Diese Frage wurde Ed Stetzer von Leitern aus Pfingstgemeinden gestellt. Sie wollten gezielt eine soziologische Analyse der Ursachen von dem Forscher, Missiologist und Blogger hören. Hier ist seine Beobachtung:
1. Pfingstler schätzen ihre gemeinsame Erfahrung
Christen der Pfingstbewegung stehen seltener in der Gefahr, nur nominell ihren Glauben zu leben. Ursache: „Die Taufe in den Heiligen Geist“ schreibt Stetzer. In vielen Pfingstgemeinden verbindet sich diese Erfahrung mit dem „Beten in anderen Sprachen“. Mit der Erfahrung im Gepäck sei es schwerer zu denken, „Ach, ich nehm‘ das alles nicht so ernst. Ich denke nicht, dass das real ist.“ Im Gegenteil: „Wenn du glaubst, du sprichst in einer anderen Sprache (als eine Erfahrung und Gabe von Gott), dann formt das die Art wie du über den Glauben denkst.“ meint der Forscher.
Das hilft, dass der Glaube robuster wird!
2. Pfingstchristen wollen ihre Überzeugungen teilen
Diese Werte und Überzeugungen würden dazu ermutigen, die Ortsgemeinde zu unterstützen und ihr Wachstum zu suchen. Aber nicht nur vor Ort, sondern auch weltweit. Wenn du damit erfüllt bist, was du mit deinem Glauben erlebst, dann willst du es nicht nur für dich behalten. Andere sollen auch die Gelegenheit bekommen, mit dieser Erfahrung beschenkt zu werden. Weltweit Gemeinden zu gründen ist daher ein tiefes Anliegen der Pfingstbewegung, das viel mit den inneren Überzeugungen und Werten zu tun hat, so Stetzer.
3. Die Erfahrung ist es wert geteilt zu werden!
Pfingstchristen glauben an ihren Ansatz. Die Erfahrung des Heiligen Geistes hat so viel Gutes für sie bewirkt und wirkt weiter! Das sollten alle erfahren können. Pfingstler fokussieren auf das, wer sie sind und was Gott ihnen geschenkt hat. Es ist daher selbstverständlicher für sie, auch Wachstum anzustreben.
Was bedeutet das für den „Rest von uns“?, fragt Stetzer:
(Lutheraner* …), Baptisten, Methodisten … hatten auch einmal diesen Ansatz. Während Pfingstchristen glauben, dass sie etwas haben was es wert ist zu teilen, könnten das andere Kirchen von ihnen lernen.
*Ergänzung für den deutschen Kontext. 🙂
Klar, jüngere Pfingstler legen Wert darauf, dass das Übernatürliche nicht überbetont werden sollte. Theologisch gibt dafür auch gute Gründe, meint der Autor. Aber soziologisch müsste die Antwort lauten, dass sie nicht ihren Schatz herunterspielen sollten. So schließt Stetzer mit einem bemerkenswerten Statement:
„Menschen wollen einen Glauben, der nach etwas schmeckt!“
Wie bei einem guten Essen. Es darf, es soll, es muss Geschmack haben!!! Leiter in der Kirche sollten deshalb mit Profil, für erkennbare Merkmale und mit klaren Konturen leiten. Zumindest aus soziologischer Perspektive!
Der ganze Beitrag mit weiteren Details ist auf englisch hier zu lesen.