Die beste Stunde eines Leiters schlägt dann, wenn er oder sie andere Talente entdeckt und sich investiert, damit sie ihr volles Potential zur Entfaltung bringen. Das versuchen Eltern bei ihren Kindern, Musiklehrer bei ihren Schülern oder Trainer bei ihren Sportlern, wenn sie es richtig machen. Aber nicht jede Führungskraft beherrscht das. Genau genommen müssen wir wohl von einer Minderheit aus dem Kreis der Chefs ausgehen, die das so tun. Aber wer sich auf den Weg macht, auf den wartet eine reiche Frucht! Wie sieht der Weg aus?
DIE BESTE STUNDE EINES LEITERS
Das größte Hindernis für die beste Stunde ist die Führungskraft selbst. Warum? Viele Leiter wollen selbst »die Besten« werden. Wer daran festhält, wer selbst der Größte sein möchte, wird andere nicht zur Größe führen können. Wäre das ein Problem? Was ist die Alternative, wenn man nicht an der eigenen Karriere baut? Die Geschichte von Oscar Muriu zeigt was möglich ist, wenn man es sich zur Aufgabe macht, andere zur wahren Größe zu begleiten. Hier ist sie:
EINE BESONDERE GESCHICHTE
Oskar Muriu ist eine Führungskraft, die für sich eine andere Entscheidung getroffen hat. Dave Ferguson berichtet seine Geschichte in HERO MAKER, die wir hier mit freundlicher Genehmigung des Verlages wiedergeben:
»Als ich in einer Garageneinfahrt in einem Vorort von Chicago davon träumte, Siegtreffer in letzter Sekunde zu landen, träumte Pastor Oscar Muriu als Kind davon, der Held im kenianischen Fußballteam zu sein und dieses sogar international bekannt zu machen. So wie ich es nicht in die NBA schaffte (noch nicht!), schoss Oscar Muriu nie ein Tor fürdas kenianische Fußballteam (noch nicht!). Dennoch ist Oscar ein Held, weil er wie kaum ein andere Person, die ich kenne, auf großartige Weise demonstriert, wie man andere zu wahrer Größe führt.
Oscar war in seinen Zwanzigern, als er seine Bibelschulausbildung abgeschlossen hatte und sich fragte, was nun der nächste Schritt für ihn und seine junge Ehefrau Bea wäre. Er empfand, dass er eine bedürftige Gemeinde in Nairobi als Pastor leiten sollte, die auf etwa zwölf Leute geschrumpft war. Es stellte sich heraus, dass Nairobi Chapel und Oscars Gaben und Vision genau zusammen passten. Die kleine Gemeinde ließ sich auf die Risiken, zu denen Oscar sie ermutigte, ein. So richtete sich ihr Fokus beispielsweise nicht länger auf die im Ausland lebenden Briten, sondern stattdessen auf kenianische Studenten sowie die Menschen in Nairobi; einige Mitglieder gaben gut bezahlte Jobs auf, um in den Dienst zu gehen, und einiges mehr. Innerhalb weniger Jahre stiegen die Besucherzahlen, sodass trotz mehrerer Gottesdienste das Gebäude nicht mehr alle aufnehmen konnte. Innerhalb von nur zehn Jahren war die Gemeinde außerordentlich gewachsen.
Während Oscar diese schnell wachsende Gemeinde mit einigen tausend Mitgliedern leitete, musste er eine wichtige Entscheidung treffen – eine, die das Vermächtnis seiner Leitung bestimmen würde. Er fing an sich zu fragen: „Werde ich selbst groß sein oder werde ich andere zu wahrer Größe führen?“
Oscar traf eine mutige Entscheidung, die zur Folge hatte, dass andere in der Gemeinde zu wahrer Größe geführt wurden. An einem Sonntag wurde aus Nairobi Chapel – der einen großen Kirche – eine Gemeinde, die sich auf fünf Standorte verteilte, denn Oscar übergab einen Großteil der Mitglieder und Ressourcen an vier junge Pastoren.
Er sagte: „Ich kann mehr Menschen für das Reich Gottes erreichen und habe langfristig gesehen größeren Einfluss, wenn ich mich selbst durch andere Leiter multipliziere. Von jetzt an werde ich nur einer von fünfen sein.“ Oscar investierte sich nun in die Begleitung der anderen Pastoren, welche die neuen Gemeinden leiteten.
Was brachte ihn dazu, eine solch unkonventionelle, riskante Entscheidung zu treffen?
Oscar antwortet darauf: „Als ich noch ein junger, unerfahrener Pastor war, der ganz am Anfang seines Dienstes stand, las ich eines Tages Psalm 71,7 und war tief beeindruckt, dass David dafür betete, Gottes Macht der künftigen Generation zu verkündigen.“ Oscar war schnell klar: „Wenn ich ein Herz wie David haben möchte, muss ich mich in die nächste Generation investieren, denn sie sind es, die leiten werden, wenn ich nicht mehr da bin. Damals traf ich die Entscheidung,mich um der Mission willen mit allem, was in mir ist, immer in junge Menschen zu investieren.“
Oscar ist davon überzeugt, die Entscheidung, andere zu wahrer Größe zu führen, die sich ihrerseits wieder durch andere multiplizieren, hat dazu beigetragen, dass viel mehr Menschen zu Nachfolgern Jesu wurden. Heute gibt es 22 Standorte in Kenia, die Nairobi Chapel heißen, und acht weitere Nairobi Chapels in anderen Ländern! Sie haben bereits über 100 Gemeinden gegründet, wobei es ihr Ziel ist, schlussendlich 300 Gemeinden zu gründen, 1.000.000 Menschen zu Christus zu führen und 100.000 Menschen aktiv in der Nachfolge anzuleiten.
Oscar erklärt den strategischen Plan der Gemeinde: „Wir müssen uns auf jeder Ebene multiplizieren. Auf der persönlichen Ebene ist es unser Ziel, Leiter, Mitarbeiter und Jünger zu multiplizieren. Aufder Dienstebene wollen wir alle unsere Gruppen und Teams fortlaufend reproduzieren. Und auf der Gemeindeebene beabsichtigen wir eine Gemeindegründungsbewegung zu starten – lokal, national und international.“
Seit einigen Jahren bildet Nairobi Chapel jährlich 100 Leiter in einem dreigleisigen Leiterassistentenprogramm aus, welche dann rausgehen und eine Vielzahl von neuen Gemeinden gründen. Einige davon sind groß und ähneln Nairobi Chapel vom Stil und von der Atmosphäre her. Andere werden im Ausland gegründet, die erste davon in London. Und wieder andere befinden sich in den wirtschaftlich notleidenden Slums von Nairobi.
Das aktuelle pastorale Leitungsteam der Nairobi Chapel
Oscar besitzt außerordentliche Leitungsgaben und -fähigkeiten und könnte ein Leiter mit einer riesengroßen Gefolgschaft sein, der ganz allein im Rampenlicht steht. Stattdessen hat er sich entschieden, andere zu wahrer Größe zu führen und seine Zeit einzusetzen, um andere als Mentor zu begleiten und zu trainieren. Der Lohn dafür ist, dass er die größeren Werke sieht, die Jesus verheißen hat – Dinge, die viel größer sind, als selbst Oscar sie mit seinen einzigartigen Begabungen allein hätte zustande bringen können.«
Hi Lothar, kann es sein, dass die Bibelstelle in deutschen Übersetzungen Ps. 71, 7 ist? Da gibt es bei den Psalmen eine Diskrepanz bei der Verszählung. Die deutschen Übersetzungen zählen die Überschriften der Psalmen als Vers 1, die englischen nicht.
Auch ein Teil vom Buch Maleachi ist ähnlich betroffen.
Und die Bibel-App YouVersion macht regelmäßig den Fehler, was dazu führt, dass eine Ermutigung in Englisch als Vers des Tages in deutsch etwas total anderes ist!
Das wäre evtl etwas, was du mal ansprechen könntest, als Influencer im deutschen Sprachraum.
Danke für die wertvollen Blogeinträge.
Liebe Grüße,
Alison