WIR STEHEN IN DEN STARTLÖCHERN!

Nachdem ich auf dem LEITERBLOG einige Wochen Pause eingelegt habe, melde ich mich langsam wieder zurück 😁. In der Zwischenzeit sind wir von Gifhorn nach Mannheim umgezogen. Unsere eigentliche Wohnung ist noch nicht fertig, weshalb wir einige Monate in einer Übergangswohnung bei tollen Leuten einer anderen Kirche wohnen können. Gelebte Einheit 👊. Wie geht es weiter? Was erwartet euch als Leser des Leiterblogs?

Die Themen der nächsten Zeit

In Kürze werde ich die Reihe „Einfach leiten“ fortsetzen. Sie wird euch Leser noch eine Zeit begleiten. Fundstücke aus meiner eigenen Lektüre und meinen Studien, Reflexionen wird es auch immer wieder geben.

Dann bin ich von verschiedenen Seiten gebeten worden, meinen Prozess des „Onboardings“ zu beschreiben und den Prozess der Gemeindeentwicklung in Mannheim zu dokumentieren. Darauf will ich mich auch einlassen. Heike und ich haben diesen Prozess schon fünf mal durchlebt. Unsere Erfahrung: An jedem Ort war der Prozess anders.

In Mannheim wird es nicht anders sein

Jede Gemeinde ist ein Original mit Menschen, Begabungen und Berufungen. Und jeder Kontext der Kirchen hat so seine Eigenheiten. Daraus entstehen Originale. Während unser „Gemeindebaukoffer“ gut mit Werkzeugen gefüllt ist, wird der Prozess deshalb ein Unikat unter der Leitung des Heiligen Geistes werden. Und im Miteinander als Leute der Gemeinde entfaltet sich alles, was jetzt noch verborgen ist. Das macht es spannend und für uns zum Abenteuer.

Besondere Rahmenbedingungen

Durch die Pandemie stehen wir aber vor Umständen, die wir in den letzten 30 Jahren so nicht vorgefunden haben. Viele Fragen beschäftigen uns deshalb. Hier eine Auswahl:

  • Wie lernt man die Leute kennen?
  • Wie findet man als Kerngemeinde in den Prozess?
  • Wie entsteht ein Momentum, wenn wir kaum alle Leute an einem Ort gleichzeitig antreffen?
  • Wie geht es den Mitarbeitenden, nach vielen sehr ermüdenden Monaten?
  • Welche Lücken treffen wir an?
  • Was zeigt uns der Geist Gottes zum Start?
  • Mit welcher Predigtreihe sollen wir beginnen?
  • Was sind die größten akuten Baustellen und wie können wir ihnen unter den gegebenen Umständen begegnen?
  • Was braucht unseren Fokus? 
  • Welche Prioritäten sind zu setzen und wen freut das, wen frustriert das?

Wir sind uns aber ganz sicher:

Gott hat einen Traum für seine Kirche. Auch für die VM Mannheim. Und eine Berufung, die unverwechselbar ist. Die Leute, die wir antreffen, sind genau die richtigen! Und Gott wird mit uns allen SEINE Geschichte schreiben. Darauf freuen wir uns schon sehr. Und ja, es wird auch Rückschläge, Enttäuschungen und Herausforderungen geben. Ganz klar.

Jesus sagt, dass Unkraut und Weizen gleichzeitig auf dem Feld aufwächst. Und wer seinen Traum von einer „idealen christlichen Gemeinschaft“ mehr liebt, als die echte, konkrete „vor Ort Gemeinschaft“, wird zum Zerstörer der christlichen Gemeinschaft, schreibt Dietrich Bonhoeffer in seinem Longseller »Gemeinsames Leben« (1). Das wollen wir jetzt bedenken.

Und gerade jetzt, in Zeiten wie diesen, ist das noch sensibler. Glaubensvoller Realismus, statt verträumter Idealismus. Gottes „ABER“ macht uns auf alle Fälle Mut und mit David sagen wir: 

Denn mit dir kann ich auf Raubzug gehen, mit meinem Gott kann ich eine Mauer überspringen. Gott- sein Weg ist untadelig; des HERRN Wort ist lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. | Psalm 18:30-31 (ELB85) 

Ich mag auch die Übersetzung von THE MESSAGE:

What a God! His road stretches straight and smooth. Every GOD-direction is road-tested. Everyone who runs toward him makes it. | Psalm 18:30 (MSG) 

So geht es weiter:

Ab Juni startet also der Blog in seinen Rhythmus. Am 1.6. beginne ich die neue Aufgabe, am 6. Juni wird um 15.00 Uhr die Einführung sein, die auch online übertragen wird. Und dann kommt der Blog wieder in Schwung.

Es ist für uns ein Abenteuer, jetzt im Finale unserer Berufslaufbahn mit einer Gemeinde, die eine lange und beeindruckende Geschichte hat, in einen Prozess der Erneuerung zu starten. Ein neues Kapitel mit dem Ziel, dass die VM auch in Zukunft Menschen erreicht, prägt und sendet. Vielleicht sogar noch mehr, als es bislang schon der Fall war. Wer weiß?

Wir hätten auf alle Fälle nicht gedacht, dass Gott uns noch einmal in so eine Aufgabe stellt! Es gibt doch so viele junge, fähige und motivierte Leiterinnen und Leiter!!! Naja, ein kurzer Gedanke an Mose oder Abraham lassen uns verstummen. Passt schon. Wir folgen … Und FOLGEN hat ja bekanntlich Folgen!

VM Mannheim

DANKE »KIRCHE IM BRAUHAUS«

Wurzeln und Flügel. Das bekannte Wort begleitet uns auch jetzt. Ja, da sind Wurzeln, die wir sehr schätzen. Eine unfassbare Zeit in Gifhorn geht für uns auch offiziell in dieser Woche ihrem Ende entgegen. Was für besondere Jahre. Wir haben einen Videogruß an die Kirche im Brauhaus mit einem Rückblick auf 6,5 besondere Jahre erstellt. Gerne teilen wir ihn hier:

Gott mit Euch!

Gott mit Euch! – rufen wir unseren Freunden und Mitstreitern in Gifhorn zu. Nun von Mannheim. Wir wünschen euch das BESTE vom HÖCHSTEN für euer nächstes Kapitel. Und Stella und Thomas Ruhl, unseren ehemaligen „Azubis“ und Nachfolger in der pastoralen Leitungsrolle wünschen wir ganz starke, überraschende und bewegende Erfahrungen mit Gott und seiner Kirche, die ihre Vorstellungen sprengen. 👊👊 Der das gute Werk begonnen hat, der wird es auch vollenden, bis ER wiederkommt. YES! 🙌 Gott segne Euch alle in Gifhorn und setze euch zum Segen für Gifhorn und die ganze Region.

Stella & Thomas Ruhl

(1) »Wer seinen Traum von einer christlichen Gemeinschaft mehr liebt als die christliche Gemeinschaft selbst, der wird zum Zerstörer jeder christlichen Gemeinschaft, und ob er es persönlich noch so ehrlich, noch so ernsthaft und hingebend meinte.«

Bonhoeffer, D., 2015. Gemeinsames Leben; Das Gebetbuch der Bibel Sonderausgabe. G. L. Müller & A. Schönherr, hrsg., Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus. S. 24

Über Lothar Krauss

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