Bild: (c) Lothar Krauss
Thom Rainer beschäftigt sich viel mit der Situation von Pastoren und Leuten in Verantwortung. Dabei begegnen ihm oft ausgebrannte Führungskräfte. Er hat eine Liste von 13 Lebensmuster vorgefunden, die das Ausbrennen ungut begünstigen! Was sind die Dinge in unserem Leben, die uns den Lebenssaft rauben? Ich greife Rainers Impulse auf und übertrage sie auf unsere Kultur und Fragestellung für Führungskräfte.
- Die Führungskraft kennt das Wort „NEIN“ nicht so gut! Wer kurzfristig Menschen gefallen will, bekommt langfristig Probleme!
- Die Führungskraft hat keinen effektiven Weg entwickelt, wie sie mit Kritik umgeht! Das emotionale Reservoir trocknet schnell aus.
- Die Führungskraft arbeitet in einem „kranken Unternehmen, einer kranken Organisation“. Das kann auch für Pastoren in der Kirchengemeinde zutreffen! Ungesunde Strukturen, Abläufe, Vorgesetzte …
- Die Führungskraft investiert wenig in körperliche Fitness. „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.“
- Die Führungskraft hat nicht täglich eine „stille Stunde“! Zeit zur Reflexion, zum Gebet, Zeit mit der Bibel, die geistliche Nahrung bietet, die jeder Mensch so dringend braucht …
- Die Führungskraft hat dauerhaft die Bedürfnisse des familiären Umfeldes übersehen! Beruf, Firma, Gemeinde, Kirche … haben immer Vorfahrt, das muss zu einem Unfall führen. Top-Führungskräfte können ein „Lied“ davon singen. Oder noch mehr deren Kinder, Partner, Eltern, Freunde …?!
- Die Führungskraft ist „immer im Einsatz“ – 7/24! Das ist ungesund. Man braucht keine Studie, um das zu verstehen. Trotzdem finden Verantwortliche nicht ihre tägliche u. wöchentliche Grenze. Das verbrennt auf Dauer alle Ressourcen!
- Eine fähige Führungskraft braucht nicht so viel Urlaub! Auch das ist ein sicherer Weg für Führungskräfte, um auszubrennen. Richtig zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen … Wer dieses Muster für sich nicht findet, ist in Gefahr.
- Die Führungskraft hat keinen Plan für eine längere Unterbrechung! Ein „Sabbatical“. Die hohe Geschwindigkeit rausnehmen, eine Meta-Ebene einschalten, von „oben“ das Leben reflektieren … Menschen mit viel Verantwortung und Druck müssen besondere Auszeiten einbauen. Einen „TÜV“ …
- Die Führungskraft hat ihre Fähigkeiten in Bezug auf Führung und Umgang mit Menschen nicht sehr entwickelt. Konflikte und Störungen, die zur Erschöpfung führen, sind dann auf Dauer unvermeidlich!
- Die Führungskraft hat eine negative Lebenseinstellung! Der Mitarbeiter, der Kunde, die Kollegen … FEINDE! Das kostet Kraft … und ist auch nicht realistisch! Darüber brennt der Verantwortliche aus.
- Die Führungskraft verzichtet auf dauerhafte Fortbildung! Lebenslanges lernen ist ein gutes Lebensmuster, das Horizonte weitet, Perspektiven öffnet und Lebensenergie spendet. Verantwortliche, die darauf verzichten, trocknen aus.
- Die Führungskraft ist nicht angemessen bezahlt! Die Entlohnung ist auch ein Zeichen von Wertschätzung der Aufgabe und Person in der Organisation. In manchen (frei)kirchlichen Kreisen sind Verantwortliche darüber hinaus so gering entlohnt, dass sie einen monatlichen Kampf bestreiten, wie alle Kosten der Familie gedeckt werden können. Dauerhaft an der Front zu kämpfen führt unweigerlich zur Erschöpfung.
Quelle: Thom Rainer
Weitere Texte u. Hilfen zur Selbstreflexion, Burnoutthemen … gibt es hier.
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