Die Wunden, die uns – auch in der Aufgabe als Führungsperson – geschlagen wurden beeinflussen oft mehr, als uns lieb ist. Diesen Gedanken habe ich im ersten Teil aufgezeigt und uns gefragt, ob wir durch sie zu verwundeten Verwundern werden? Oder zu verwundeten Vermeidern? Ideal wäre es, wenn diese Wunden uns schließlich zu verwundeten Heilern machen würden!
Auf jeden Fall führen sie dazu, dass wir mit Schattenbildern kämpfen. Ich stelle hier einmal fünf dieser Schattenbilder vor.
Unsere Wunden werfen Schattenbilder:
- Der Verunsicherte
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- Frage: Gehöre ich dazu, bin angenommen, werde ich wahrgenommen als der, der ich gerne sein möchte …
- Tun sich mit Kritik nicht leicht. Wenn es heißt: Das war nicht so gut hören sie: Du bist nicht so gut!
- Rückmeldungen werden persönlich und grundsätzlich genommen
- Funktionieren gut, sieht gut aus was sie tun … aber die Frage bleibt: Genüge ich
- Einige kompensieren durch Perfektionismus
- Ziel: Vermeidung …, indem sie die Latte ganz hoch legen. Niemand kann dann kritisieren
- „Es war gut!“ reicht nicht: Es muss außergewöhnlich, sehr sehr gut sein. Dann hört es „Es ging so …“
- Der Dualist
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- sieht alles nur s/w,
- ganz biblisch – völlig unbiblisch; ganz auf dem richtigen Weg – völlig daneben.
- halten keine Spannungen aus, kein sowohl als auch ist schwer, nur entweder oder!
- Können kaum einen anderen Standpunkt wertschätzen, wenn nur ein kleiner Teil fragwürdig ist
- Verehren Leiter, denen sie nie persönlich begegnet sind extrem (wie der das kann, so müsste … sein …) Vielleicht eine Woche würde das Bild …
- Top – Flop | Heldenbilder, Idealisierer oder Vernichter!
- Der funktionale Atheist
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- Glaubender Mensch, der sich aber so verhält, als gäbe es Gott nicht
- Wenn ich nicht dabei bin, dann läuft es nicht. „If I don’t it won’t“ Andy Stanley Wenn ich es nicht mache, läuft es nicht
- Ich muss es auf die richtige Spur bringen. In jeder Sitzung dabei sein, in alles einbezogen sein, Mühe mit delegieren, loslassen, vertrauen
- Leben u. handeln so, als ob es Gott nicht gäbe
- Gebet spielt keine große Rolle
- Der Vermeidende
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- Gehen allem aus dem Weg, was nach Unruhe, Konflikt und Widerspruch riecht.
- Reden Entwicklungen schön, wollen Probleme verdrängen, weil das ein schwieriger Punkt für sie ist
- Krankheiten als Ausweg, um sich dem Problem nicht zu stellen
- Fällt schwer Angst, Grenzen, Unsicherheiten zuzugeben.
- Die Fusionierenden
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- Haben die Angst, dass ein Dienst eingehen könnte, und das eine Niederlage für sie wäre
- Wenn ein Bereich sich gut entwickelt, geht es IHM gut
- Wenn es im Bereich schlecht geht, nimmt er es als persönliches Versagen
- Die Arbeit ist nicht gut = ich bin nicht gut. Stirbt die Arbeit sterbe ich!
- Bin fusioniert mit seinem Dienst.
- Der Dienst ist nicht gut, du bist nicht gut!
- Aber auch zwischen Menschen. Durch Zuneigung seine Stimme erkaufen, das er für mich ist in der Diskussion! INSTRUMENTALISIERT den ANDEREN
- Man beschenkt, damit meine Sicht gestützt werden
Fragen zur Reflexion:
- Zu was „machen“ Dich Deine Wunden in der Tendenz …
Verwundete Verwunder | Verwundete Vermeider | Verwundete Heiler
- Welche Schattenbilder entdeckst Du bei Dir?
Nenne sie und beschreibe, wie Du sie bei Dir wahrnimmst!
- Welche Schattenbilder entdeckst Du bei Leuten in Deinem Team?
Nenne sie und beschreibe, wie Du sie bei Dir wahrnimmst!
- Was willst Du als nächstes nun tun?