Fehler, die Christen als Führungskräfte machen – aber vermeiden sollten! | Teil 2

Hier geht es zum Fehler Nr. 1
 

VERGLEICHEN

Das ist der „ganz schlimme“ und verbreitete Fehler Nr. 2. Er weckt Unzufriedenheit oder Überheblichkeit. Mutlosigkeit oder Selbstgerechtigkeit. Er hat das Potential die Seele des Leiters schwer zu belasten, mit der Berufung zu hadern und den Dienst zu quittieren. Man findet ja immer jemanden, der etwas besser kann, mehr Erfolg hat, von Gott intensiver gebraucht wird, dessen Dienst mehr Frucht bringt, der beliebter ist, schillerndere Gaben bekommen hat … Die Liste kann endlos fortgeschrieben werden.

FATALE FOLGE

Die Zufriedenheit mit dem wer ich bin, was Gott mir geschenkt hat, wo er mich gebraucht, was ich bewirken darf … geht verloren. Ein unzufriedener Leiter ist immer eine Belastung. Im Beruf, Verein, Gemeinde, Familie … Viele Führungskräfte treten in die Falle des „Vergleichens“ und steigen daher in einen „Wettbewerb“, einen Konkurrenzkampf ein. Zwischen Kollegen, Abteilungen, Gruppen, Gemeinden und sogar Familien! Sitzungen werden unerträglich, Gespräche, Zusammenarbeit, gemeinsame Projekte so mühsam. Das schlägt sich aufs Klima nieder!

Die fundamentale Auswirkung ist in unserer Beziehung zu Gott zu finden. Die Haltung des Vergleichens beschädigt unser Gottesbild: Denn wenn wir in eine solche Situation geraten, und das erleben fast alle Führungskräfte, übersehen wir SEINE „Güte“ in unserem Leben! Wir können nicht mit David sagen: „Was du mir für mein Leben geschenkt hast, ist wie ein fruchtbares Stück Land, das mich glücklich macht. Ja, ein schönes Erbteil hast du mir gegeben!“ Psalm 16,6 NGÜ. Oder sie macht uns unabhängig, hochmütig, stolz! Auch diese Haltungen belasten unser Verhältnis zum Schöpfer. Was kann ich als Führungskraft dagegen unternehmen?

Entscheiden: KEIN Vergleichen!

„Sei zufrieden mit dem wer du bist, wo du gerade bist, was du tust und was Gott durch dich tut.“ schriebt Dave Kraft. Das ist eine wichtige Entscheidung, die gleichzeitig das gesunde Fundament auch für alle zukünftigen Veränderungen bildet.

Entscheiden: Die beste Version von mir werden!

Gott hat ein Potential in mein Leben gelegt. Ich will das maximale rausholen. Der „bestmögliche Lothar Krauss“ werden, der nach Gottes Plan und Berufung möglich ist. John Ortberg hat hilfreiche Impulse dazu in seinem Buch „ICH – einzigartich – Wie ich so werde, wie Gott wollte, dass ich bin“ aufgeschrieben. Es wartet das bestmögliche Leben auf uns wenn wir die werden, als die wir im tiefsten Inneren geschaffen wurden.

Klären: Was sind meine verborgenen Ziele?

Vielleicht wird es auch nötig sein, die verborgenen Absichten unsers Lebens zu ergründen, unsere „Götzen“. Finalitäten? Was ist es, was wir wirklich wollen, was die wirkliche Quelle von Glück, Zufriedenheit, Identität, Wert … für uns ist? Das ist eine ganz harte Frage! Wir weichen ihr eigentlich sehr oft im Leben aus. Sie liegt tief verborgen, fromm bekleidet, maskiert, versteckt! Wenn wir diese Ebene nicht berühren, kommen wir aus dem Hamsterrad von Unzufriedenheit, Vergleichen, Konkurrenzdenken … nicht heraus. Tim Keller hat als Hilfe das unwahrscheinlich gute und wertvolle Buch „Es ist nicht alles Gott was glänzt“ geschrieben. PFLICHTLEKTÜRE für Verantwortliche!

Zum weiteren Nachdenken …

  1. Wie definierst du für dich Zufriedenheit?
  2. Wie existieren bei dir Zufriedenheit, Ambitionen und Initiative gesund nebeneinander?
  3. Welche Zeichen würden dir aufzeigen, dass das Vergleichen an die Stelle von Zufriedenheit getreten ist?
  4. Was wären gute Auswirkungen bei dir, wenn du zufrieden(er) mit dem werden würdest wer du bist, wo du hingestellt bist, was deine Aufgaben u. Möglichkeiten sind und was Gott durch dich tut?
Hier geht es zu Fehler Nr. 3

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
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4 Antworten zu Fehler, die Christen als Führungskräfte machen – aber vermeiden sollten! | Teil 2

  1. Andreas Timm schreibt:

    Danke Lothar. Besser geht es nicht! Dazu eine Anekdote: Es war mein erster Tag als zweiter Pastor im CCT (Christus Centrum Tostedt). Ingolf Ellssel war gerade zum Präses unseres Gemeindebundes gewählt worden, war sehr bekannt, geschätzt und viele Gottesdienstbesucher kamen u.a. auch seinetwegen in die Gottesdienste des CCT. Ich ging gerade eine Liste der Gemeindemitglieder mit der Sekretärin durch (wer ist wer, wer macht was usw.), da klingelt das Telefon. „Wer predigt am Sonntag? Pastor Ellssel oder der neue?“. „Unser neue Pastor predigt diesen Sonntag,“ erwiderte unsere Sekretärin. „Wann predigt Pastor Ellssel wieder?“. In dem Moment – und eigentlich schon länger vorher – wusste ich: auch wenn du verglichen wirst, vergleiche dich nicht. Auch nicht mit Menschen, die du achtest und als Vorbild hast. Du bist du und Ingolf ist Ingolf. Hinterlasse (d)eine Duftnote, die kein anderer hat.

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