Warum ist ein Mensch so anfällig für den Leistungsdruck? Eine Frage, der sich gerade die Führungskraft nicht entziehen kann. Warum fasziniert uns Leistung so sehr, warum werden manche so zur Leistung angetrieben? Warum fällt es uns so schwer, ein gesundes Verhältnis zur Leistung zu finden, die ja an sich ein guter Wert ist? Arno Gruen wirft ein interessantes Licht auf diese Frage:
Gehorsam und Empathie*
Eigentlich waren seine zwei Lebensfragen, um die sich der Psychoanalytiker und Erfolgsautor in seiner Arbeit kümmerte, zwei sehr interessante Fragen: Warum unterwerfen wir uns freiwillig dem Willen anderer Menschen? – Die zerstörerische Dynamik des Gehorsams. Und: Die verlorengegangene Empathie zwischen den Menschen. In diesem Interview stellt der Fachmann die Verbindung der beiden Fragestellungen zum Leistungsethos unserer Kultur her. Sehr spannend!
Interview im Deutschlandradio Kultur mit Arno Gruen
In einem Interview mit Britta Bürger im Deutschlandradio Kultur ist eine Passage von ca. 5 Minuten zu hören, in der Gruen über den Leistungsdruck und die starke Leistungsorientierung von Menschen nachdenkt. Er stellt den Zusammenhang zu Geborgenheit, Nähe und Kontakt her.
Ab Minute 20:58 kommt die Passage, die einige wenige Minuten des Interviews nimmt. Hier geht es zum Beitrag auf dem Deutschlandradio Kultur. (Update: Leider hat das Deutschlandradio den Beitrag nicht mehr online!)
Weltanschauung aus christlicher Perspektive
Aus der christlichen Weltsicht sehen wir darüber hinaus immer auch Rebellion, Sünde, ohne-Gott-zur-Erfüllung-kommen, Selbstsucht … als weitere Quellen an. Aber die Frage der Versöhnung mit Gott, der Geborgenheit und Nähe zu Gott. Ist zentral für Christen. Und sicher auch die Sicht, dass der Kontakt zu Gott durch Jesus (Johannes Evangelium 14,6) den Kontakt zueinander, auch über die Grenzen von Rassen, Kulturen, Sprachen und Ethnien ermöglicht (Galater 3,28).
Zu der ungesunden Unterwerfung, dem ungesunden Gehorsam gegenüber anderen Menschen hält die christliche Weltsicht eine gesunde, hilfreiche Idee von Gehorsam, Unterordnung, Respekt und Akzeptanz. Aber das ist wieder ein anderes Thema.