Wenn wir die richtigen Leute gefunden und „berufen“ haben, beginnt die eigentliche Herausforderung und Aufgabe. Wie helfen wir Mitarbeitern, ihren Platz zu einzunehmen? Wie hat Jesus das mit seinen Jüngern gemacht?
Mit diesem Teil schließen wir die Reihe ab.Das JESUS – MODELL
„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er bei sich haben wollte. Sie traten zu ihm, und er bestimmte zwölf, die er Apostel nannte. Sie sollten ständig bei ihm sein, und er wollte sie aussenden, damit sie seine Botschaft verkündeten und in seiner Vollmacht die Dämonen austrieben.“ Markus 3,12-14 (NGÜ)
Die Auswahl
„… rief die zu sich, die er bei sich haben wollte.“ Jesus nimmt nicht alle Willigen, sondern die, die er haben will! Und er macht eine Beziehungssache daraus: „Sie sollten ständig bei ihm sein, …“ . Die Männer beruft er, die er auch bei sich haben will. Denn die Ausbildung wird sehr viel mit Beziehung zu tun haben. Bill Hybels spricht von der Notwendigkeit, dass die CHEMIE zwischen den Leuten im Team stimmen muss. Jesus bestimmt zwölf Männer, die zum Teil Querverbindungen zueinander haben: Familiäre Bande, Leute aus der gleichen Gegend, Kultur, Berufskollegen … Es war aber nicht nur eine „Vitamin B“ Sache! Er hatte die Nacht über im Gebet verbracht (Lukas 6,12).
Die Erwartung
Jesus hatte eine konkrete Erwartung an die Männer die er berief: „und er bestimmte zwölf, die er Apostel nannte.“ Apostel heißt Gesandter (lat. Missionar). Von Beginn an war Jesus klar darin, was die Berufenen machen sollten. Seine Erwartung an sie war von Anfang an präsent! Die Berufenen würden auf eine Mission ausgesandt werden.
Die Vorbereitung
Die Berufenen sollten „Sie sollten ständig bei ihm sein …“ Die primäre Ausbildung und Entwicklung von „Weltveränderern“ geschieht in einem „eins-zu-eins“ Training. Mit Jesus zusammen zu sein ist der wesentliche Bestandteil der Ausbildung. Ihn zu beobachten, mit ihm darüber zu reden, von ihm in Aufgaben gestellt zu werden und dann ein Feedback zu bekommen, ist der Weg den die Evangelien uns dann schildern.
Die Perspektive
„… er wollte sie aussenden, damit sie seine Botschaft verkündeten und in seiner Vollmacht die Dämonen austrieben.“ Es war nicht nur eine gute Zeit der Gemeinschaft, sondern eine Zeit der Qualifikation. Die Berufenen sollten den Tag vor Augen haben, wo sie ausgesandt werden würden. Ihre Fähigkeit, die dann ausgebildet sein sollte: Die Botschaft verkündigen und in der Vollmacht von Jesus zu handeln. Den geistlichen Konflikt „zu gehen“ und den Sieg Jesu vom Kreuz in die Welt zu tragen. Freiheit zu bringen. Genau das ist von diesen Männern dann ausgegangen.
Die Fragen an uns, die durch die Reihe aufgeworfen wurden:
- Haben wir die richtigen Leute ausgewählt?
- Haben wir uns Mühe gegeben, oder einfach nur schnell Lösungen gesucht?
- Sind wir gerne mit diesen Leuten zusammen?
- Bilden wir beziehungsbezogen aus? -> Haben wir Zeit für Leute. Verbringen wir Zeit mit ihnen. Dienen wir gemeinsam. Ist das unsere „Denke“ als Leiter?
- Sind wir auftragsorientiert? Auch wenn die Ausbildung ein ganz starkes Beziehungsmoment hat, geht das aber nicht nicht auf Kosten einer ganz klaren Auftragsorientierung!
Leiter brauchen gute Antworten auf diese Fragen, wenn sie Leute ausbilden. Und sie müssen in ihrem Selbstverständnis ihrer Rolle einen guten Teil der Zeit für diese Aufgabe reservieren. Wie der Ausbildungsprozess konkret aussieht, hat uns Jon u. Dave Ferguson in ihrem Buch „Exponential“ inspirierend aufgezeigt. Richtig praktisch und konkret. Hier eine kleine Kostprobe:
Ich für meinen Teil stecke mittendrin, diese Impulse konkret umzusetzen. Für mich ist es eine enorme Verbesserung aller meiner Bemühungen zur Ausbildung, die ich seit über 25 Jahren bereits umsetze. Und ich muss zugeben: Ich hätte nicht gedacht, dass da noch so eine Steigerung möglich ist. Später werde ich davon berichten …
Vielen Dank für Euer Interesse an der Reihe.
Danke Lothar. Die Abfolge „I do – you watch“ usw. habe ich vor Jahren kennen gelernt, Intuitiv und als autodidakt habe ich es für meinen eigenen Lernprozeß umgesetzt. „I look“, „I help“, „I do“ usw. war einfach, da ich lernen wollte. Darf ich eine kleine Beobachtung erwähnen? Ich vermisse diese Haltung bei vielen in der Gemeinde oder bei meinen Kollegen: „Hey, darf ich von dir lernen?“, „Würdest du mir helfen in diesen / jenem Bereicht zu wachsen?“ usw. Kann es sein, daß der deutsche (im allgemeinen) entweder meint, er könne es besser, er möchte es erst ausprobieren, „wer bist du, das du mich ausbilden könntest?“ oder, daß man den (mühevollen) Weg gehen muss, Mitarbeiter den Lern- / Zurüstungswunsch erstmal „einzureden“ bzw. „herauszukitzeln“ um diesen Prozeß dann zu gehen? Ist nur mal ein Gedanke und Beobachtung, oder übersehe ich da zurüstungsbereite Juwele?
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