Warum startet ihr nicht mit 21-Tage Gebet? (2)

Konsequenzen für die Planung der Predigtreihen

Im ersten Teil habe ich die Grundüberlegungen, Beobachtungen und Schlussfolgerungen zu den Zielgruppen im Gemeindebau und der Predigtplanung vorgestellt. So, wie ich sie in den letzten 30, 35 Jahren im hauptberuflichen Dienst als Gemeindeleiter reflektiert habe. Hier im zweiten Teil kommt die praktische Konsequenz für die Predigtplanung, wie ich sie seit vielen Jahren – mit Variationen – verfolge:

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Die Januarreihe

Das (was ich im Teil 1 ausgeführt habe) führt also dazu, dass wir im Januar unsere Freunde und VIP’s in den Fokus stellen. Die Einladungen liegen schon am Heiligabend auf dem Stuhl. Wir können Leuten, denen es gefallen hat sagen: komm‘ doch im Januar wieder. Oft habe ich dann gehört, dass Freunde und VIP’s sagten: das ist ein interessantes Thema. Ich glaube, da schaue ich vorbei. Und in der Tat: immer wieder kam es so.

Die Februarreihe

Im Februar stellen wir dann mehr Themen des Glaubens mit ihren Auswirkungen auf unser Leben in die Mitte. Der Glaube hat ja mega Auswirkungen auf uns als Ehepartner, Eltern, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Rentner, Schüler, Studenten … Und jeder kämpft mit Neid, Eifersucht, Selbstmitleid und Fragen nach der eigenen Identität, dem Selbstwert und den Fragen nach der Zukunft. Das sind großartige Anknüpfungspunkte, die sich sowohl für Christen, als auch für Freunde und VIP’s eignen.

Die Märzreihe

Im März können Grundfragen des Glaubens mehr in den Fokus gerückt werden. Themen der Anfangslektionen des Glaubens (Hebräer 6,1f), Gleichnisse, Texte aus den Briefen, den Evangelien oder auch einfache Bücher aus dem Alten Testament. Wenn Ostern naht, ist auch eine Reflexion zu Jesus eine sinnvolle Sache. Also eine „Jesus-Reihe“. Apologetisch, narrativ oder historisch. Auch Nahaufnahmen aus seinem Leben, seinem Umgang mit einzelnen Personengruppen oder wie auch immer die Verknüpfung zur Lebenssituation unserer Zielgruppen sinnvoll ist.

Die Reihen im Frühjahr + (April bis in den Juli)

Je nachdem, wie in der Osterzeit der Draht zu Freunden und VIP’s aufzubauen ist, sollte die Auswahl der Texte/Themen eine Rolle spielen. Hier war es an den 6 Orten, an denen wir aktiv waren, recht unterschiedlich. Ab dieser Phase bis in den Juni/Juli können wir tief einsteigen. Reihen in den Spannungsfeldern: Anspruch – Zuspruch. Aktion – Kontemplation. Wissen – Erleben.

Wobei wir in allen Predigtreihen immer die VIP’s im Hinterkopf haben. Es ist eine große Kunst, tiefe Inhalte, komplexe Zusammenhänge so anzusprechen, dass sie auch von Kindern, Teenies, Unkundigen – zumindest in guten Teilen – erfasst werden können. Tim Keller, Rick Warren und andere haben gute Beispiele dazu gegeben.

Die Sommerreihen

Die Themenreihen in der Sommerzeit sind eher leichter und inspirierender ausgerichtet. Die Predigten sind noch mehr als Einzelpredigten konzipiert, da ja Leute nur recht unregelmäßig da sind.

Die Herbstreihen

Je nach Bundesland begann das Gemeindejahr nach der Sommerzeit schon Mitte August. In den südlichen Bundesländern dann eher Mitte September. Die Reihe, mit der ich gute Erfahrungen sammelte, beschäftigte sich mit den Fragen zur Identität, Auftrag und Berufung von Kirche.

Den Traum wecken, warum wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Visionsgottesdienste. Den Gemeindeauftrag auffrischen, die Gemeinschaft ausrichten. Das war und ist uns wichtig. Da sind Texte aus dem Alten Testament und Neuen Testament sehr gut geeignet. Über 100 Bilder, die das Wesen von Kirche beschreiben, finden sich in der Bibel. Der Hauptgedanke: den Einzelnen und die Gemeinschaft im Blick auf das Volk Gottes, das Reich Gottes inspirieren und vergewissern, dass alle Hingabe Sinn macht.

Die Oktober- u. Novemberreihen

In diesen beiden Monaten sind seelsorgerliche Themen gut aufgehoben. Der Trost, die Ermutigung, die liebevolle Zuwendung an andere … Alles gute Akzente, um die Gemeindefamilie zu stärken und gleichzeitig auch am Auftrag von Jesus zu halten. Und in gewisser Weise schon auf die Adventszeit einzustimmen.

Die Dezemberreihe

Eine großartige Zeit, die Liebe von Gott, sein Interesse an dieser Welt und sein Plan für die Zukunft vorzustellen. In Worten und Taten. In Mannheim haben wir in diesem Jahr die Gottesdienste auf den Nachmittag gelegt, einen Weihnachtsmarkt aufgebaut und für die Kinder und Familien ein besonderes Angebot geschaffen. Einfach großartig zu sehen, wie unser Gemeindezentrum und der Hof sich in eine „Winter-Wonder-Land“ verwandelte, während insgesamt ca. 130 Leute der Viva dienten.

Dienen: Der Dezember ist weniger für uns, mehr für andere. Genau so hat es Gott ja auch gemacht, der seinen Sohn losgelassen und in unsere Welt geschickt hat. Er verzichtete auf ein großes Familienfest. Das fällt manchen Christen schwer. Aber Gastfreundschaft braucht immer Selbstlosigkeit und Fleiß. Gott waren es die VIP’s wert. Uns auch?

Ein Praxisbericht zur Idee „Heiligabend – Januar“ mit Themenvorschlägen für den Januar habe ich hier gepostet. Der Beitrag entstand in der Zeit, in der ich in Gifhorn als Pastor aktiv war.

Flankierende Angebote …

Und ja, im Laufe des Jahres haben wir großartige Möglichkeiten für Seminare, Kurs, Kleingruppen, Alpha, Gastsprecher, Gebetstage oder Worship-Nights. Wir sprachen hier jetzt über die Gestaltung der Sonntage, die in unserer Kultur oft ein Brennpunkt sind. Unter der Woche wird es immer schwieriger, Leute an den Start zu bekommen. Sowohl Christen, als auch VIP’s. Aber das Gemeindeleben ist immer mehr als eine Veranstaltung am Sonntag. Ganz klar.

So, die beiden Teile waren ja echt Lesestoff. Ich hoffe, es inspiriert Dich! Und eines ist mir klar: jede Situation ist eine Unikat, ein Einzelstück. Macht es als Kirche genau so, wie es bei euch richtig ist. Nur: lasst uns alles dran setzten, damit der Auftrag von Jesus, in dem wir am Start sind, noch besser umgesetzt wird. Jeder auf seine Art. Jeder mit seiner Berufung. Aber immer ALLE FÜR DEN EINEN!

Lukas 19,10 Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. 

Über Lothar Krauss

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