PRAXIS: Einen Veränderungsprozess gestalten | 5

Wandel - PraxisWie kommt das „auf die Straße“, was wir gemeinsam entdecken? Mit dem 5 und letzten Teil schließt mein Praxisbericht. Der Rest findet „hinter verschlossenen Türen“ statt. In der allgemeinen Reihe zum „WANDEL“ werde ich noch einen Ausblick geben, wie es weitergeht. Heute geht es um Strukturen, Strategien, Systeme, Methoden! Aber: schränken diese „menschlichen Planungen“ Gottes Wirken nicht ein? 

Strategie, Methoden, Strukturen

Darum ist es auch am letzten Gemeindeabend gegangen. Zu verstehen, was es genau an Organisation braucht, war das Anliegen an dem Abend. Wir wollen ja nicht nur „Papier produzieren“. Am Ende haben wir mit einigen Fallbeispielen versucht zu überprüfen, in wie weit die Voraussetzungen bereits bei uns bestehen. Aber zuerst haben wir die Spannungen besprochen, die in charismatisch-pfingstlichen Gemeinden bei der Frage aufbrechen können. Dann haben wir die Begriffe geklärt und in Bilder gepackt:

Spannung

Ist das denn geistlich? Einen Plan zu entwickeln, Methoden zu bemühen und Strukturen zu schaffen. Widerspricht das denn nicht dem spontanen Wirken des Geistes? Ist das spontane Wirken, dass dem Gebet, dem Lobpreis, der Gegenwart Gottes entspringt nicht das EIGENTLICHE? Und alles ORGANISIEREN nur ein menschliches „NOTPROGRAMM“? Das braucht Antworten. Wir haben kurz angeschaut, wie die Bibel uns Gottes Umgang mit Planung und Wundern beschreibt. „Als die Zeit erfüllt war …“ Jesu Kommen, Pfingsten … Gott hat allem seine Zeit und Stunde zugeordnet. Seinen Platz, seine Funktion, seine Ordnung gegeben. Wie ein Garten: Er muss vorbereitet, gepflegt und mit Überlegung bepflanzt werden. Welche Pflanzen wachsen wo? Welche Bodenbeschaffenheit, Nährstoffe, Bewässerung … Das hat mit Planung, Organisation, Methoden, Strukturen … zu tun. Das ist die Verantwortung von uns. Das Wachstum selbst ist und bleibt ein WUNDER. Wir können die Spannung nicht zugunsten einer Seite auflösen. Wir brauchen beide Seiten. Als Gemeinde müssen wir auf beiden Beinen laufen. Das ist unser Fazit zur Spannung. Nun zu den Begriffen:

Strategie

STRATEGIE (gr. „Feldherr“ / „Feldherrentum, Feldherrenkunst“). Klassisch wird darunter die (meist langfristig) geplanten Verhaltensweisen der Organisation zur Erreichung ihrer Ziele verstanden. Für uns: Wie sieht unsere Reiseroute aus? Über welche „Orte“, „Erfahrungen“, „Wachstumsschritte“ … erreichen wir unser langfristiges Ziel, das wir von Gott her verstanden haben? Wie stellen wir sicher, dass wir nicht nur „Luftschläge“ machen, uns „im Kreis drehen“ und in Wahrheit „nicht vom Fleck kommen“? Wie wachsen Christen in der FCG? Gibt es eine Route dafür? Wir setzen wir den Auftrag um? …

Methoden 

METHODE (gr. Weg) sind planmäßig angewandte, begründete Vorgehensweisen zur Erreichung von festgelegten Zielen. Eine bestimmte Art des Handelns. In unserem Bild: Mit welchem Fahrzeug bewegen wir uns auf der Reiseroute? Nur eine Art, mehrere Arten, ist es der Ferrari (die sich am schnellsten bewegende neue Gemeindegruppe 🙂 oder ein solider Volkswagen? Der angesehene, aber doch noch sportliche BMW oder ein Daimler? Sollten wir auf LKW’s umsteigen, oder Motorräder? Wie viele unterschiedliche Fahrzeuge können wir auf die Reise schicken? Welche Fahrzeuge passen zu uns? Ganz unabhängig davon, was gerade „hip“ ist. Die Gifhorner Gemeinde wird wohl keine Willow Creek Kopie werden schon alleine deshalb, weil ich nicht die Fähigkeiten und Aufträge wie Bill Hybels erhalten habe! 😉 Auch eine klassische Hillsong Kopie ist hier nur schwer vorstellbar. usw. Wir sollen ein Original sein! Das der Stadt dient, mit dem Jesus hier wirken kann. Wir müssen keine anderen Gemeinden beeindrucken. Welche Methoden passen also zu uns, unserem Auftrag, unseren Menschen, die Jesus uns anvertraut hat? „Gottes Methode“ sind immer Menschen!

Man kann so viele unterschiedliche und gute Methoden anwenden. Wenn man die begabten Leiter und Mitarbeiter vorfindet, dann ist viel machbar. Von der innovativen Kinder-Erlebniswelt wie die Gemeinde in Buchholz sie mit ihrem Wal geschaffen hat, über innovative Gottesdienste im Kulturclub und der Lagerhalle wie die Gemeinde in Mainz oder die absolut vielfältig aufgestellte Friedenskirche in Braunschweig. Eine Musikschule, ein Sportverein, Treffen für Frauen, Männer, Pfadfinder, Frühschoppen in der Kneipe, Kunstausstellung im Loft … Es gibt so viele unterschiedliche Methoden! Wir müssen uns entscheiden! Unser Ziel und die Zielgruppen, zu denen wir unterwegs sind, helfen bei der Wahl der passenden Methoden.

StrukturStruktur

STRUKTUR (lat. „Zusammenfügung, Bauart, Sinngefüge“) Gesamtheit und Wechselwirkungen der Elemente eines Systems. Alle Elemente, die eine Gemeinde ausmachen, müssen in ein Zueinander und Miteinander kommen. Eine Struktur hilft dabei. Aus der Vielzahl der einzelnen Teile, in ihrer Wechselwirkung, ihren Möglichkeiten und Grenzen soll etwas Gemeinsames werden. Wir brauchen eben nicht nur die Reiseroute, das richtige Reisegepferd sondern auch ein Straßennetz, Tankstellen, Straßenbaumeister, Räumdienste … Und alles muss miteinander funktionieren, um die Fahrzeuge von „A“ nach „B“ reisen zu lassen. Die Struktur hilft an genau dieser Stelle! Sie soll zweckmäßig sein. Einen Zweck ermöglichen!

Die Startposition finden

150307 Flyer - ZwischenergebnisseSo bringen wir uns langsam in die Startposition mit der wir die Richtung der Zukunft wählen. Ich gehe davon aus, dass wir einige Jahre brauchen, bis die Richtung, die wir entdecken, tatsächlich weite Teile der Gemeinde durchdrungen hat. Bis es eine Überzeugung, eine Leidenschaft in vielen von uns gewachsen ist. Der Gemeinde haben wir am Sonntag diese kleine Zusammenfassung der bisherigen Arbeit gegeben. Wir bleiben auf Kurs. Mit Liebe, Geduld, Plan und leidenschaftlichem Gebet: „Mach uns zu einer Gemeinde nach deinem Herzen, die der Stadt dient und Menschen zu dir liebt! Nach deinem Herzschlag aus Johannes 3,16.“

Praxis Teil 1: Der biblische Auftrag
Praxis Teil 2: Die Geschichte der FCG und ihre DNA
Praxis Teil 3: Das Bild der Zukunft, das uns begeistert – die VISION
Praxis Teil 4: Der Fahrplan – Wege in die Zukunft (Strategie, Methoden, Strukturen)
Grundsätzliche Überlegungen zu dem Veränderungsprozess der Gemeinde Teil 1
Grundsätzliche Überlegungen zu dem Veränderungsprozess der Gemeinde Teil 2
Grundsätzliche Überlegungen zu dem Veränderungsprozess der Gemeinde Teil 3

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Über Lothar Krauss

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