UPDATE: 26. April 2022 | Auf der Seite CHURCH LEADERS hat Bob Smietana eine interessante Reflexion zum Austritt der Vineyard Anaheim mit der Frage, wie aktuelle Trends in Führungsstrukturen sich praktisch auswirken:

»Die Entscheidung, die Vineyard-Bewegung zu verlassen, macht auch die wachsenden Herausforderungen deutlich, mit denen viele protestantische Gruppen konfrontiert sind: der Rückgang der konfessionellen Loyalität, das Aufkommen von „Pastor-Warlords“, die ihre Kirchen mit wenig oder gar keiner Rechenschaftspflicht führen, und der Einfluss des so genannten Netzwerk-Christentums, einer wachsenden Bewegung, die von Pastoren und Aposteln angeführt wird, die behaupten, direkt von Gott zu hören und ihre Kirchen zu persönlichen Plattformen für geistlichen Einfluss zu machen.«

Der Klick auf das Bild führt zum Artikel direkt auf der Seite von CHURCH LEADERS.

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26.3.2022: Das war eine schwierige Woche für die internationale christliche Szene. Ältere Leser des Leiterblogs, „Altcharismatiker“ und Freunde der Worship-Szene erinnern sich vielleicht noch an John Wimber, das Vineyard Movement, Vineyard Musik, ihre großen Konferenzen auch in Deutschland, die Betonung der Zeichen und Wunder in der Power Evangelism, die Prophetenbewegung …  Alles begann in Anaheim.

Diese Muttergemeinde hat nun ihren Austritt aus der Bewegung angekündigt und die Wellen schlagen hoch. Als einen »extremen Verrat« erleben die Verantwortlichen im Movement diesen Schritt. Was ist passiert? Insgesamt fragen sich immer mehr Christen, was da gerade international mit den „Flaggschiffen“ der letzten Jahrzehnte passiert?!

Austritt!

John Wimber leitete diese besondere Kirche im sonnigen Südkalifornien. Bob Dylan war wohl eine Zeit mit ihnen verbunden und viele Künstler, Musiker und geistliche Leiter wurden von ihnen sehr inspiriert. Ich selbst war mehrfach in der Anaheim Vineyard und hatte Kontakt zu Carl Tuttle, einen der Leiter um John Wimber in der ersten Stunde und späterer leitender Pastor der Anaheim Vineyard.

Auch die geistliche Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche um Wolfram Kopfermann hatte einen starken Bezug zu Wimber, organisierte Kongresse in Frankfurt … Viele meiner Generation profitierten sehr von Vineyard. Wimber hatte mit seinem Kurs MC 510 am Fuller Seminary in Pasadena die Bedeutung von Gottes übernatürlichem Wirken wieder ins Bewusstsein von unzähligen Christen gebracht. Erstaunliche Dinge passierten. Aber auch Extreme, von denen Wimber selbst sich später distanzierte (Kansas City Propheten, Toronto …).

Und nun tritt die Muttergemeinde aus der Bewegung aus?! Der Journalist Josh Shepherd hat die Ereignisse umfangreich recherchiert und auf der Reportseite von Julie Roys veröffentlicht. Hier ein kleiner Auszug:

Alan Scott, Pastor der Vineyard Anaheim, gab am 20. März in einer Erklärung bekannt, dass die Gemeindeleitung beschlossen hat, sich von der Vineyard USA zu trennen.

„Wir lieben die Vineyard-Bewegung und obwohl unsere Verbindung beendet ist, bleibt unsere Zuneigung unvermindert bestehen“, heißt es in der Erklärung auszugsweise. „Wir haben diese Entscheidung, aus der Vereinigung der Vineyard-Gemeinden auszutreten, nicht schnell oder leichtfertig getroffen, sondern ehrfürchtig in der Furcht des Herrn.“

Der verstorbene Vineyard-Leiter John Wimber gründete die charismatische Kirche 1977. Von 1982 bis zu seinem Tod im Jahr 1997 leitete er die Bewegung von Vineyard Anaheim aus. Mit mehreren schuldenfreien Gebäuden auf 5,7 Hektar in Orange County ist Vineyard Anaheim schätzungsweise einen zweistelligen Millionenbetrag wert.

Die „Mutterkirche“ von Vineyard nannte keine anderen Gründe für ihren Weggang als „den Wunsch, Ja zum Heiligen Geist zu sagen“.

Wer tiefer einsteigen will, sollte sich den umfangreichen Beitrag aufrufen. Das ganze Artikel steht hier zu Verfügung.

Andere Newsquellen berichten ebenfalls …

Hier geht es zur offiziellen Stellungnahme von VINEYARD USA