BURNOUT: Die vier gefährlichsten Ursachen bei Führungskräften

Feuer

BURNOUT: Warum geraten so viele Verantwortliche in eine Erschöpfung? Auf 20 Milliarden Euro wurden 2012 die Folgekosten der Volkskrankheit in der EU geschätzt. Während viel darüber diskutiert ist, worum es sich überhaupt bei einem BURNOUT handelt, wie eine seriöse Diagnose aussieht usw., leiden auch viele christliche Führungskräfte an den Symptomen wie Schlafstörungen, Ängsten, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit.

Warum brennen so viele Pastoren im geistlichen Dienst aus? Rick Warren, der bekannte Pastor aus Südkalifornien, der sich sehr für Pastoren einsetzt, sieht eine starke Ursache im falschen Denken der Verantwortlichen. Und unser Denken bestimmt unsere Emotionen und unsere Emotionen bestimmen die Art und Weise unseres Handelns.

Wenn wir Leiter in diesen „emotionalen Tiefpunkten“ stecken tendieren wir – laut Warren – dazu, 4 typische Fehler zu begehen.

Vier gefährliche Ursachen für Burnout im geistlichen Dienst

Fehler #1: Wir fokussieren uns mehr auf unsere Gefühle als auf die Fakten.

Emotionale Argumentation ist gefährlich! Denn die emotionale Argumentation sagt: „Wenn ich mich so fühle, dann muss es auch so sein!”

  • Wenn ich mich wie ein Versager fühle, dann bin ich auch ein Versager.
  • Wenn ich mich Gott nicht nahe fühle, dann muss ich Ihm fern sein.
  • Wenn ich mich wie ein lausiger Pastor fühle, dann muss ich auch ein lausiger Pastor sein.

Der Punkt aber ist: Gefühle sind nicht immer Fakten. Unsere Gefühle wollen uns weismachen, dass wir hilf – und hoffnungslos seine, aber diese Gefühle sind nicht in der Wahrheit verwurzelt, schreibt Warren.

Fehler #2: Wir vergleichen uns mit anderen.

Wenn wir Emotional ausgelaugt sind fangen wir an uns zu vergleichen. Die Bibel warnt uns immer und immer wieder davor. Wenn wir anfangen uns mit anderen Menschen zu vergleichen, dann öffnest wir uns selbst für Depressionen.

  • Jeder Mensch ist anders.
  • Jeder Mensch ist einzigartig.
  • Nur du kannst wirklich du sein.
  • Wenn du einmal im Himmel sein wirst, dann wird Gott nicht sagen:
    • „Weshalb warst du nicht mehr wie Billy Graham?“ 
    • „Wie kommt`s, dass du nicht mehr so warst wie Mose?“
    • „Wie kommt`s, dass du nicht mehr so warst wie…?“

Was Gott uns wirklich sagen wird ist: „Wie kommt es, dass du nicht mehr du selbst warst?“ Wir brennen emotional aus, weil wir anfangen uns mit anderen zu vergleichen.

Wenn wir uns vergleichen, dann vergleichen wir unsere Schwächen mit den Stärken anderer. Wir ignorieren den Fakt, dass sie auch Schwächen haben, in denen wir wohlmöglich stark sind. Wir stellen Vergleiche an, die uns in alle Arten von Schwierigkeiten bringen.

Fehler #3: Wir beschuldigen uns für Dinge, die nicht unsere Schuld sind.

Wir tendieren dazu uns selbst die Schuld zu geben. Wenn wir uns emotional in einem Tief befinden, dann neigen wir dazu die Probleme der ganzen Welt auf uns zu laden, meint Warren. Wer z.B. in einem sozialen Beruf tätig ist, wie z.B. Seelsorger, Pastor oder Sozialarbeiter, wird die Entdeckung machen, dass Menschen nicht immer auf die Art und Weise reagieren, wie wir es gerne hätten. Wir können Menschen etwas beeinflussen, aber wir können sie nicht kontrollieren. Am Ende entscheidet jeder Mensch so, wie ER es will, nicht wie WIR es wollen. Das dürfen wir nicht vergessen, wenn wir wieder dabei sind uns selbst die Schuld für die Entscheidungen anderer zu geben, die wir nicht gutheißen oder nicht verstehen.

Fehler #4: Wir überbewerten das Negative.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass in Zeiten der Entmutigung alles falsch zu sein scheint? Wenn unser Leben angefüllt wird mit Angst, Groll, geringem Selbstwertgefühl, Zorn, Einsamkeit und Sorgen, dann sehen wir das Glas „halb voll“, dann fixieren wir die Schwierigkeiten, die Gefahren, die Probleme. Alles „wächst uns über den Kopf“. Und je verantwortlicher wir denken und uns verhalten, je mehr geraten wir „unter Druck“. Manchmal geraten wir in einen „Kampf gegen Windmühlen“. Das sind dann die Situationen, die uns in eine Erschöpfung, einen Burnout zusteuern lassen können.

Sicher erlebt das jeder etwas anders. Unsere Persönlichkeit, unser Umfeld, unsere bisherige Erfahrung … spielt in diesem Prozess eine wesentliche Rolle. Auf alle Fälle brauchen wir beständige Ermutigung! Leiter brauchen Ermutigung: Durch Wegbegleiter, durch Gottes Zusagen in seinem Wort, ein gutes Gottesbild, die Verwurzelung in der Berufung Gottes … KURZ: Im EVANGELIUM von Jesus Christus finden wir das, was uns auch in den Drucksituationen unseres Lebens trägt.

Das Evangelium …

von Jesus Christus gibt uns das tragende Fundament, mit unseren Erfolgen und Niederlagen, unsere Möglichkeiten und Grenzen, unseren Stärken und Grenzen gut umzugehen. Auch als Führungskraft. Wenn wir von der Guten Nachricht getragen werden und auf sie uns ausrichten, brauchen wir uns nicht auf unsere Gefühle in falscher Form zu fokussieren, uns nicht so ungesund mit anderen zu vergleichen und auch nicht für andere eine Verantwortung zu übernehmen, die wir nicht haben. Das Negative bekommt durch das Evangelium den entscheidenden Ausgleich und verliert so das Gewicht in unserem Leben, das uns krank macht und ins Dunkel führt.

Ein Leben, das so von Jesus geprägt und getragen wird, wie es uns das Evangelium sagt, kann die „Antikörper“ gegen den BURNOUT ausbilden. Auch bei Führungskräften, die viel Verantwortung tragen.

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Der herausgeforderte Mitarbeiter – die gestresste Familie
F.A.Z. Beitrag zur DAK Studie zur Frage, wer am meisten unter Stress leidet.
11.18.13_PastorQuit-480b1
Interessante Statistiken zur Situation US-amerikanischer Pastoren mit Zahlen der New York Times können hier aufgerufen werden.
Pastoral-Ministry-Pressure1-1024x743Quelle: http://churchinfluence.com/pressures-of-ministry/

 

Über Lothar Krauss

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2 Antworten zu BURNOUT: Die vier gefährlichsten Ursachen bei Führungskräften

  1. Rau schreibt:

    Lesen!

  2. Pingback: 2015: Burnout vorbeugen! Wie? | DER LEITERBLOG

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