentermine waren schwer zu finden. Wenn ein Termin dann gefunden war, gab es keinen freien Übungsraum mehr.
Kaum neue Leute zu integrieren, auszubilden, zu viele Songs …
Da es eine feste Besetzung für jedes Instrument gab, konnten neue Musiker schlecht in die Bands integriert werden. Für eine fünfte Band gab es zu wenig Musiker. Von der Förderung von Nachwuchs und Ausbilden von Musikern war keine Rede. Zu stark stand die Frage, wie man die Sonntage gut besetzt bekommt, im Vordergrund.
Es gab keinen einheitlichen Liederpool, jede Band hatte ihre Vorlieben. In einem Jahr haben wir in der Gemeinde rund 250 verschiedene Lieder gesungen. Wie soll sich da ein neuer Gottesdienstbesucher mit den Liedern vertraut machen können und sich zuhause fühlen?
Unzufriedene Leiter …
Es gab wirklich eine große Unzufriedenheit. Ich kann mich noch gut an ein Treffen erinnern, bei dem die Leiter der Bands mir ihr Leid klagten. Ich hatte aber auch keine Antwort. Ich wusste nur eins: Jesus baut seine Gemeinde. Also muss es doch auch einen Weg geben, der da hinaus führt. Also nahmen wir allen Mut als Lobpreisleiter zusammen und machten uns auf die Suche nach einer Lösung. Zusammen mit einem Change Management Berater starten wir ein knappes Jahr lang einen Veränderungsprozess, um das Beste für uns als Gemeinde zu finden. Am Ende hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt, auch wenn der Weg lang und nicht immer einfach war.
Was haben wir gelernt:
- Kapieren statt kopieren. Konzepte nicht einfach übernehmen, sondern die Gedanken dahinter verstehen und für die Ortsgemeinde umsetzen.
- Veränderung kann einen ganz neuen Wind bringen. Sei nicht mit der aktuellen Situation zufrieden. Es wirkte so aussichtslos. Aber es gab doch eine Lösung!
Es geht weiter mit dem 2. Teil in der nächsten Woche.
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