Leitest Du mehr taktisch, oder strategisch? Ist da ein Unterschied? Ist das eine wichtige Frage für eine Führungskraft? Spielt das eine Rolle? Absolut! Und nicht nur in der Phase der Erneuerung einer Organisation, sondern immer. Tauchen wir ins Thema kurz ein:
Taktik oder Strategie? Worum geht es eigentlich?
Taktik (von altgriechisch τακτικὴ (τέχνη) ‚Kunst, ein Heer in Schlachtordnung zu stellen‘). Der Begriff wird gerne im Sport verwendet. Zum Beispiel beim Fußball, Eishockey und Handball, aber auch in Schachpartien. Man meint damit ein planmäßiges, im Vorfeld festgelegtes Vorgehen in einer konkreten Situation. Mit der Taktik werden die Mittel und Wege definiert, wie die große Strategie umgesetzt wird.
Es gibt allerdings auch Verschleierungstaktiken. Also Maßnahmen, die die eigentliche Strategie verbergen sollen. Die Dinge sind dann nicht so, wie sie scheinen. Man will den „Gegner“ täuschen, überraschen und zu unbedachten Handlungen bewegen.
Strategie (von altgr. stratēgía ‚Feldherrentum‘ zu στρατηγός ‚Feldherr‘) steht für einen längerfristigen Plan und findet ebenfalls im Sport, aber auch in der Wirtschaft und seit einiger Zeit im Gemeindebau Verwendung. Die Strategie hat das große Ziel im Fokus, also den übergeordneten Plan und die wesentlichen Eckpunkte, um dieses Ziel zu erreichen.
Mit der stimmigen Strategie tritt der Grund der Organisation, Gruppe, Gemeinde … in den Blickpunkt. Das ist unser Ziel, darum geht es uns, so stellen wir uns auf und so gehen wir voran. Und wenn man seine Ziele und den Grund für die Organisation kennt, ist das der beste Weg, Probleme und Störungen zu vermeiden. Diese Klarheit ist grundlegend! Daher ist die Frage nach der Strategie keine Modefrage. Im Gegenteil, sie deckt auf, ob eine Gemeinde, Gemeinschaft … verstanden hat, warum es sie gibt. Und ob sie stimmig mit ihrer „Mission“ unterwegs ist.
Praktische Überlegungen zu Taktik und Strategie
Taktisches Denken zwingt uns dazu, in Abschnitten und situativ zu denken. Wir überlegen, was in einer bestimmten Situation die beste Reaktion, Antwort sein könnte!
Der strategische Ansatz hat eine andere Frage im Fokus: „Bringt uns dieses bestimmte taktische Entscheidung näher an den „Grund“, warum wir überhaupt hier sind?“
Strategien ändern sich nicht. Sie sind kein Geheimnis. Es spielt keine Rolle, ob unsere Kollegen, unsere Zielgruppen oder sogar unsere Gegner die Strategie kennen.
Taktiken hingegen ändern sich oft und sind normalerweise am besten geheim zu halten. Vor allem im Sport wird das deutlich. Wir könnten noch mal über die Taktik des Bundestrainers beim EM Spiel Deutschland – England 2021 sprechen. Lassen wir es besser …
Warum können Strategien einen beängstigen?
Es beginnt damit: Wenn wir sagen, warum es uns gibt, was wir wollen und wie wir hoffen, es zu erreichen, könnten zwei Dinge passieren:
- Wir könnten scheitern, und das würde uns enttäuschen, oder
- wir könnten Erfolg haben, und das würde uns Angst machen*.
*Erfolg kann einem wirklich Angst machen. Und Druck, Stress … Das ist ein anderes Thema, über das es sich sehr lohnt zu reflektieren!
In Mannheim eine Strategie zu verkünden, klare Ziele zu beschreiben, die aus der Bestimmung der VM Mannheim, die Gott ihr gegeben hat, resultieren, baut tatsächlich Druck auf. Und mein Weg, den ich die letzten 30 Berufsjahre gemeinsam mit meiner Frau gegangen bin, der viele Erfolge mit sich brachte, setzt unter Druck: Schafft er das noch einmal? Wird das in Mannheim wie in … werden?
Das wäre einfacher!
Es ist einfacher, „einfach“ zu reagieren, indem man sich auf eine weitere taktische Runde einlässt, die sich uns anbietet. Wir können unsere Tage damit verbringen, nichts anderes zu tun, als mit Taktiken zu spielen, und nie merken, dass Sie nicht einmal eine Strategie haben. „Bei uns bewegt sich viel, im Kreis herum!“, war ja ein tolles Zitat, das ich von Gerhard Kirschenmann, damals leitender Mitarbeiter bei JMS in Altensteig, lernte! Recht hat der Mann!
Was wollen wir eigentlich?
Welche Veränderung wollen wir erreichen, wie wollen wir unsere Tage verbringen? Wie kommen wir dorthin?
Herauszufinden, welche „taktischen Spielchen“ wir nicht spielen werden, ist ein guter Schritt auf dem Weg, uns der Herausforderung zu stellen, die Strategie herauszufinden.
Deine Sichtweise ist immer wieder überraschend und doch sollte ich nicht überrascht sein hiervon, denn do bist du – klar, einfach und zielorientiert. Gottes Krieger halt