PRÄGENDE SÄTZE: WAS JUNGE LEITER BRAUCHEN!

Hier kommt der nächste Satz der kurzen Serie »Prägenden Sätze«. Er antwortet auf die Frage, wer Leiter überhaupt prägen, ausbilden und trainieren kann. Um nicht die falsche Spur zu erwischen, müssen wir einen Grundsatz allem voranstellen: Mit der richtigen Einstellung können Leiter immer und in allen Situationen von allen Leuten lernen. Belehrbar zu sein und zu bleiben führt dazu, dass man sein ganzes Leben lang von vielen Leuten profitieren wird. Doch nun zum heutigen Satz:

MEIN SCHLÜSSELSATZ

»It takes a leader, to make a leader!«

»Es braucht Leiter, um Leiter auszubilden.« Wie gesagt, dieses Statement muss im Kontext der Vorrede  gelesen werden, sonst wird es missverstanden. Was könnte die Alternative sein? Ich will drei Beispiele herausgreifen.

»Lehrer bilden Leiter aus.« Das ist Teil der gängigen Praxis der theologischen Ausbildung, quer durch die Seminare des Landes. Ich bin davon überzeugt, dass es richtig gute »Lehre« und auch »Lehrer« braucht, um zukünftige Leiter auszubilden. Denn gute Leiter sind reflektierte Persönlichkeiten. Sowohl persönlich als auch inhaltlich. Reife Leute! Aber Lehrer werden nicht das Leitungsprofil entwickeln. Es sei denn, sie sind darüber hinaus auch selbst Leiter.

»Hirten bilden Leiter aus.« Ein weitere Wirklichkeit der Pastorenausbildung. Die Führungsaufgabe wird »hirtlich« interpretiert. Der pastorale Leiter lernt Krankenbesuche, Sterbebegleitung, Geburtstagsbesuche, Seelsorgegespräche führen … Alles unverzichtbare Aufgaben im Gemeindebau. Nicht weniger wichtig als die gute Predigt, Mitarbeiterführung oder die strategische Leitung der Kirche. Aber der Mangel, der in einer Kirche entsteht, wenn sie nicht durch Leiter geleitet wird, ist schmerzhaft. Wir sehen das landauf, landab. Dass Leiter hirtlich denken können ist bestimmt unerlässlich. Um aber als Leiter in einer Kirche zu dienen, muss man führen können.

Ein Wort für die theologischen Fachleute: Hirten gegen Leiter mit der Bibel ausspielen zu wollen, gelingt bei einer guten Exegese darüber hinaus nicht, wie Swen Schönheit hier zeigt.

»Fachkräfte bilden Führungskräfte aus.« der Fehler kommt auch häufig vor. Nicht nur bei Theologen, sondern auch in vielen anderen Fachbereichen. Ein großartiger Professor der Biologie ist eben nicht automatisch eine großartiger Chef eines Unternehmens mit biologischen Produkten. Oder ein idealer Direktor des Naturkundemuseums. Fachkraft ist nicht gleich Führungskraft!

Eigentlich logisch, oder?

Die bisherigen Thesen sind schlüssig, wenn wir sie mit einem gesunden Menschenverstand reflektieren. Warum? Weil es auch sonst im Leben nicht so läuft. Schlosser bildet eben keine Banker aus. Oder Schreiner Elektriker. Obwohl alle von allen lernen können!

Es braucht Leiter, um Leiter auszubilden!

Ein Klavierschüler braucht eben einen Klavierlehrer, um Klavier spielen zu lernen. Ein Leiter-Azubi braucht einen Leiter, um leiten zu lernen. Nicht nur in der Ausbildung von Pastoren.

Von welchen Leitern lernst DU?

Das bringt uns zum letzten Punkt des heutigen Impulses: Wer sind die Leiter, von denen Du lernst? Bei denen Du »in die Schule gehst«? Denen Du »über die Schulter schaust« und die »Dir über die Schulter « schauen? Wie war das bei mir seit 1979?

Zu Beginn meines Weges hatte ich drei sehr unterschiedliche, aber durchaus großartige Leiter, von denen ich geprägt wurde. Intensiv haben wir zusammengearbeitet. Ihre Spuren sind bis heute in meinem Leben zu sehen. Später war meine Lernkurve mehr durch temporäre Investitionen von Leitern in mein Leben beeinflusst.

In der zweiten Lebenshälfte haben Besuche von inspirierenden Beispielen, Biografien, Leitungsbücher, Podcasts … eine größere Bedeutung gewonnen. Das eigentliche Fundament hätte ich so aber nicht legen können. Warum? Ich hätte nicht den Einblick gewonnen, der nötig war, um zum Leiter zu reifen. Und auch nicht das Feedback zu meinen Haltungen und Handlungen bekommen, das für die Entwicklung unverzichtbar war . Bücher, Konferenzen, kurze Gespräche … leisten das eben nicht. (Warum Mentoring, Coaching, Seelsorge … hier nicht so geeignete Mittel sind, erläutere ich hier.)

»Eisen wird mit Eisen geschärft, und ein Mensch bekommt seinen Schliff durch Umgang mit anderen.« | Sprichwörter 27:17 (GNB) 

Aus diesem Grund ist mir die Ausbildung der nächsten Generation so ans Herz gewachsen. Vier Pastoren in Ausbildung haben wir als FCG in Gifhorn. Der erste Azubi wird im Oktober ordiniert. YES! Und auch in Zukunft wollen wir weiter in junge Leiter, die eine Berufung zur Leitung haben, investieren. Unsere Früchte sollen auf den Bäumen anderer wachsen, wie auch auf »meinem Baum« Früchte wachsen, die nicht von mir stammen 🙂

»It takes a leader, to make a leader!«

Wer prägt und investiert in DICH? Wen prägst DU, in wen investierst DU Dich?

Mein Buchtipp zur Weiterarbeit!

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
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