„Warum um alles in der Welt habe ich mich auf diesen Job als Lobpreisbereichsleiter eingelassen?“ Jens Martin Rauen berichtet im dritten Teil zum „ONE TEAM Projekt“ der ELIM Kirche offen über die Grenzen, an denen die Lobpreisarbeit stand und wie sie ihren Weg daraus fanden:
Wir wussten also mittlerweile was wir wollten, wir wussten aber noch nicht, wie wir das erreichen könnten.
Die Veränderung angehen: Optionen finden!
Wie kann man nun dieses Ziel des Lobpreishauses Wirklichkeit werden lassen?
Wir haben hierzu den GROW-Prozess verwendet, der in einem anderen Blog-Eintrag ausführlich beschrieben wird. Das Ziel (1. Goal) war klar, nun ging es zum zweiten Schritt: Die Realität (2. Reality) aufnehmen. Für uns bedeutete das, einen Abend mit den Lobpreisleitern zusammen zu sein, um die aktuelle Situation so gut wie möglich zu erfassen.
Das war ein sehr heftiger aber aus meiner Sicht auch wirklich ehrlicher und befreiender Abend. Jeder erzählte wie es im ihm ging und wie die Lage in der Band jeweils aussah. Es war ernüchternd, ich dachte nur noch: Warum um alles in der Welt habe ich mich auf diesen Job als Lobpreisbereichsleiter eingelassen? Aber mein Berater meinte später zu mir: Vertraue dem Prozess, das wird schon. Also gut.
Und wirklich, es war zwar sehr hart, der Realität ins Auge zu sehen, aber nun hatte wirklich jeder in dem Raum verstanden, warum wir die Veränderung brauchten.
Im nächsten Treffen wollten wir schließlich unsere Optionen (3. Options) finden: Was können wir tun, damit wir aus dieser Realität zu unserem Ziel gelangen.
Viele hatten sich Gedanken gemacht und auch andere Gemeinden haben wir befragt. So kamen insgesamt sieben Optionen zusammen. Ich hatte schon eine Idee wie es werden könnte, aber ich habe den Prozess trotzdem durchlaufen lassen, weil ich sehen wollte, welche Option sich wirklich als die Beste herausstellte. Die Offenheit muss man als Leiter mitbringen, sonst macht der ganze Prozess gar keinen Sinn.
Gerne nenne ich ein paar Optionen:
- Wir lassen wie es ist und versuchen jede Band mit zwei Musikern pro Position zu bestücken. Nur wo sollten wir so kurzfristig die Musiker herbekommen?
- Wir arbeiten mit gezielten Springern, die von Band zu Band aushelfen. Gute Idee, aber wer hat dazu Freude und wer kann alle Arrangements im Kopf behalten?
- Wir nehmen die Bands zusammen und machen eine große Band. Nur wie soll man mit ca. 30 Musikern zusammen üben?
In einem weiteren Treffen war es nun Zeit sich für einen Weg (4. Way) zu entscheiden. Keiner der Wege war der Offensichtliche, eine Abkürzung zum Ziel gab es auch nicht.
Es half uns, konkreter über die Ausgestaltung zu sprechen. Bei Option 1 überlegten wir, wie wir an weitere Musiker kommen und sie ausbilden könnten. Bei Option 2 suchten wir nach konkreten Personen. Bei Option 3 haben wir überlegt, dass ein gemeinsames wöchentliches Treffen stattfinden muss, es einen gemeinsamen Liederpool geben muss und wie eine Probe mit so vielen Musikern aussehen könnte.
Wir haben uns viel ausgetauscht und uns schließlich einstimmig für eine Option entschieden. Auch hier ist es wichtig, die Gruppe entscheiden zu lassen. Da das Ziel ja klar ist, werden wir uns nicht für einen Weg entscheiden der schlecht ist.
Jetzt wussten wir was wir wollten und wie wir es erreichen können. Jetzt musste noch das Konzept erarbeitet werden, wie diese Option nun genau bei uns aussehen kann.
Was haben wir gelernt?
- Entscheidungsfindungen und Veränderungen kann man gut strukturiert mit dem GROW-Prozess angehen.
- Veränderung braucht Zeit.
- Je mehr ich die Gruppe mit in den Entscheidungsprozess einbeziehe, um so leichter habe ich es hinterher in der Durchführung.
Mit dem 4. Teil geht in der nächsten Woche geht die Reihe zu Ende.
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