Heute wieder mal nicht effektiv gewesen? Juliet Funt hat mit ihrem Team bei WhiteSpace at Work 4 Diebe der Produktivität beschrieben, über die es sich nachzudenken lohnt. Was raubt uns unsere Produktivität und warum? Hier die Thesen der CEO von WhiteSpace at Work:
Drive – Excellence – Information – Activity
Positive Dinge, die zu Dieben werden?
Sind Antrieb, Exzellenz, Information und aktiv sein nicht überwiegend positive Dinge? Warum sollten sie zu Dieben der Produktivität werden? Würde ein Chef jemanden anstellen wollen, der nicht diese Eigenschaften mitbringt? Einen antriebslosen Kollegen im Team mitschleppen, ist das wirklich erstrebenswert? Oder mit Leuten zusammenarbeiten, die es nicht so genau nehmen? Oder Mitarbeiter um sich haben, die sich nicht auf den neuesten Stand bringen und von selbst aktiv werden?
Diese Eigenschaften …
… werden zu Dieben der Produktivität, wenn wir es mit ihnen übertreiben, meint Funt. Aus Antrieb wird Hyperantrieb, aus Exzellenz Perfektionismus und notwendige Informationen schwellen zur »Infoflut« an. Aus dem guten Impuls »aktiv zu sein« wird eine fieberhafte Hyperaktivität. Diese – an sich guten Wesenszüge und Einstellungen – erzeugen so einen Druck, der unsere Effektivität reduziert, sagt Funt.
Wie aus Dieben Diener werden:
Da diese 4 Stichworte aber an sich gut sind, stellt sich uns Leitenden die Frage, wie wir sie zu Dienern machen? Der Generalschlüssel dazu heißt: SELBSTREFLEXION!
BEWUSSTES WAHRNEHMEN
Wir üben uns in der Selbstreflexion durch bewusstes Wahrnehmen: Wann führt unser Antrieb, unser Streben nach Exzellenz, unser Interesse an Information und unsere Fähigkeit aktiv zu werden zur Überlastung? Das Feedback aus unserem Umfeld kann zu einer weiteren wertvollen Quelle der Wahrnehmung werden: »Kritik ist kostenlose Beratung!«.
Die beständige Selbstreflexion ist ein großartiges Werkzeug, um das zu schaffen. Auszeiten nehmen, DreamDays oder wie auch immer wir den bewussten Rückzug aus der Geschäftigkeit nennen. Dabei ist besonders zu beachten, wo unsere Persönlichkeit eine unheilvolle Allianz mit diesen übertriebenen Auswüchsen eingeht. Diese Allianz ist der ideale Nährboden unserer Antreiber, die uns durchs Leben hetzen! Deshalb zum Abschluss diese wichtige Frage:
Welcher Dieb steigt bei Dir regelmäßig ein?
Welcher Antreiber plagt Dich besonders und treibt Dich in die Überlastung? Ist es dein Antrieb, der dich an sich gut in Bewegung bringt? Oder das Streben nach Exzellenz, das in Perfektion ausartet? Vielleicht das große Interesse an Information, das zu oft zur Infoflut wird. Auf allen Kanälen, auch durch die Sozialen Medien? Es könnte aber auch die Fähigkeit sein Dinge praktisch anzupacken, die ungewollt den Kalender voll macht und jeden Raum nimmt, um mit Abstand die richtigen Prioritäten, das passende Volumen … zu erkennen?
Juliet Funt wird auf dem Leiterkongress 2018 auch in Deutschland zu hören sein. Auf YouTube sind etlicher ihrer unterhaltsamen Inputs bereits jetzt schon zu sehen.
Photo by Andreas Klassen on Unsplash
Gut finde ich in diesem Beitrag den Hinweis darauf, dass in jedem Zuviel oder wie ich finde, auch Zuwenig, einer an sich neutralen bzw. grundsätzlich guten Qualitätät, ein „Dieb“ steckt. Und ich stimme auch zu, dass es wichtig ist, sich dessen bewusst zu werden. Aber das alleine reicht nicht um den Dieb nachhaltig in die Flucht zu treiben.
Aber bevor meine „Kritik zu einer kostenlosen Beratung“ (dieser Satz spricht mir so sehr aus dem Herzen) wird, danke ich an dieser Stelle ganz einfach für desen interessanten und inspirierenden Artikel. 🙂