Das funktioniert nicht!
Während ich über die Gedanken von „Exponential“ mit christlichen Leitern deutschlandweit ins Gespräch komme, treffe ich auf richtig viel Zustimmung. Aber ich höre auch immer wieder diese Fragen und Einwände:
- „Ich finde das zwar richtig, aber ich habe keine Zeit dafür.“
- „Ich würde gerne einen Schwerpunkt darauf setzen, aber ich weiß nicht, wie ich es anpacken soll.“
- „Ich bin nicht geeignet, andere Leute auszubilden.“
- „Bei uns ist keine so große Offenheit, dass man in einen systematischen Jüngerschaftsprozess eintreten möchte.“
- Das Anliegen ist richtig, aber das System zu technisch. Das funktioniert nicht.
Gewichtige Einwände!
Ich muss zugeben: das sind gewichtige Einwände. Aus dem Stand habe ich darauf auch nicht gleich die passenden Antworten. Die Einwände sind nicht einfach auszuräumen, das ist richtig. Ich frage mich selbst ob es sich überhaupt lohnt, diese Einwände auszuräumen? Sollten wir nicht einfach alles so weiter machen wie bisher? „Das haben wir schon immer so gemacht!“, sind aber die letzten Worte einer sterbenden Gemeinde.
Wenn alles so weitergeht wie immer …
… dann ändert sich wenig im Blick auf die Frage, wie wir Gemeinden bauen, die im Kern Jünger hervorbringen, Berufungen finden, fördern und freisetzen. Vielleicht auch schlimmer: vielleicht wird das Eis, auf dem wir laufen, noch dünner für unsere Kirchen und Gemeinden, weil das Klima in unserer Gesellschaft sich rapide wandelt. Weil es nicht mehr so geht, wie bisher. Deshalb brauchen wir neue Ansätze für den alten Auftrag! Wenn wir alles so laufen lassen wie bisher, wird es richtig schwierig für uns werden!
Gefährliche Einwände!
Es ist gefährlich, wenn man „etwas an sich gut und richtig findet, es aber dann doch nicht tut!“ Man nimmt dem Impuls die Schärfe und entzieht sich als Leiter und Kirche letztlich dem Veränderungsprozess, den wir durchlaufen müssen. Überhaupt: müsste, sollte, könnte … Sicher: wenn wir Gemeinden bauen wollen, die nicht nur Events schaffen, Leute begeistern, Zahlen generieren, Aufmerksamkeit erwecken … sondern Matthäus 28,19f umsetzen, dann können wir es uns nicht leisten, „etwas an sich gut und richtig zu finden“.
Ernsthaft einen Weg gehen …
Wenn wir es ernst meinen mit dem Auftrag von Jesus an seine Kirche, dann müssen wir die berechtigten Einwände genau untersuchen und ernst nehmen. Wir müssen miteinander gute Wege finden und ausprobieren. Die Hindernisse überwinden, nichts kopieren was an anderer Stelle gelingt, sondern unseren Weg finden. In echte Beziehungen investieren und Gemeinden gestalten, die eine Kultur der Jüngerschaft haben. Die Berufungen von Berufenen entwickeln. Verantwortung füreinander und in der Gesellschaft übernehmen. Für Gerechtigkeit eintreten. Den Armen dienen. In aller Begrenztheit und Vorläufigkeit. Weil die vollständige Erlösung der Welt durch Jesus noch aussteht.
Was sind DEINE Hürden?
Fangen wir also an ein besseres Verständnis der Hindernisse zu bekommen, auf die du als Leitender stößt. Dazu habe ich diese Umfrage erstellt, deren Zwischenergebnis du direkt aufrufen kannst. Wenn du abweichende Antworten geben möchtest, bitte ich dich die Kommentarfunktion zu verwenden.
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