Über den Sommer habe ich nicht wenige Bücher gelesen. Drei Titel möchte ich kurz mit diesem Beitrag vorstellen. Kurz und knackig.
In Freiheit dienen – Leiten auf den Spuren Jesu
Magnus Malm ist eine Kategorie für sich. Sein Buch „Gott braucht keine Helden“ ist ein Klassiker für christliche Leiter, das eine ganze Generation geprägt hat.
In Freiheit dienen ist der reife Nachfolgeband, der es mega in sich hat. Selten hat mich ein Buch so abgeholt und zu den entscheidenden Quellen begleitet, die ich als Leiter brauche. Es gehört ab jetzt zu den wichtigsten Büchern, die ich Führungskräften empfehle. Leitern, die bewusst als Christen in Verantwortung, Tiefe, Jesus-Bezug und Charakterstärke leiten wollen.
Auf dem Blog plane ich einige Inhalte weiter zu reflektieren. Aber schon jetzt einmal diese kurze Reflexion, damit die richtigen Bücher auf die Wunschliste kommen 😊.
In Freiheit dienen
Magnus Malm
SCM R.Brockhaus, 320 Seiten, 19,99 €
Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis
Tim Keller in gewohnter Qualität! Großartig, mit viel Tiefgang und verständlich geht Keller von den Fragen aus, die Skeptiker bewegt:
- Religion vs. Glauben und Denken.
- Der Sinn, den Leid nicht nehmen kann.
- Zufriedenheit.
- Leben, wie ich es gut finde – wenn es doch keinem schadet.
- Identität
- Hoffnung
- Moral
- Gerechtigkeit – Unterdrückung – Unterdrücker
- Ist es vernünftig an Gott zu glauben?
- Nur ein Gott?
- …
Eine starke Ergänzung zu seinem Buch „Warum Gott?“. Wir in Gifhorn werden eine Predigtreihe im Januar 2021 für Skeptiker anbieten, die aus diesem Fundus von Tim Keller schöpft.
Glauben wozu?
Tim Keller
Brunnen Verlag, 384 Seiten, 22,00 €
Gott ist unkaputtbar
Christian A. Schwarz ist im christlichen Deutschland kein Unbekannter. Der Gaben-Test, den er – inspiriert von Leitern der Gemeindewachstumsbewegung um Donald A. McGavran und dem Fuller Seminary – in den deutschen Markt einführte, war meine erste Berührung mit Christians Arbeit. Das NGE Profil habe ich dann Anfang der 90er Jahre kennengelernt und oft eingesetzt. Etliche Ideen der EKS Strategie entdeckte ich darin wieder, das Bild von Kirche, das hinter den Fragen des Profils steckt, hat mich in der Zeit beschäftigt. Oft dachte ich, dass man die Ergebnisse des Profils im Blick auf das Bild von Kirche in Beziehung setzten muss. Kann das Profil so gesehen überhaupt objektive Ergebnisse liefern? Sei’s drum. Viele praktische Impulse hat es meiner Gemeindearbeit dennoch gegeben.
Unvergessen ist der Qualitätspunkt: Bevollmächtigende Leitung. Erstmals stieß ich auf Vokabeln, die mein Bild von Leitung aufgriffen und die Fragen, die Christian und sein Team daraus ableiteten, halfen mir zu weiterer Klarheit. 30 Jahre ist das jetzt schon her. Dafür werde ich Christian immer sehr dankbar sein.
12 Antworten auf die Relevanzkrise des Christentums
Dazu macht „Gott ist unkaputtbar“ den Auftakt. Viele Jahre hat er geforscht, gedacht, studiert. Ein großer Wurf? Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Richtig gut holt mich das Kapitel „Führung neu definieren“ ab. Die Kunst der Bevollmächtigung ist «ein Mittel gegen emotionalen, geistlichen und körperlichen Missbrauch». (Seite 30) YES! Seit Jahrzehnten ist Christian eine deutliche Stimme für diesen Ansatz. Gut so.
Aber dann? Ich erlebe mich im Spannungsfeld von froher Zustimmung, ganz stark zur Reflexion inspiriert bis deutlichem Kopfschütteln. Am Ende weiß ich – ehrlich gesagt nicht wirklich – wie es mir mit dem Buch geht. Ich denke darüber nach, immer wieder. Bis ich auf eine Rezension von Paul Bruderer stoße, dem es ähnlich geht und der viele meiner Gedanken in seinem Text aufgreift.
In einer Zeit, in der mancher etwas schnell verurteilen mag, etwas in Frage stellt und ins feindliche Lager schiebt, findet Bruderer einen – für mich – guten Weg. Er geht den Fragen nicht aus dem Weg, die mir mit der Lektüre kommen. Gleichzeitig will er den Autor verstehen und nicht aus Missverständnissen heraus, ihm Unrecht tun. Warten wir es also ab, wie die Reihe weitergeht.
Gott ist unkaputtbar
Christian A. Schwarz
Gerth Medien, 160 Seiten, 18.00 €