Davon träumen viele Leiter und Gemeinden! Doch wie sieht so eine Kirche aus, wie gestaltet sie das Gemeindeleben? »Wie macht ihr das in Gifhorn?«, werden wir immer wieder gefragt, seit immer mehr Leute kommen. Gerne gebe ich hier einen kleinen Einblick.
Erneuern oder sterben!
Zuerst einmal: Alles fängt mit einer geistlichen Erneuerung an. Nicht mit Methoden, Konzepten, Programmen oder Events! Wie das bei uns begonnen hat, schildern wir hier. Erneuerung ist kein Luxus für Kirchen, um hipp, angesagt oder trendy zu sein. Eine dynamische Jugendarbeit in bestehenden Kirchen hat dann besonders gute Perspektiven, wenn sie im Kontext einer geistlich lebendigen Gemeindearbeit beheimatet ist, die in einer beständigen Erneuerung lebt!
Erneuerung ist überlebenswichtig. Gott will das wirken (Siehe, ich wirke Neues! / Jesaja 43,19). Wenn der Prozess jetzt nicht in Gang kommt, Gott nicht den Raum für diese Erneuerung bekommt, könnte es sein, dass viele Kirchen bald nicht mehr da sind. Und das bedeutet, dass die nächste Generation in dieser Kirche verloren geht. Damit auch das Potential, junge Leute der Stadt und Region zu erreichen! Zu düster, die Prognose?
Keinesfalls. Eine Studie des Forschungszentrums Generationenverträge an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg vom Mai dieses Jahres hat ergeben, dass die Kirchen bis 2060 49 Prozent ihrer Mitglieder verlieren werden. Auch in Teilen der Freikirchen, Landeskirchlichen Gemeinschaften und freien Gemeinden ist so eine Entwicklung zu beobachten, wenn auch nicht in diesem Ausmaß.
Unser »Geheimnis«: entzündet von Gott!
Eine Kirche wird – aus unserer Sicht – anziehend, wenn sie von Gott entzündet wird, wenn sie geistlich leidenschaftlich unterwegs ist. Die Leute der Kirche sind dann vom Herrn der Kirche (Jesus) und seiner Botschaft gepackt. Begeistert und authentisch folgen sie Jesus nach. Gottes Geist wirkt, Gebet nimmt eine zentrale Rolle ein, das Wort Gottes ist die Grundlage der Verkündigung. Die Kirche wendet sich ihrem Auftrag in Wort und Tat zu. Darum geht’s!
Systeme, Methoden, Styles sind dabei nicht vorrangig! Gott spielt auf vielen Instrumenten seinen Song! Ich meine nach über 30 Jahren geistlicher Leitung: Verschiedene Systeme und Styles können funktionieren, wenn die Leidenschaft brennt. Und wenn die Leidenschaft brennt, muss das System zum Kontext stimmig sein. Merke: die angesagten Modelle u. Systeme sind für euch nicht immer die am besten geeignetsten Systeme! Leiter spielen auch eine wichtige Rolle im Prozess:
Leiter sind als Diener am Start und verstehen sich als HeroMaker. Sie »bauen Bühnen«, auf denen »andere auftreten«.
Unser Leitungscredo:
»… Look for the best in each other, and always do your best to bring it out.« | 1. Thessalonicher 5:15 (Message)
Unser Bestes als Leiter dafür geben, damit das Beste im Anderen hervorkommt. Die Kultur der Ehre bedeutet für uns zuerst: Wir ehren unsere Mitarbeiter, die Newcomer, die Leute, die gerne übersehen werden. Diese Sicht haben wir vom Apostel Paulus übernommen:
»… und die uns weniger ehrbar erscheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und die wenig ansehnlich sind, haben bei uns besonderes Ansehen;« | 1. Korinther 12:23.
Investment: NextGen
Wir trauen der jungen Generation etwas zu und investieren bewusst in sie. Wir tun das als eine Kirche, in der alle Generationen gemeinsam unterwegs sind. Eine Kirche zu bauen, die nur junge Leute anzieht, ist für uns kein erstrebenswertes Ziel. Gott ist ein Gott der Generationen: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. So stellt er sich selbst vor. Mit dieser Sicht machen wir dann bewusst Raum für die NextGen. Ein Opa freut sich immer, wenn die Enkel sich entwickeln!
Daher: Wir glauben an unsere jungen Leute, fördern alle, die einige Grundvoraussetzungen erfüllen, an denen wir nicht vorbeikommen! Und die wären?
- Da sein
- Mithelfen wollen – ganz gleich was die Aufgabe ist (sich für nichts »zu fein« sein)
- Treu dabei sind
- Die sich etwas sagen lassen
- Die einen Ausbilder/Coach zulassen
- Und dann selbst Zeit, Kraft, Talent … investieren, fleißig sind
- Junge Leute, die auch mal die „Extra-Meile“ gehen, die sich alles etwas kosten lassen, entwickeln sich besonders 😊
Ganz ehrlich, viele wollen gerne von Gott gebraucht werden und eine Geschichte mit ihm schreiben. Aber es fängt immer ganz unscheinbar an. Die Treue im Kleinen ist ein Geheimnis. Leute, die so drauf sind, können sich entwickeln. Wir ermutigen junge Leute, diese Haltungen zu entwickeln. Es ist nie zu spät … 👊