Sitze Du auf dem Fahrersitz Deines Lebens? Jetzt. Gerade jetzt, währende die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine Corona in der öffentlichen Debatte abgelöst hat und diese große Tragödie Europa nun im Würgegriff hält? Wie geht es Deinen Emotionen, Gedanken, Fragen? Sitzt Du noch auf dem Fahrersitz, oder hast Du Dich nach hinten im Bus verzogen?
Die Ereignisse verschlagen vielen von uns die Sprache. Unsere Reaktionen fallen unterschiedlich aus: Einige performen perfekt, ihr Krisenmodus ist aktiviert. Andere erleben sich wie gelähmt. Oder sind skeptisch: „Ist doch alles nur blinder Aktionismus!“ Wie kommen wir als Führungskräfte zu einer guten (Selbst-)Einschätzung unser Situation? Wie zu einem sinnvollen, selbstbestimmten und verantwortlichen Handeln? Hier kommen sieben Fragen, die mir in der Selbstreflexion helfen:
Sieben Überlegungen, die mich auf den Fahrersitz zurückbringen
Selbstleitung ist die herausforderndste Leitungsaufgabe. Und Selbstreflexion das effektivste Werkzeug dazu. Wie auch immer meine Reaktion, Emotionen und Überlegungen in diesen Tagen sind, eines ist mir sehr klar: ich bin gefordert mich selbst zu reflektieren und zu leiten. Das ist die Grundeinstellung, mit der ich ran gehen muss. Das macht sonst niemand für mich!
Dabei hilft es mir manchmal, wenn ich „Gegenpositionen“ durchdenke! Also „Worst-Case-Szenarien“ reflektieren, in Gedanken und Emotionen durchlebe. Das sind „Negativblickwinkel“, die gegen meine Werte und Überzeugungen stehen. Ich tue das, um mich in meinen Sorgen, Ängsten, und Bedenken herauszufordern. Und schließlich verfolge ich die Absicht, sie zu entlarven und mich von ihnen zu distanzieren.
So nehme ich neu den „Fahrersitz“ meines Lebens ein und fahre selbst, anstatt mich fahren zu lassen, wohin andere Leute oder meine Wut, meine Bedenken, aktuell auch meine Ohnmacht, die Ängste oder frühere Erfahrungen mich lenken wollen.
»Ich hab’s doch kommen sehen.« | Sieben Perspektiven
Negativ denkende Menschen sehen schwarz. Die Zukunft bringt Enttäuschungen. Auf ihrem Grabstein könnte stehen: »Ich hab’s doch kommen sehen.«
Hier sieben „Negativblickwinkel“, die mich auf den „Fahrersitz“ zurückbringen und mir helfen, mutige und positiven Perspektiven zu entdecken und zu entwickeln:
- Nur nicht hinschauen – Ich könnte etwas wichtiges entdecken, anstatt bekannte Gedanken und Ansichten bestätigt zu bekommen.
- Nur nicht achtgeben – Ich könnte etwas aufschnappen, was mir neue Horizonte eröffnet und weiterbringt.
- Nur nicht nachdenken – Ich könnte etwas lernen und bestehende Ansätze müssten sich wandeln.
- Nur keine Entscheidungen treffen – Ich könnten neue Ressourcen finden, neue Wege gehen und bemerken, dass bisherige Muster nicht mehr taugen, sich vielleicht sogar als falsch herausstellen.
- Nur nichts verändern – Ich könnte vorankommen und als Person wachsen, wenn ich nicht in vertrauten Gedanken und Lebensfestlegungen bleibe.
- Nur nicht losgehen – ich könnte vorankommen, vielleicht aber auch stolpern und ins Taumeln geraten! Was dann?
- Nur nicht leben – Ich könnte ja sterben. Oder eröffnet sich doch eine atemberaubende Zukunft?
Also, zurück auf den Fahrersitz:
Ich will mich nicht von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen lassen, um es in den Worten von Theodor W. Adorno (Philosoph u. Soziologe) zu sagen. Deshalb gilt für mich:
- Hinschauen!
- Achtgeben!
- Nachdenken!
- Entscheidungen treffen!
- Verändern!
- Losgehen!
- Leben!
Super hilfreiche Gedanken und Tools, die du für uns zur Selbstleitung und zur Beratung/Coaching frei Haus lieferst!
2 Jahre Pandemie, ein Krieg in Europa, das lädt die Seele gerne dazu ein sich auf den Rücksitz zu verkriechen. Dazu sind wir nicht von Gott berufen.
Danke das Du Deine Berufung lebst lieber Lothar!
Danke für diese Selbstreflexions-Anleitung.
Es sind extrem schwierige und ungewisse Zeiten – Corona verliert langsam an lebensbestimmender Substanz. Nun kommt Krieg in Europa, wo noch keiner weiß was es für Auswirkungen haben wird und ob es bei der Ukraine bleibt!? – Ich bin aber gewiss, Gott regiert weiter den Kosmos – also auch diese Welt!