Noch genügend Sprit im Tank?

SpannungsbogenImmer wieder stoße ich auf interessante Reflexionen von Kollegen, die die Rolle, Dynamik und auch die Belastung der geistlichen Leitungsaufgabe auf der Langstrecke reflektieren. Ich profitiere häufig selbst sehr von den Überlegungen und Beobachtungen meiner Kollegen.

Beat Ungricht hat so einen Anstoß eingebracht, den ich sehr zur Lektüre empfehlen möchte. Der Pastor und Regionalleiter für 22 Gemeinden bei Chrischona Schweiz hat auf dem Chrischona-Blog einen sehr lesenswerten Text veröffentlicht, die die Rolle des Pastors im Gemeindebau mit dem Bild eines Spannungsbogens reflektiert, der dem Pastor, der Pastorin begegnet.

Der Spannungsbogen im Gemeindebau

Ungricht geht davon aus, dass jeder pastoral Leitende in der Gemeindearbeit so etwas wie einen Spannungsbogen erlebt, in dem die Gemeinde weiterentwickelt werden kann. Dabei ist wichtig, dass jeder Spannungsbogen Anfang und Ende hat.

„Das Bild eines Spannungsbogens, schreibt der Pastor, wird oft beim Erzählen von Geschichten, im Aufbau von Filmen oder Theaterstücken verwendet. Der Spannungsbogen ist der „Rote Faden“ oder die „Klammer“, die eine Geschichte zusammenhält und umschliesst. Es geht darum, Aufmerksamkeit, Interesse und Erwartung von Zuschauenden möglichst durchgängig aufrecht zu erhalten.“

Pastoren sind sich aber oft kaum bewusst, dass sie im Verlauf ihrer Gemeindearbeit so etwas wie einen Spannungsbogen aufbauen oder Akteur in einem solchen sind. Und dass sie ihn möglichst durchgängig aufrechterhalten sollten, um zum richtigen Zeitpunkt zu einem guten Abschluss zu finden.

Spannungsbogen-980x459

Und dann taucht er in den Prozess ein, den ich selbst gerade zum sechsten Mal in einer Gemeinde durchlaufe:

„Wenn Pastoren eine gesunde Gemeindesituation antreffen, erwartet sie meist in den ersten zwei Jahren ein herzliches Willkommen und eine konstruktive Offenheit. Die einen Personen sind zugänglich oder sogar aufdringlich, andere eher zurückhaltend. Es entstehen bunte Beziehungen – manche näher, andere etwas ferner. Gute Beziehungen sind der elastische Kitt zwischen lebendigen „Menschensteinen“ beim Bauen der Kirche (1. Pet 2,5).

Bald entwickeln sich Ideen, wie Gemeinde auch anders sein könnte. Je nach Leitungspersönlichkeiten und Gemeindegrösse entstehen neue Werte, Visionen und Strategien. Die Kultur verändert sich. Gute Teams entwickeln die Fähigkeit, in einem komplexen Umfeld auf das einzugehen, was Gottes Geist überraschend einfädelt. Interessierte kommen dazu.“

Starke Impulse, Stichworte und Gedanken entfaltet er dann in seinem Beitrag, der hier ganz gelesen werden kann.

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
Dieser Beitrag wurde unter Gemeindebau abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.