Ein Geheimnis des Erfolgs in Organisationen, Unternehmen und auch Kirchen ist das Miteinander der Teams. Teams, in denen Kompetenzen, Persönlichkeiten, Frauen und Männer, Erfahrungen … zusammenkommen, um gemeinsam mehr zu erreichen. Mehr, als die reine „Summe“ aller Beteiligten je zusammenlegen könnten.
Das geht nicht ohne Werte. Welche Werte ermöglichen und sichern ein Miteinander im Team, dass zu großer Wirksamkeit führt? Welche verhindern diese Dynamik?
Der Klassiker: Lencioni
Zunächst ist der Klassiker von Patrick Lencioni zu nennen, der mit den Fünf Dysfunktionen eines Teams einen überzeugenden Bezugsrahmen zur Teamreflexion vorgelegt hat, der einfach und profund zugleich ist. Ich habe sie auf dem Blog vor Jahren kurz vorgestellt. Zur Erinnerung füge ich hier die Pyramide ein. In der Pyramide steht die Krankheit, rechts davon das Symptom.
Die „5Vs“ von Chrischona Schweiz
René Winkler, ehemaliger Leiter des Gemeindeverbandes Chrischona Schweiz hat mit seinem Team diese „5Vs“ definiert, die ihnen als ein Kompass der Selbstführung und Zusammenarbeit dienen sollten. Ich fand sie überzeugend:
- Vertrauen: Ich verweigere mich dem Misstrauen und unterstelle dem andern das Gute bis zum Beweis des Gegenteils.
- Verantwortung: Ich bin voll verantwortlich für das, was ich tue, sage und denke. Diese Verantwortung ist weder an Umstände noch an Menschen delegierbar.
- Versöhnung: Versöhnung ist mein Ziel, selbst wenn der Weg bis dahin noch weit und unrealistisch erscheint. Die Tür bleibt auch nach einem Bruch nur angelehnt, nicht verschlossen.
- Verfügbarkeit: Ich bin transparent in dem, was ich denke, befürchte und erwarte.
- Voraussicht: Wir tun heute, was morgen auch noch wichtig sein wird. Ich verzichte darauf, für kurzfristigen Beifall meine und deine Zukunft aufs Spiel zu setzen.
Das Leitungsteam veröffentlichte diese „5V“ und verpflichtete sich darauf. Daran wollten und sollten sie gemessen werden, schreibt René Winkler in der aktuellen Neuerscheinung Von der dunklen Seite der Macht. Auf der Grundlage dieser Werte sollte man sie loben, infrage stellen und auch kritisieren können. Ein mutiger Schritt der Transparenz. In dem Buchbeitrag erzählt René Winkler ab Seite 124 noch von weiteren guten Teamvereinbarungen, die es lohnt als Team zu reflektieren.
Das Buch Von der dunklen Seite der Macht werde ich auf dem Leiterblog noch weiter zur Sprache bringen. Stay tuned! 🤩
Michael Herbst, Thomas Härry
20.00 €, 304 Seiten, Gerth Medien
Als Team wachsen
Mehr Impulse und Inspiration, um als Team voranzukommen, bietet im August der Leitungskongress von Willow Creek Deutschland, den ich mit verantworte und zu dem ich euch als Blogleser herzlich einladen. Die Herausgeber des Buches, Prof. Michael Herbst und Thomas Härry, werden ebenfalls mit am Start sein. Mehr Infos bekommt ihr mit einem Klick auf diesen Screenshot:
Lieber Lothar,
vielen Dank für Deine regelmässigen und inspirierenden Beiträge, die
bestimmt vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern eine
Hilfe ist.
Zu Deinem aktuellen Beitrag habe ich zwei Anmerkungen: René Winkler war
nicht nur „ehemaliger Leiter des Gemeindeverbandes Chrischona Schweiz“
sondern von „Chrischona International“, was es aber seit seiner
Auflösung nicht mehr gibt.
Wir haben für die ESSA die „5 Vs“ um ein weiteres „V“ ergänzt:
Verbindlichkeit. Vielleicht ist das für Dich interessant.
Mit herzlichen Grüssen und Segenswünschen zum Auferstehungsfest,
Martin
*Martin Frische, *Pastor
*Evangelische Stadtmission in Southern Africa*
Danke lieber Martin. Da René diese Vs mit dem Team von Chrischona Schweiz erarbeitet hatte, beschränkte ich mich auf die damals aktuelle Rolle von ihm. Später war er für die internationale Arbeit verantwortlich, heute ist er am Theologischen Seminar St. Chrischona in der Verantwortung für Weiterbildung usw. Das dann gerne als Ergänzung für alle Leser. 😉
Verbindlichkeit ist eine wichtige Ergänzung, die ihr in der ESSA nach hinzugenommen habt. Stark!!