Rasend schnell ändern sich gerade die Rahmenbedingungen. Dadurch ist die Frage, ob jetzt noch – wie bislang geschehen – Gottesdienste online vorbereitet und gestreamt, gepostet … werden können. Man trifft sich ja in kleinen Gruppen … Ich habe Leiter aus Kirchen aller Hintergründe gefragt und gebe hier ihre Gedanken weiter, damit ihr in den Kirchen ein „Resonanzboden“ bekommt und sozusagen einen fachlichen „Austausch“ bekommt.
Hier eine Top-Empfehlung für alle, die sich mit dem Thema Church Online-Gottesdienste trotz Quarantäne beschäftigen. Ein Dank an die fleißigen Macher der Seite!!! Und danach die Feedbacks, die ich einsammeln konnte …
Feedbacks … anonymisiert!
3. April 2020: Das ist der Spielraum für die Produktion von Online-Gottesdiensten in Bayern: https://www.corona-katastrophenschutz.bayern.de/faq/index.php
19. März 2020: »Ich habe heute unserem Bürgermeister persönlich geschrieben und ihn gefragt, ob was gegen die Aufzeichnung eines Livestreams mit etwa 12 +/- Mitarbeitern sprechen würde. Er hat uns da seinen Segen gerne für erteilt. Nun können wir einfach agieren, das finde ich hammermäßig gut. Zitat: „Momentan kann ich nicht erkennen, dass die Aufnahme eines Livestreams gegen die Allgemeinverfügung verstoßen würde. Halten Sie sich bitte an die Hygieneempfehlungen des Robert Koch Institutes. Also u.a. Abstand halten und möglichst nicht alle gleichzeitig Aufbauen, auch wenn die Qualität leiden sollte. Desinfizieren des Micros etc..“ Allerdings muss man wissen, dass wir uns persönlich kennen und ich ihn vorab auch informiert hatte, dass wir letzten Sonntag ausfallen lassen. Natürlich, Velbert ist keine Großstadt, sondern Kleinstadt.«
19. März 2020: Rundfunklizenz. Darüber wird ja auch gerätselt. Hier eine Rückmeldung: »Ich habe gerade nochmal mit Matthias Trampler von CCLI gesprochen. Bzgl. der ominösen Rundfunklizenz hat er mir erklärt, dass die Sache eigentlich erst für Großveranstaltungen (1000-e von Leuten) gelte. Das wurde gestern in irgendeinem Gremium geklärt.«
18. März 2020: Die GEMA hat eine Sonderregelung für die Corona Zeit ermöglicht, die für das Gottesdienst-Streaming gute Auswirkungen hat. Mehr hier.
18. März 2020: Das Ordnungsamt Gifhorn hat Veranstaltungen auf 5 Personen im Raum begrenzt. Nicht ganz konkret klärbar war, ob sich das auf einen Raum mit 20 m2 oder einen Kirchenraum mit 200 m2 bezieht. Wenn eine Empore dazugehört, ändert sich dann die Vorgabe. Auf alle Fälle ist die Richtung klar. Für Online Gottesdienste sollte das bedacht werden. Mit wie vielen Leuten ist das Worship Team am Start auf der Bühne. Wohnzimmersetting auf der Bühne mit 3 Leuten und Unpluged Version? Predigtimpuls vom Sofa?
17. März 2020: In Österreich stellt sich die Frage nicht. Wir haben in unserem letzten öffentlichen Gottesdienst extra viel Lobpreis aufgenommen, so dass wir das für die nächsten drei Wochen als Zusatzmaterial zur Predigt hernehmen können. Die Predigt und das rundherum eines Gottesdienstes wird von mir Zuhause aufgenommen und dann alles zusammengeschnitten und zur normalen Gottesdienstzeit veröffentlicht. Die Verordnungen können sich bei euch auch dahin entwickeln, dass gar keine Gruppentreffen mehr erlaubt sind. Darum würde ich empfehlen noch ganz viel Lobpreis eurer Musiker aufzunehmen so lange sie noch zusammen spielen dürfen. Und sich eine passende Homerecordinghardware zu kaufen. Hab ich noch am letzten Handelstag bei uns besorgt.
17. März 2020, 14.00 Uhr: Die Schweizerische Evangelische Allianz reagiert auf die Vorgaben der Politik. Für meine Schweizer Leser direkt interessant. Für die Leser in Deutschland schon mal ein Hinweis, wohin unsere Reise geht. Hier geht es zum Dokument: 200317 SEA Aktuelle Mitteilung Coronavirus 1.0
16. März 2020: Lieber Lothar, wir gehen davon aus, dass die Durchführung von online Gottesdiensten mit Mitarbeitern erlaubt ist, weil sich das ja nicht um eine Freizeitbeschäftigung, sondern so etwas wie Arbeit handelt. Infolgedessen planen wir auch für die nächsten Wochen und Monate, dass in gewohnter Qualität anzubieten.
Richtet man sich strikt nach den Verordnungen, die heute respektive in den kommenden Tagen erlassen werden sollen, sind Zusammenkünfte in Vereinsheimen, Kirchen, … verboten, unabhängig von Teilnehmerzahl. Es gibt aus meiner Sicht allerdings einen Interpretationsspielraum von Zusammenkünften (z.B. Hauskreise, Seniorengruppen, Stammtischen, …) und einer Videoproduktion, bei der durchaus Hygiene- Abstands- und Umgangsregeln getroffen werden können, so dass eine potentielle Ansteckung eher unwahrscheinlich wird. Du hast es ja mit deiner Frau auch geschafft, trotz häuslicher Gemeinschaft, den Virus „einzudämmen“.
Wir bemühen uns in dieser Woche alles vor-zu-produzieren, was notwendig ist. Also ca vier Sonntage vorzubereiten. Nur die Predigt wird wöchentlich kommen. Hierzu bereiten wir uns drauf vor im Notfall von unserem Pastor zuhause aufnehmen zu können. Der Rest läuft so oder so online ab.
Livestream geht auch mit 5 Leuten: RednerIn, MusikerIn, Tonmensch, Kameramensch, Streamer. Und als Pastor kann ich auch bei Ausgangssperre am Sonntagmorgen sagen: Bin auffm Weg zur Arbeit! (Ein anderer Leser dazu: Würde ich auf Anhieb auch so sehen. Ich nehme ja an, die Medien arbeiten auch weiter?
Und in einer leeren Kirche kann man ja reichlich Abstand halten …)
Das beschäftigt uns auch gerade, da wir nach unserem gestrigen Gottesdienst auch weiter vorhaben, einen Gottesdienst unter Ausschluss von Besuchern zu streamen. Wie es aussieht sind reine Streams bei geschlossener Kirchen noch möglich.
hier der Link zur PR-Seite unserer Landeskirche Hannovers: https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2020/02/2020-02-28_2#+-gottesdienste-andachten-konzerte Ich werde dem morgen weiter auf den Grund gehen. Und mich nochmal melden.
So oder so wird es sich aus meiner Sicht empfehlen, das Mitarbeiterteam so klein wie möglich zu halten.
1. Momentan darf man noch zur Arbeit gehen, also auch im Büro der Kirche Videoaufnahmen machen. Aus meiner Sicht spricht deswegen nichts gegen eine Aufnahme im kleinen Rahmen. Das würde sich natürlich schnell ändern, wenn es eine Ausgangssperre geben sollte.
2. Was ganz anderes. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit nem Online Tool „Zoom“ gemacht. Da treffen sich unsere Kleingruppen, werden alle Meetings gemacht etc. Also unsere ganze Kirche läuft momentan darüber.
Nach Rücksprache mit Superintendentin … habe ich das „Go“, um unseren Gottesdienst-Stream fortzusetzen. Es sollte gewährleistet sein, dass keine Besucher die Kirche betreten, und möglichst nur soviele Mitarbeitende sich einbringen, wie zur Durchführung nötig (d.h. keine Ensembles wie Chöre oder große Bands). Dabei sollten auch die derzeitig gängigen Sicherheitsmaßnahmen (Abstände zwischen Personen, ggf Desinfektion) beachtet werden.
Man muss sich doch nicht in kleinen Gruppen treffen, es gibt Web Sessions in denen man gucken kann oder sich via Telefonkonferenz über das unterhalten kann, was man sonst in KG bespricht. Ich habe immer schon online Gottesdienste geguckt alleine und wahr inspiriert und manches Mal auch tief berührt. Wir sollten die mediale Chance nicht zu gering schätzen. Es ist unser Auftrag das Wort Gottes zu verbreiten!!