Das Unbeschreibbare von Führung | 1

FullSizeRenderManches an der Führungsaufgabe eines Leiters ist ganz einfach zu klären. Es sind konkret beschreibbare Aufgaben. Bill Hybels hat auf dem Leiterkongress in Hannover die 8 kritischen Funktionen genannt, die jeder Leiter ausübt, wenn er gut leitet. Ich stelle sie hier zunächst im ersten Teil vor und werde dann im zweiten Teil auf das zu sprechen kommen, was Hybels als „Unbeschreibbare Führung“ im ersten Vortrag bearbeitet hat.

Was jede Führungskraft tut

Jede Führungskraft sollte das tun. Ob im Rahmen der Kirche, der Gesellschaft, der Industrie oder in einer Bildungseinrichtungen. Diese Funktionen bleiben immer gleich. Wo sie „funktionieren“, gedeiht eine Organisation. Wo sie abhanden kommen oder nur schwach ausgeprägt sind, leidet, welkt oder verkümmert sie. Bestenfalls.

Bei Christen anders?

Manche Christen mögen die These, dass die „Prinzipien dieser Welt für das Reich Gottes nicht tauglich seinen“, deshalb die Uhren in der Kirche irgendwie anders laufen. Applaus, Begeisterung und Zuspruch findet der Gedanke. Aber stimmt er auch?  Jesus meint ja, dass die Kinder des Lichtes von den Kindern dieser Welt manches lernen könnten. Ich persönlich lerne gerne von allen Seiten und erkenne Gottes Spuren überall. Es ist nämlich seine Welt, in der wir alle leben. Sie gedeiht grundsätzlich nach seinen Prinzipien, auf seine Art. Und wo etwas langfristig besteht und wächst, sind Gottes Werte zu entdecken. Wenn auch unbewusst angewandt! Und sicher: Wir reden hier über die Frage der Führung. Nicht über die Frage, wie ein Mensch Erlösung erfährt! Aber zurück zu den 8 kritischen Führungsfunktionen, die Hybels erwähnte:

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Vision vermitteln

Ein Bild der Zukunft malen, das begeistert, ansteckt, inspiriert. Ein Bild, das die besten Seiten in uns anspricht, unsere Hingabe weckt und uns zu Menschen macht, die „eifrig sind zu guten Werken!“. So schreibt der Apostel Paulus es als Plan Gottes für uns seinem Jungapostel Titus auf. (Titus 2,14). Ganz klar: Wo immer solche Bilder mit Substanz und Begründung sind, sammeln sich Leute, die sich gebrauchen lassen wollen. Mit ihnen ist etwas zu bewegen!

Team aufbauen

In der oben beschriebenen Stelle spricht der Apostel davon, dass Gott sich ein Volk vorbereitet (reinigt!), das eifrig zu guten Werken ist. Gottes Geschichte geht so: Einzelne werden gerufen, um viele Leute (Volk) zu mobilisieren. Er schreibt mit uns und durch uns seine Geschichte. (His-Story) Er macht es als „Teamer“ (Dreieinigkeit) und eine der stärksten Formen der Zusammenarbeit ist das Team, wenn es richtig verstanden wird!!! Das ist ein anderes Thema. Mehr dazu hier. Gute Teams zu bauen ist Job der Führungskraft!

Motivieren und inspirieren

Ich gehöre zu den Leuten die eher Zweifel daran haben, dass man andere motivieren kann. Ich meine zu beobachten, dass man eher ein Umfeld, Begründungen, Zielvorstellungen … klären u. schaffen kann als Führungskraft, die die (eigene) Motivation im Mitarbeiter wecken. Menschen tun Dinge immer aus ganz eigenen Begründungen. Wenn es nicht eine eigene Überzeugung im Hintergrund ist, ist der Zuspruch, die Motivation nur von kurzer Dauer! Vielleicht ist das auch so gemeint. Ich weiß es nicht. Für mich verbindet sich der Punkt mit „dienender Leitung“, die Jesus genial vorlebt. Motivation u. Inspiration geht von Leitern aus, die ihren Mitarbeitern, ihrer Organisation selbstlos dienen. Eine Grundfunktion. Eitelkeit, Stolz, Selbstsucht, Selbstbedienung … lassen auf Dauer die Quellen von Motivation u. Inspiration versiegen.

Probleme lösen

Nicht für die Mitarbeiter, sondern mit den Mitarbeitern lösen Führungskräfte die aufkommenden Probleme. Die Herausforderungen, die Chefsache sind, bleiben Chefsache. Mitarbeiter werden nicht „benutzt“. Keine unberechtigte Delegation. Sondern beherzt anpacken, führen. Viel Kritik an Leitern ist von Mitarbeitern zu hören, wenn es auf diese Frage kommt. Das wäre mal eine eigene Reihe auf dem Blog wert.

Change Management

Dass das einzig Beständige der Wandel sei, ist ein geflügeltes Wort geworden. Wie auch immer. Wir kommen am Wandel nicht vorbei. Ganz gleich wie wir ihn finden. Wir müssen ihn managen. Die christliche Kirche denkt, dass sie ggf. mehr Schonzeit hat. Vielleicht scheint das so, weil sich der wirtschaftlichen Erfolg/Misserfolg nicht so unmittelbar auswirkt. Oder weil das Beharrungsvermögen von uns Kirchenleuten so hoch ist. Aber schließlich trifft es uns auch. Wir müssen uns wandeln. Ich meine dabei die Art, wie wir Dinge tun. Obwohl die Vergangenheit meist nicht schlecht, oder sogar falsch war. Gerade nicht. Es ist einfach so: Die Vergangenheit ist vergangen! Heute ist ein „neuer Tag“. Gott mag NEUES! Neue Tage sind ja göttlichen Ursprungs! Also, Führungskräfte sehen diesen Wandel schon vorab, bereiten sich darauf vor, auch ihr Team und moderieren durch den Prozess. Wandel ist Chefsache. Richtig.

Kernwerte etablieren

Was ist unser „Markenkern“? Worum geht es bei uns? Was ist der Auftrag und was nicht. Die Berufung Gottes an uns als Organisation? Und wie packen wir das an? Was unterscheidet uns? Wie wird das Wesen Gottes durch uns deutlich? Wie machen wir unsere Sache „auf Gottes Art“? … Eine der großen Baustellen! Zumindest in der Kirche. Und manche Gemeinden machen einfach zu viel. Und was getan wird, ist oft auch nicht in bestmöglicher Qualität. Oder nicht ausdauernd. Es entsteht nicht viel Frucht. Mitarbeiter ermüden. Mangel an allen Ecken. Wer ist jetzt gefragt? Die Führungskraft!

Ressourcen zuweisen

Wenn die Vision klar ist, das Team zusammensteht, die Motivation hoch ist, die Kernwerte verbinden …, dann können die Ressourcen folgerichtig gesteuert werden. Denn sie sind nicht mehr eine Frage von Einfluss, Macht. Von Bedeutung und Eitelkeit. Sondern sie werden zu dem, was sie in Wahrheit sind: MITTEL. Mittel, mit denen der eigentlich Zweck verfolgt wird. Sinnvoll. Verantwortlich. Strategisch. Wie gut, wenn eine Führungskraft dafür sorgt!

Neue Leiter ausbilden

Ein Unternehmen, das in die Zukunft investiert, bildet kompetente neue Leiter aus. Gut auswählen!!! Gut ausbilden!!! Führungskräfte machen das zur Chefsache. Damit steht und fällt eine fruchtbare Zukunft der Organisation. Fachkräftemangel. Führungskräftemangel. Mit welcher Strategie packen wir das an? Eine Führungsfrage! Und eine Frage der Ausbildung. EXPONENTIAL gibt uns geniale Hilfen dazu. Das Buch ist Pflichtlektüre für jeden deutschen Leiter, der Christ ist, sagt Dr. Dietrich Schindler. Richtig. Hier ist die Führungskraft in Höchstform.

Wie wäre es?

Wie wäre es, wenn diese acht Stichworte eine Diskussion in eurem Führungszirkel, Leitungsteam, eurer Gemeindeleitung oder Geschäftsführung anregen würden.

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Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
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