
HINWEIS IN EIGENER SACHE: Am kommenden Dienstag geht der Leiterblog in eine lange Pause. So poste ich noch 2 – 3 Beiträge aus der Liste, die ich euch nicht vorenthalten möchte, bevor es hier für eine längere Zeit still wird.
Noch ein Hinweis zuvor: Ja!!! Es gibt Pastoren die ihre Macht missbrauchen, deren Motive fragwürdig sind, die Menschen für ihre Karriere benutzen. Leitende, die eitel, manchmal recht selbstverliebt sind und zuweilen auch narzisstische Züge zeigen. Und ja, es kommt auch vor, dass diese Kollegen durchaus sehr erfolgreich und manchmal auch weltbekannt sind. Alles ein eigenes Thema, das nicht übergangen oder kleingeredet werden darf. Doch!
Dieser Beitrag spricht nicht von ihnen. Von wem dann? Von der überwältigend großen Gruppe unter den geistlichen Leitern, die Tag für Tag sich ganz – und sehr selbstlos – für ihre Gemeinden, für Menschen ihres Umfeldes einbringen. Also, das bitte im Hinterkopf behalten! Nun zum Text:
Pastoren geben auf!
Jüngeren Studien zufolge kündigen jedes Jahr 4.000 bis 5.000 Pastoren ihren in den USA ihren „Job“. Sie hören nicht auf, weil ihnen der Glaube an Gott fehlt. Sie hören auch nicht auf, weil sie nicht an ihre Berufung glauben, die Gott in ihr Leben gelegt hat. Die meisten kündigen nicht einmal aus finanziellen Gründen. Pastoren hören auf, weil sie geistlich und auch menschlich überfordert sind. Schauen wir einmal auf die „geistliche Last“.
Kaum zu verstehen!
Solange man kein Pastor ist, wird man nie ganz verstehen, wie es ist, die geistliche Last für Menschen zu tragen. Mitten in der Nacht aufzustehen und für Menschen zu beten. Mitten in der Nacht aufzuwachen, weil einem jemand auf dem Herzen liegt. Überwältigt von der Sorge über die Abwesenheit oder Entfernung von Menschen aus der Gemeinschaft, der sie gerade noch aktiv angehörten.
Das Rad steht nicht still!
Ihr Geist ist ständig mit der Entwicklung der Kirche, der Botschaft für den kommenden Sonntag beschäftigt – wie soll man der Kirche predigen, worüber soll man lehren, wie soll man es praktisch illustrieren? Und seine Rolle steckt ihn in mehrere „Problemstellungen“, denen er nicht ausweichen kann. Hier sind sie angesprochen. Die vier Teile der Serie sind hier zu finden.
Kritik – »Ein Wasserhahn, der tropft«
Pastoren werden ständig kritisiert. Ihnen wird gesagt, dass sie es besser machen müssen oder dass einige Bereiche der Kirche sich einfach dynamischer … entwickeln sollten. Pastoren investieren ihr ganzes Leben in die Menschen, und doch wenden sich die Menschen beim ersten Anzeichen eines Sturms von ihrem Pastor ab, meist ohne ein Gespräch zu führen. Manche Leute der Kirche handeln nach dem Bild: „Schießen und weglaufen.“ Also keine echte Auseinandersetzung. Kein Bemühen, den Pastor zu verstehen, sondern einfach abladen, kritisieren, meckern … und weg.
Das kann belastend sein!
Pastoren stehen in der Mitte von Streitigkeiten. Pastoren stehen inmitten von Klatsch und Tratsch. Pastorinnen und Pastoren beraten zerbrochene Ehen. Pastorinnen und Pastoren trösten diejenigen, die einen Verlust erlitten haben. Pastoren navigieren durch die Gewässer unvollkommener Menschen mit dem Wunsch, dass jeder einzelne in seinem Glauben wächst und gedeiht. Sie sehnen sich nach geistlichen Durchbrüchen für Menschen. Dein Pastor wünscht sich das Allerbeste für DICH.
Der Alltag
Und das alles, während sie versuchen, ihre eigene Anfechtungen, Versuchungen … zu bekämpfen und in ihrer Beziehung zu Gott zu wachsen. Pastoren sehen die Posts ihrer Leute in den sozialen Medien. Und dabei das, was oder wen ihre „Schafe“ feiern, was ihnen wichtig ist, wen sie wertschätzen. Oft nicht sooo wertschätzend für die Arbeit der Ortsgemeinde, der Leiter und Leiterinnen und auch des Pastors. Meist einfach auch ein Schweigen für die „vor Ort“ und „Tag für Tag“ Bemühungen.
Pastoren hören das Geflüster. Pastoren ertragen die Kritik, die negative Äußerungen gegen sie. Pastoren kümmern sich ständig um die Schafe und wehren gleichzeitig „die Wölfe“ ab. Pastoren geben sich hin, investieren in Menschen, verschenken sich – und werden nur selten mit Ermutigung überflutet.
Das motiviert
Was hält einen Pastor in einer Kirche am Start? Die klassische Antwort, die jetzt viele im Sinn haben, ist: GOTT! Die Berufung! Die Entscheidung zur Hingabe! … Alles richtige und wichtige Antworten. Da die Kirche aber die „Koinonia“ – also eine Gemeinschaft durch Teilhabe – ist, vom Geben und Nehmen lebt, kommt nun diese Antwort dazu: Du!
Also Menschen, die wirklich geistlich hungrig sind. Menschen, die vorbereitet kommen, gebetet haben, im Wort Gottes leben, geben können und nicht ständig empfangen müssen, weil sie schlecht für sich selbst sorgen.
Menschen, die mit Leidenschaft und Hingabe Gott anbeten. Teenager, die danach streben Nachfolger von Jesu zu sein. Alleinerziehende Mütter, die an der Hoffnung in Christus festhalten. Familien, die ein gutes Klima mit Christus im Alltag leben. Vorbilder für die Kids sind, Verantwortung nehmen und nicht über ihre Verhältnisse (Emotional, Job, Geld, Reisen, Besitz …) leben.
Sie sind – gemeinsam mit den anderen Leuten der Koinonia – (und auch dem Pastor) auch für Menschen dann da, die ein erstes Mal durch die Tür der Kirche gehen, weil sie auf der Suche nach Frieden, Hoffnung und Gemeinschaft sind. Und für alle anderen der Kirche, die gemeinsam auf dem Weg der Nachfolge sich gegenseitig ermutigen, ermahnen, stärken und begleiten.
Doch zurück zum Pastor:
Das kannst du tun!
Bete für deinen Pastor. Diene deinem Pastor. Reden mit deinem Pastor. Ermutige deinen Pastor. Pastoren sind Menschen. Sie brauchen dich mehr, als du denkst!
Tim Cox jr. hat den ursprünglichen Text verfasst, den ich für den Leiterblog angepasst und ergänzt habe. Denn die Situation der Kirchen in den USA ist wohl in Grundzügen mit der in Deutschland, Schweiz u. Österreich zu vergleichen, aber doch auch anders.

Ein sehr wertvoller Beitrag! Ich sehe es ganz genauso! Pastoren sind sehr wichtig für die Gemeinde!! Wir können dankbar sein, da wir gute Pastoren haben, deren Herz Gott gehört und deren Berufung es ist, seine Schafe zu hüten und dies gut tun. Es ist wichtig für Sie zu beten und das tut wir auch, denn auch Sie haben ein Privatleben, in dem es Tiefschläge gibt und auch sie Kraft und Ermutigung brauchen. Aber bei Ihnen ist es noch schwieriger, denn es sind zudem so viele Gemeindemitglieder, die währenddessen noch auf sie zuströmen. Für Kraft und für Segen zu beten, für die Pastoren, für Geduld und Langmut, eine bleibende Hoffnung und Freude u.v.a.m. – ist auch in turbulenten Zeiten das mindeste, was wir Ihnen zurückgeben können, für all ihre großen Mühen, die so viel mehr sind, als wir uns das oft vorstellen können! Ich bin sehr dankbar für jeden einzelnen Pastor unserer Gemeinde! Viele Jahre bin ich nicht mehr zur kath. / ev. Kirche gegangen, weil ich mich dort anonym gefühlt hab, nicht gesehen. In meiner freikirchlichen Gemeinde ist zwar manchmal die Zeit des Gesprächs mit dem Pastor zu kurz, da viele gerne mit ihm sprechen, aber sie ist bei Bedarf immer länger möglich und der Umgang und die Predigt sind immer sehr erbaulich und freundschaftlich. Ein großes Geschenk Gottes 🔥 für unsere Gemeinde sind unsere tollen Pastoren in dieser rauen Welt! ❤️🙏