NEIN sagen! Zehn Tipps: So geht es. | 2

Wie schafft man es ein gutes NEIN zu sagen?

Viele Leute sagen JA, wenn sie eigentlich NEIN sagen wollen. Auch Mitarbeiter und Verantwortliche. Wie schafft man ein gutes NEIN zu sagen? Stimmige Entscheidungen zu treffen, die auch das Gegenüber akzeptieren kann. Martin Wehrle gibt in seinem Buch  zehn Tipps, wie wir ein stimmiges NEIN hinbekommen! Je nach Situation passt der eine oder andere Tipp gut.

10 Tipps zum NEIN sagen

Die ersten 5 Tipps habe ich hier vorgestellt. Hier nun die nächsten 5 Tipps:

6. Zeigen Sie auf, warum Ihr Nein dem anderen nützt

Ein NEIN wirkt im ersten Moment zuweilen so, als ob es dem anderen schadet. Dem Vorgesetzten, dem Partner, der Firma, der Gemeinde … Genau das Gegenteil kann wahr sein. Wer beständig seine Bedürfnisse in der Partnerschaft übergeht wird in so einen Frust geraten, dass er die Partnerschaft grundsätzlich in Frage stellt. Am Ende ist der Schaden für alle Beteiligten richtig groß. Das trifft auch auf das Berufsleben, die Mitarbeit in der Gemeinde, die Freundeskreise … zu. Es könnte also ein Nutzen darin liegen, wenn man NEIN sagt. Diesen Nutzen meinem Gegenüber deutlich zu machen erleichtert mein NEIN. Für mich und mein Gegenüber.

7. Berufen Sie sich auf gemeinsame Maßstäbe

Wir haben eine gemeinsame Grundlage, Werte die wir teilen, Gesetze, die wir achten. Sind der Wahrheit verpflichtet, wollen niemanden ausnutzen usw. Die Aufforderung auf die ich mit NEIN antworten muss, kann auch diese Ebene berühren. Wir brauchen einen Mitarbeiter für eine Gruppe in der Kirche. Ich soll jemanden fragen von der bekannt ist, dass er/sie Mühe hat NEIN zu sagen. Und er/sie ist bereits überlastet. Aber er/sie würde sicher JA sagen. Unser Problem wäre gelöst! Gehen wir so mit Mitarbeitenden in der Kirche um? Wenn nicht, sollte ich mich jetzt darauf berufen und NEIN sagen.

8. Spielen sie eine gesprungene Schallplatte

Wenn mein NEIN nicht akzeptiert wird? Der Fragende dran bleibt, beharrlich? Das kann sehr unangenehm werden. In ausufernde Diskussionen und Argumentationen führen, in denen man aufweicht. NEIN – JEIN – JA. Und sich dann – wieder einmal – sehr über sich selbst ärgert! Jetzt einfach sein NEIN beständig zu wiederholen, wie eine Schallplatte mit Kratzer, ist eine Lösung. Man verballert nicht seine guten Argumente und weicht auf, meint Wehrle.

9. Erzeugen Sie nützlichen Nebel

Wenn ich NEIN sage, muss ich mit Vorwürfen rechnen. Diese Vorwürfe abzuwehren liefert dem Angreifer Munition. „Ich finde du entziehst dich dem Team“ … könnte der Angreifer sagen und einen damit manipulieren wollen. Jetzt sich dagegen zu wehren und zum Anwalt seiner selbst zu werden, öffnet dem Manipulationsgeschehen Tür und Tor. Wehrle schlägt vor, den Argumenten ihre (mögliche) Berechtigung einzuräumen: „Vielleicht stimmt das. Aber ich werde dennoch nicht kommen!“ könnte eine Antwort sein. „Ein solches Vorgehen zeugt von großer innerer Stärke und verwirrt den Angreifer“ meint Wehrle.

10. Definieren Sie den Preis für Ihr JA

Muss ich wirklich immer NEIN sagen? Ist es wirklich zu viel verlangt von mir, auf den Wunsch meines Gegenübers einzugehen? Muss ich nicht auch mal was „mehr einbringen“? Vielleicht ist es wirklich gut ein JA zu finden. Aber zu welchem Preis? Wenn ich nun bei diesem Projekt mitarbeite, welches andere Projekt verzichtet dann auf mich? Wenn ich das Wochenende auch noch zur Verfügung stelle, an welchem anderen Wochenende bin ich dann – obwohl anders zugesagt – nun doch nicht da. Was ist der Preis für mein JA?

Vielleicht eignet sich der eine oder andere Tipp im täglichen Miteinander von Leitern und Mitarbeitern. In der Familie, im Beruf, im Verein oder der Gemeinde?

Das Buch dreht sich eigentlich um den Arbeitswahn in unserem Land und zeigt das Problem sehr konkret und praktisch auf. Es kann hier bestellt werden.

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
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3 Antworten zu NEIN sagen! Zehn Tipps: So geht es. | 2

  1. ausgesucht schreibt:

    Wie ist das jetzt: Schaltet Punkt 10 die anderen 9 Punkte aus? Oder ist es gar umgekehrt? 😉

    • Lothar Krauss schreibt:

      Ich glaube nicht, dass die 10 Punkte als eine Checkliste taugen, die ich abarbeite. Ich denke es sind 10 unterschiedliche Ansätze, wovon 2 – 3 Punkte für eine Situation vielleicht als Strategie passen. Punkt 10 kommt dann zum Einsatz, wenn man JA sagen könnte, sofern das Umfeld die zeitlichen oder belastungsmäßigen Freiräume bietet. Daher verhandelt man, damit man keinen Job „On Top“ sich auflädt. Denn auch gute Aktionen, die in der Summe zu viel werden, brauchen ab irgendeinem Punkt ein klares NEIN. Sonst sagt es die Seele oder der Körper …

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