„Die eigentliche Frucht eines Apfelbaumes ist ein neuer Apfelbaum und nicht der Apfel“, meinte Bob Logan vor vielen Jahren. Ob ihm alle so zustimmen würden? Auf alle Fälle ist der Gedanke, wie sich Führungskräfte multiplizieren können, eine zentrale Frage. „Bevor du selbst zur Führungskraft wirst, bewertest du es als Erfolg, wenn du dich selbst entwickelst. Wenn du eine Führungskraft wirst ändert sich das: Dann ist es Erfolg wenn andere sich entwickeln.“ meint die Führungslegende Jack Welch. Er soll 1/3 seiner Zeit direkt oder indirekt in die Entwicklung der nächsten Generation investiert haben. Was für eine Kultur braucht es in einer Organisation wie der Kirche, um aus dem „frommen Wunsch“ eine „belastbare Realität“ zu machen? Ron Edmondson nennt drei Punkte:
Eine Kultur der Multiplikation fördern
Eine Kurze Zusammenfassung mit Ergänzungen und Anmerkungen zu Ron Edmondson’s Thesen. Das YouTube Video ist am Ende des Beitrags zu sehen.
1. Eine Vision für Multiplikation, die überzeugt!
Die Kirche muss so eine packende, überzeugende Vision haben. Wenn wir vom Missionsauftrag kommen und eine Reich-Gottes-Sicht haben, dann wächst diese Vision für Multiplikation. Aber es ist völlig klar, dass der Auftrag nur dann greift, wenn es genügend Leiterinnen und Leiter geben wird. Verantwortliche, die mit ganzem Herzen dabei sind. Und die wird es nur geben, wenn sich die aktuellen Leiter und Leiterinnen multiplizieren. Wenn wir den Auftrag ernst nehmen und eine Reich-Gottes-Sicht haben können wir es uns gar nicht erlauben, uns nicht zu multiplizieren. Multiplikation ist kein Hobby für Leute mit besonders viel Zeit und Herz für die nächste Generation. Multiplikation ist eine dringende Notwendigkeit, wenn wir die Sache der Kirche ernst nehmen!
2. Absichtsvolles Handeln
Die Vision eröffnet die Sicht und steckt an, weckt die Motivation und begeistert. Das ist gut. Aber „auf die Straße“ kommt das Thema nur, wenn es eine bewusste Entscheidung dafür gibt. Energie und Ressourcen müssen auf das Thema gelenkt werden, Multiplikation muss ein Teil der Gesamtstrategie sein. Nicht nur eine Aufgabe eines „HR-Bereiches“. In allen Bereichen, allen Themen … ist der Gedanke, die nächste Generation zu entwickeln, steuerndes Leitmotiv! Das führt zu einer überzeugenden Strategie und wird die Entwicklung passender Systeme unterstützen. Auch in der Auswertung der Ergebnisse wird das besonders beachtet. Es braucht Führungskräfte, die gemeinsam und mit voller Absicht die Vision in die Organisation tragen und konstant deren Umsetzung fordern, fördern und feiern!
3. Früh beginnen …
Die Nachwuchskräfte müssen früh entdeckt und gefördert werden. Leiter entdecken Leiter. Man kann schon früh in jemandem etwas sehen und erkennen. Vielleicht nimmt es die Person selbst bis dahin noch gar nicht wahr! „Ich sehe in dir …“ ist eine machtvolle Feststellung. Leiter stoßen so einen Prozess in potentiellen Leitern an, fordere sie heraus, nehmen sie mit und lassen sie etwas an ihrer Seite erleben. Die erfahrenen Führungskraft eröffnet den Blick „hinter die Kulissen“. Liebe Verantwortliche: Traut der nächsten Generation etwas zu und begleite sie auf ihrer Reise. Das ist der beste Weg, um jemanden dabei zu helfen, sein Potential zu entdecken und entwickeln.
Sich selbst überflüssig zu machen, indem man andere fördert, die Aufgabe/den Dienst (noch) besser zu gestalten. Das ist zwar vordergründig ein großer Angriff auf das eigene Ego, aber eigentlich ist es ja kein Problem. Arbeit ist ja genug da 🙂