„Welcher Umstand macht Dich wütend?“
Jedes Mal, wenn ich auf diese Frage stoße, mit der man angeblich seiner Berufung auf die Spur kommt, schießen mir die gleichen Antworten durch den Kopf. Es macht mich wütend, manchmal auch traurig, wenn ich Menschen begegne, die sich aufgegeben haben und die sich gehen lassen. Allzu oft macht dieses „sich Gehenlassen“ sich nicht nur äußerlich, sondern auch gesundheitlich bemerkbar.
Außerdem macht es mich wütend, wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit sich esoterische Strömungen in unserem Gesundheitswesen breitmachen, während wir Christen bescheiden darauf warten, das man uns findet.
Von der Wut zur Berufung
Als ich im Herbst 2010 zusammen mit Heike Malisic das ganzheitliche Abnehmprogramm „Lebe leichter“ entwickelte, ahnte ich nicht, wie perfekt die Ausrichtung zu meiner Berufung passte.
Ich glaube, dass wir eine Verantwortung für unsere Gesundheit haben. Ein zu voll gepacktes Tagesprogramm, ungesundes Essverhalten und Übergewicht sind echte Krafträuber. Als Gott mir half, meine Schwierigkeiten zu überwinden, war das nicht nur ein Segen für mich selber. Durch meine Erfahrungen kann ich heute anderen helfen, die mit ähnlichen Problemen kämpfen.
Mit dreißig Jahren und dem vierten Kind schwanger, hatte mich eine Blitzerkenntnis getroffen: Mit diesem Körper würde ich alt werden. Keine Chance auf ein Austauschmodell. Mein Lebensstil und auch meine Versäumnisse würden an meinem Körper Spuren hinterlassen. Mein Gewicht zu hoch und als Vierfachmutter mit Job und einigen Ehrenämtern in der Gemeinde war es Zeit, für eine bessere Balance zu sorgen, sonst würde ich irgendwann die Quittung bezahlen müssen.
Von Prioritäten in einem hochtourigen Leben
Wie leicht verschieben sich in einem hochtourigem Leben die Prioritäten – und wir greifen, bewusst oder unbewusst zu etwas Essbarem. Wenn der Bauch leer ist, spüren wir Hunger und essen. Das ist ja auch richtig. Aber wenn das Herz leer ist, fühlt sich das auch oft wie Hunger an. Wenn wir auch jetzt zum Essen greifen, wird sich bald auf der Hüfte bemerkbar machen. „Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen nicht die Lösung sein.
Nötige Veränderungen
Ich wusste, ich sollte einige Veränderungen vornehmen und fixierte meine Vorsätze schriftlich:
- Ich möchte ausgewogene Essgewohnheiten entwickeln und soweit es geht, drei regelmäßige Mahlzeiten für mich und meine Familie etablieren.
- Ich möchte aufhören, zwischen den Mahlzeiten zu essen.
- Ich möchte nur 2/3 des Tages verplanen. 1/3 Kraftreserven möchte ich mir zur Regeneration und für unvorhergesehene Ereignisse freihalten.
- Ich möchte lernen, NEIN zu sagen. Wenn ich das nicht lerne, werde ich immer wieder nein zu meinen eigenen Bedürfnissen und denen der Familie sagen müssen.
- Ich möchte lernen zu delegieren und in meiner Umgebung Eigenverantwortung fördern.
- Ich möchte mir Zeit nehmen, im Heute zu leben. Ich will nicht so zielorientiert sein, das nur der Tag des Ergebnisses zählt. Jeder Tag ist einzeln lebenswert.
- Ich möchte jeden Tag etwas zu lachen haben. In der Bibel steht, dass ein fröhliches Herz die beste Medizin ist.
- Ich möchte gesunde Freundschaften pflegen, weil sie mir helfen, innerlich stabil zu bleiben.
- Ich möchte mir am Sonntag bewusst Zeit für Gott nehmen und so wenig wie möglich arbeiten.
- Ich möchte nicht schlafen gehen, ohne mit den Menschen in meiner Umgebung im Reinen zu sein. Mein Körper soll nicht die Folgen von Bitterkeit und Unversöhnlichkeit tragen müssen.
Scheitern ist nicht die Endstation!
Diese Vorsätze kann ich leicht überprüfen. Und scheitere täglich in einem oder mehreren Punkten. Aber sie helfen mir, meinem Ziel, einen ausgewogenen Lebensstil zu entwickeln, auf der Spur zu bleiben.
Inzwischen coache ich andere in Punkto Life-Balance. Jede Woche setze ich mich neu mit den Themen rund um ein ganzheitliches, leichtes Leben auseinander und verziere meine Moderation mit Beispielen aus meinem Alltag. Themen wie „Leidenschaftlich leben – wofür schlägt mein Herz“ und „Lebe mit Maßstäben. Was hat bei mir Priorität“ sind wie geschaffen dafür, meine innere Sehnsucht nach Gott anzusprechen und ganz natürlich auf den Glauben hinzuweisen. Und ganz nebenbei coache ich mich immer noch ein bisschen selbst und entwickle mich weiter. Für mich ist es der perfekte Beruf – mit Nebenwirkungen.